Renovierung & Sanierung: Fenstertausch spart Energie: So machen neue Fenster Ihr Zuhause effizienter und sicherer
Einleitung
Juni 2025 Alte Fenster sind wahre Energiefresser – und ein Risiko für Sicherheit und Wohnkomfort. Wer heute seine Fenster austauscht, profitiert von moderner Technik, besserem Wärmeschutz und effektiverem Einbruchschutz. Lesen Sie, worauf es beim Fenstertausch wirklich ankommt.
Fenstertausch gefällig? Alte Fenster zählen zu den größten Schwachstellen in der Gebäudehülle. Viele denken beim Begriff „altes Fenster“ an Einfachverglasung, abgeplatzte Farbe und fehlende Dichtungen. Für Fachleute hingegen gelten grundsätzlich alle Fenster vor 1995 bereits als alt, denn sie entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik. Tatsächlich können die neueren Modelle fast alles besser. Als wahre Hightech-Bauteile verbinden sie Komfort, Sicherheit und Langlebigkeit mit zeitgemäßem Wärmeschutz.
„Bei älteren Fenstertypen ist der Einspareffekt bei Heizkosten und CO2-Ausstoß besonders groß. Hier rechnet sich der Fenstertausch in der Regel schon nach wenigen Jahren,“ erklärt Frank Lange, Geschäftsführer vom Verband Fenster und Fassade (VFF). Der VFF hat zu diesem Thema zusammen mit dem Bundesverband Flachglas (BF) im Jahr 2024 die Studie „Mehr Energie sparen mit neuen Fenstern“ vorgestellt. Demnach sind derzeit noch rund 209 Millionen Fenstereinheiten in deutschen Gebäuden älter als Baujahr 1995. Würden diese gegen neue, moderne Fenster getauscht werden, könnten erhebliche, für das Heizen notwendige Mengen an Gas und damit CO2 eingespart werden (Die Studie finden Sie auf der Website des VFF unter https://window.de/downloads/).
Energie sparen beim Fenstertausch: Moderne Verglasungen nach oben
Moderne Fenster mit Zwei- oder Dreifachverglasung, gedämmten Rahmenprofilen und speziellen Wärmeschutzbeschichtungen sorgen dafür, dass deutlich weniger Energie verloren geht. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Konkret bedeutet das: Durch einen Fenstertausch können bis zu 20 Prozent der Heizkosten eingespart werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang den Uw-Wert zu kennen: Beschrieben wird mit dieser Kenngröße die Wärmemenge, die über den Rahmen und die Verglasung der Fenster von der warmen zur kalten Seite verloren geht. Je kleiner der Uw-Wert, desto geringer der Wärmeverlust. Heutige Fenster mit Dreifachverglasung haben bereits Uw-Werte von 0,8 bis 1,1 W/m² K. So ist eine Dreifachverglasung besonders in gut gedämmten Häusern sinnvoll.
Neben dem Wärmeschutz kann das passende Glas auch vor einer lauten Straße oder Fluglärm schützen. Sogenannte Schallschutzgläser sind mit bis zu etwa 10 mm mindestens doppelt so dick wie normale Scheiben und entsprechend schwer.
Allerdings sollten Verbraucher beim Kauf eines Fenstersystems nicht nur auf den Isoliergrad der Gläser oder das Rahmenmaterial achten. Frank Lange erklärt: „Das Geheimnis guter Fenster ist unsichtbar und liegt unter anderem auch verborgen zwischen Flügel und Rahmen. Es sind auch die Beschläge, die dafür sorgen, dass sich der Fensterflügel reibungslos kippen, drehöffnen und dicht schließen lässt.“
Blocken Einbrecher ab: Pilzkopfbolzen nach oben
Moderne Fenster punkten mit verbessertem Einbruchschutz. „Bei mehr als 80 Prozent aller Einbrüche in Eigenheimen hebeln die Täter Fenster oder Türen auf. Damit immer mehr Einbruchversuche erfolglos bleiben, können spezielle Sicherheitsbeschläge für Fenster und Türen Abhilfe schaffen“, weiß Lange. Für einen wirksamen Schutz bieten sich einbruchhemmende Pilzkopf-Bolzenverriegelungen an. Beim Schließen gleiten die Pilzkopfbolzen aus dem Fensterflügel in massive Schließbleche im Rahmen – und machen das Aufhebeln deutlich schwieriger.
In der heutigen Zeit ist es üblich, dass Eigenheime mit einem Einbruchschutz der Widerstandsklasse RC2 ausgestattet werden. Hier unterscheidet man zwischen der Klasse RC2, die sowohl den Rahmen als auch die Verglasung gegen Einbrüche schützt, und der Klasse RC2 N, die den gleichen Schutz für den Rahmen bietet, jedoch keine spezielle einbruchhemmende Verglasung erfordert. Ab Widerstandsklasse RC2 leisten Fenster und Türen bereits wirksamen Schutz gegen die üblichen Einbruchwerkzeuge wie Schraubendreher, Zangen oder Keile, und halten Einbruchversuchen für mindestens drei Minuten stand. Die RC1 schützt hingegen nur gegen Vandalismus durch körperliche Gewalt. „Die Widerstandsklasse RC3 ist empfehlenswert, um Tätern einen Einbruch mit einem zweiten Schraubenzieher und einfachem Bohrwerkzeug von Fenstern und Türen zu erschweren. „Diese Widerstandsklasse weist eine einbruchhemmende Verglasung auf, die die Widerstandszeit auf fünf Minuten erhöht.“
Wer auf besonders viel Sicherheit und Komfort Wert legt, setzt zudem auf smarte Fensterlösungen. Sensoren im Beschlag erfassen den Öffnungszustand und ermöglichen eine intelligente Steuerung – etwa im Smart Home. Sie lassen sich per App, Sprachsteuerung oder Wandschalter bedienen und verriegeln die Fenster beim Verlassen des Hauses automatisch. Weil die Motoren die manuelle Arbeit beim Öffnen und Schließen der Fenster übernehmen, eignen sie sich für barrierefreie oder schwer erreichbare Anwendungen.
Kriterien für die Wahl der neuen Fenster nach oben
- Energieeffizienz: Der Uw-Wert gibt an, wie gut ein Fenster gedämmt ist – je niedriger, desto besser.
- Verglasung: Dreifachverglasung ist meist sinnvoll, besonders in gut gedämmten Häusern.
- Sicherheit: Pilzkopfverriegelung, Verbundsicherheitsglas und abschließbare Griffe erhöhen den Schutz vor Einbruch.
- Lichtdurchlass: Je nach Lage und Raum kann eine spezielle Verglasung sinnvoll sein, etwa Sonnenschutzglas.
- Lüftung: In gut isolierten Häusern kann eine Fensterlüftung helfen, Schimmelbildung zu vermeiden.
- Design: Fenster sollten nicht nur funktional sein, sondern auch zur Architektur des Hauses passen.
Lüften mit Sicherheit nach oben
Zum Lüften „auf Kipp“ gestellte Fenster bilden eine Schwachstelle beim Einbruchschutz, denn sie können mühelos aufgehebelt werden. Parallel-Abstell-Beschläge bieten hier ein Sicherheitsupgrade. Diese Weiterentwicklung des Drehkippbeschlags ermöglicht einen zusätzlichen Öffnungsmodus des Fensters, bei der der Fensterflügel parallel zum Rahmen abgestellt wird und rund herum einen Spalt breit Luft freilässt. Fensterexperte Lange empfiehlt: „Die Parallel-Öffnung gewährleistet nicht nur eine Einbruchhemmung gemäß Widerstandsklasse RC2, sondern lässt den Raum auch weniger schnell auskühlen als gewöhnliches Lüften.“ Eine weitere innovative Lösung bietet auch die gesicherte Spaltlüftung, die nicht nur bei geschlossenem Fenster, sondern auch auf Kipp eine geprüfte, skalierbare Einbruchhemmung von Grundsicherheit bis RC2 gewährleistet und zugleich vor Schlagregen schützt.
Material, Design und Farbvielfalt nach oben
Bei der Auswahl haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Materialien, die sich in Preis, Aussehen und Funktion unterscheiden. Fenster sollten Sie nur technisch überzeugen, sondern auch gut zur Fassade des Hauses passen. Die Formen und Funktionen der Fenster variieren stark, ebenso wie die Materialien: Holz, Kunststoff und Aluminium sind gängig, aber auch Kombinationen dieser Materialien für Rahmen und Flügel sind möglich. Zum Beispiel können Aluminium-Deckschalen verwendet werden, um Holz-Aluminium- oder Kunststoff-Aluminium-Kombinationen zu schaffen. Diese Deckschalen können in verschiedenen Farben lackiert oder beschichtet werden. Auch Fensterrahmen aus nur einem Material sind in vielen Farben und verschiedenen Oberflächenstrukturen erhältlich. Interessante Variante: Sie können Fensterrahmen außen und innen in unterschiedlichen Farben gestalten. „Wer nach außen hin Akzente in der Fassade setzen möchte, innen aber eher gedeckte Farben wie grau oder Anthrazit bevorzugt, muss keine Kompromisse machen und kann zweigleisig unterwegs sein“, erläutert VFF-Geschäftsführer Frank Lange.
Zuerst Fenstertausch oder Dämmung? nach oben
Der Fenstertausch gehört zu den teureren Bauprojekten und sollte daher gründlich geplant werden. In einem Altbau kann der Austausch alter Fenster die Dämmung und Luftdurchlässigkeit beeinflussen. Ohne eine durchdachte Planung kann es zu Problemen mit der Außenwand kommen, da die Feuchtigkeit nicht richtig entweicht. Dies kann zu Schimmel und anderen Feuchtigkeitsschäden führen. Steht eine Entscheidung zwischen Außendämmung und Fenstertausch an? Oft reicht das Budget nur für eine der Maßnahmen. Am besten entscheiden Sie sich dann für die Außendämmung. Sie bewirkt eine Verbesserung auf einer viel größeren Fläche. Außerdem ist die Gefahr der Schimmelbildung bei dieser Reihenfolge geringer. Ziehen Sie bei Ihren Überlegungen einen Energieberater oder eine Architektin zu Rate. Diese Fachleute können die individuellen Wünsche mit den baulichen Gegebenheiten beurteilen und sinnvolle Empfehlungen für die Sanierung geben.
Der Staat unterstützt energetische Modernisierungen mit verschiedenen Förderprogrammen. Die wichtigsten Institutionen sind die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Darüber hinaus gibt es zahlreiche regionale Fördermöglichkeiten, die aber von Bundesland zu Bundesland variieren und auf konkrete Projekte zugeschnitten sein können. Wichtig: Die Förderung muss vor Beginn der Arbeiten beantragt werden.
Materialien: Welche Rahmen gibt es? nach oben
Beim Fenstertausch stehen verschiedene Materialien zur Auswahl, die sich in Preis, Optik und Funktionalität unterscheiden:
Kunststoff: preiswert, pflegeleicht und gut gedämmt. Ideal für viele Wohnhäuser, allerdings optisch weniger hochwertig.
Holz: natürlich, edel und nachhaltig. Holzfenster bieten eine gute Dämmung, benötigen aber regelmäßige Pflege.
Aluminium: besonders langlebig, stabil und modern. Perfekt für große Fensterflächen, aber teurer und nicht so gut gedämmt wie Kunststoff oder Holz.
Holz-Alu-Kombination: außen witterungsbestäniges Aluminium, innen warmes Holz – eine hochwertige, aber teurere Lösung.