Gartengeräte: Kraftvolles Häckseln
Einleitung
Juli 2025 Bald beginnt wieder das traditionelle „Anlassen“ der Motoren zum Start in die Häckselsaison. Doch das Zerkleinern von Ästen und Co. kann auch geräuscharm vonstatten gehen.

Vor der Erfindung moderner Gartengeräte wurde organisches Material wie Äste, Zweige und anderes Schnittgut meist verbrannt, vergraben oder einfach kompostiert – oft grob zerkleinert, von Hand mit Beil oder Sichel. Schon damals erkannte man, dass zerkleinertes Material schneller verrottete und besser als Mulch oder Kompost diente.
Mit dem Aufkommen mechanischer Motoren entstanden erste einfache Gartenhäcksler, meist in landwirtschaftlichem Maßstab. Diese frühen Geräte waren laut, schwerfällig und wurden primär zur Zerkleinerung von Mais-, Rüben- oder Astmaterial in der Landwirtschaft verwendet – nicht im privaten Garten. In den 1950er und 1960er Jahren erlebte der private Gartenbau durch wirtschaftlichen Aufschwung und das Streben nach Selbstversorgung einen Boom. Die Nachfrage nach praktischen Gartenhelfern stieg, wodurch kompaktere und benutzerfreundlichere Häcksler für den Hausgarten entwickelt wurden. Elektrische Gartenhäcksler für Privatnutzer auf breiter Basis kamen in den 1980er und 1990er Jahren auf den Markt. Hersteller wie Bosch, AL-KO oder Viking entwickelten Geräte mit unterschiedlichen Schneidtechniken (Messerscheibe, Walze). Häckseln wurde zunehmend als Bestandteil ökologischer Gartenpflege anerkannt – Stichworte: Mulchen, Kompostieren, geschlossener Nährstoffkreislauf.
Akkubetriebene Gartenhäcksler haben ihre ersten Schritte in den Garten ab etwa 2010 begonnen. Mit dem Fortschritt der Lithium-Ionen-Akkutechnologie ab Mitte der 2000er Jahre wurden zunehmend leistungsfähige und kompakte Akku-Gartengeräte möglich – zuerst bei Heckenscheren, Rasentrimmern und Laubbläsern. Gartenhäcksler folgten später, da sie eine hohe Leistung für das Zerkleinern von hartem Material benötigten.
Die ersten akkubetriebenen Modelle waren noch leistungsschwach, vor allem für weiches Schnittgut geeignet, und eher als Ergänzung zu kabelgebundenen Geräten gedacht. Der technologische Durchbruch begann um 2015. Mit stärkeren Akkus (36 V, später 54 V oder gar 80 V-Systemen) wurden akkubetriebene Häcksler zunehmend ernstzunehmende Alternativen, vor allem für kleinere bis mittlere Gärten. Einige Hersteller begannen, bestehende Elektromodelle für den Akkubetrieb umzurüsten.
Die Vorteile wurden zunehmend klar: kabellose Freiheit ohne Stromanschluss im Garten, leiser Betrieb im Vergleich zu Benzin-Modellen, geringe Wartung, keine Abgase. Allerdings blieben sie meist auf dünneres Schnittgut (< 30 mm) beschränkt.
Ab etwa 2020 begann die Marktetablierung mit Systemlösungen bekannter Hersteller. Die akkubetriebenen Häcksler wurden in ihre bestehenden Akkusysteme integriert. Diese Systemlösungen ermöglichen es, denselben Akku für mehrere Geräte zu verwenden (beispielsweise für Rasenmäher, Kettensäge, Trimmer usw.).
Besonders beliebt wurden leise Walzenhäcksler mit Akkuantrieb, die langsam und kraftvoll arbeiten – perfekt für Arbeiten im Garten. Die Gegenwart ist geprägt von Nachhaltigkeit und Technikvielfalt. Heute ist das Häckseln fester Bestandteil moderner Gartenarbeit. Es gibt eine Vielzahl von Modellen – vom leisen Walzenhäcksler bis hin zum kraftvollen Akkumodell. Auch im Zeichen des Umweltbewusstseins gewinnt das Häckseln weiter an Bedeutung: Es reduziert Abfall, spart Transportwege und liefert wertvolles Material für Bodenverbesserung und Mulch.


Aktuell sind akkubetriebene Häcksler vor allem im Kompaktsegment (bis ca. 35 mm Astdurchmesser) erfolgreich. Sie sind besonders für naturfreundliche Gärten mit viel Rückschnitt, aber wenig dickem Holz ideal. Zukünftig ist mit weiterer Leistungssteigerung und längerer Laufzeit zu rechnen – denkbar sind auch Hybridmodelle (Akku + Netzanschluss) oder intelligente Geräte mit Sensorik zur Materialerkennung.
Akkubetriebene Gartenhäcksler im Heimwerker-Bereich gibt es derzeitig zum Beispiel von Ryobi und Einhell. Husqvarna hat ein Gerät in der Entwicklung, das zum Herbst dieses Jahres auf den Markt kommen wird. Diese Akku-Gartenhäcksler sind ideal für kleinere bis mittlere Gärten, in denen Flexibilität und Mobilität gefragt sind. Die Leistung dieser Geräte hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, sodass sie für viele Anwendungen eine sinnvolle Alternative zu kabelgebundenen Modellen darstellen. Das Häckseln von Astdurchmessern bis zu 40 mm ist möglich. Wir haben den Einhell- und den Ryobi-Häcksler mit dem kabelversorgten Elektrohäcksler von Bosch verglichen.
Stärkere akkubetriebene Gartenhäcksler von Herstellern wie Remarc und Eliet bieten eine leistungsstarke Alternative zu herkömmlichen kabelgebundenen oder benzinbetriebenen Modellen. Sie kombinieren die Vorteile der Mobilität und Umweltfreundlichkeit mit einer beeindruckenden Häckselleistung, die auch für anspruchsvollere Gartenarbeiten geeignet ist. Wir empfehlen diese Geräte für Siedlergemeinschaften, bei denen sich mehrere Gartenbesitzer zur Nutzung zusammentun. Wir haben das Eliet und das Remarc-Gerät für Sie ausprobiert.