Küchen- & Haushaltsgeräte: Smart Garden
Einleitung
April 2019 Für unseren Autor Manfred Eckermeier hat der intelligente Garten mehr Vor- als Nachteile. Gerd Böker, Redakteur für Haus- und Gartentechnik, macht dagegen vieles lieber selbst. Zwiegespalten sind beide.
Pro: Entspannung pur nach oben
Ich bin nicht kritiklos für den intelligenten Garten: Auf der einen Seite finde ich es nicht gut, dass fremde Menschen unkontrolliert in meinem Leben „blättern“ können. Ein Beispiel: Beim Heizkesselhersteller habe ich kürzlich dem Wartungs-Dauerzugriff aus einem anderen Land nicht zugestimmt. Aber warum soll mir mein Rasenmäher nicht mitteilen, dass er jetzt mit dem Mähen fertig und auf dem Weg zur Ladestation ist, während ich im Zug zu einem Termin fahre? Oder wenn mein Rasensprenger entscheidet, dass es nun an der Zeit ist, Wasser aus der Regenwasser-Zisterne zu verteilen, während ich im Büro sitze. Das ist doch ganz praktisch.
Ich finde es amüsant, dass ich mich jetzt mit meinem Rasenroboter unterhalten kann. Er stoppt vor mir, während ich auf der Rollliege sinniere. Dann fragt er mich: „Was soll ich für dich machen?“ Ich antworte ihm: „Frag nicht, sondern mäh weiter.“ Und er tut's. Wenn der Mäher erkennt, dass ihm etwas im Weg ist, soll er doch im Bogen drum herumfahren oder anhalten. Ohne dass ich hinterherlaufen muss.
Kurz: Ich möchte gerne in meiner privaten Oase entspannen, habe aber nicht immer die Zeit, sie zu pflegen. Deshalb ist ein intelligenter Garten für mich die ideale Lösung. Und wenn ich unterwegs bin, muss ich meinen Nachbarn nicht mehr bitten, meinen Garten zu versorgen. M. E.
Contra: Gärtnern für die Seele nach oben
Ich bin ja selbst ein bisschen technikverrückt. Und in meinem Garten mach ich's mir gern gemütlich. Für mich persönlich geht auch nichts über einen Rasenroboter. Entlastet er mich doch von der gröbsten Arbeit – und den Rasenschnitt brauche ich auch nicht zu entsorgen. Sobald ich den Mäher aber über mein Smartphone bedienen kann, ist er eben smart. Mit allen Vor- und Nachteilen. Aber unterhalten möchte ich mich mit einer Maschine nicht. Dann lieber mit meinem Nachbarn.
Überhaupt: Kommt im Smart Garden nicht der Spaß zu kurz, sich mit dem grünen Daumen den Alltagsfrust ein wenig abzuarbeiten? Ich bin skeptisch, ob im automatisierten Garten dieser Funke der Gartenlust noch bleibt. Hilfreiche unvernetzte Geräte sind mir natürlich immer willkommen! Die Tasse rechts im Bild, drückt mit wenigen Worten aus, was Garten sein kann – selbst wenn er Arbeit bedeutet: Herz und Seele. G. B.