Bauen: Wintergarten: Darauf kommt es bei der Verglasung an!

Einleitung

November 2025 Damit der Traum vom Wohnen im grünen Wintergarten gelingt, kommt es auf die richtige Verglasung an. Sie entscheidet darüber, ob der Raum in der kalten Jahreszeit angenehm warm bleibt, im Sommer nicht überhitzt und zugleich genügend mit Licht durchflutet wird.

Auf die richtige Verglasung kommt es an

Viele träumen davon, selbst im Winter die Nähe zum Garten zu genießen und gleichzeitig zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Mit einem Wintergarten entsteht ein lichtdurchfluteter Platz, der zum Essen, Lesen oder einfach zum Entspannen einlädt. Doch erst die Verglasung schafft dieses unverwechselbare Gefühl, draußen und doch geschützt zu sitzen. Gleichzeitig entscheidet sie maßgeblich darüber, ob der Raum im Winter behaglich warm bleibt und sich im Sommer nicht überhitzt. Da Wintergärten aufgrund ihrer großen Glasflächen sehr schnell auf Temperaturveränderungen reagieren, kommt es auf die richtige Wahl an.

Ein Kaltwintergarten verlängert die Gartensaison: Man sitzt geschützt, auch wenn es draußen schon kühl wird.

Zunächst sollten Sie überlegen, welchen Zweck der Wintergarten erfüllen soll: Ein Rückzugsort für kühle Tage muss andere Bedingungen erfüllen, als beispielsweise ein Ort, an dem man empfindliche Pflanzen überwintern lassen kann. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Bauarten: dem Kaltwintergarten und dem Wohnwintergarten. Ein Kaltwintergarten ist entweder gar nicht oder nur minimal beheizt. So verursacht er keine Heizkosten, sondern spart sogar welche: Wenn die Sonne die Luft in ihm aufheizt, wird ein Teil dieser Wärme an die angrenzenden Wohnräume abgegeben.

Wer seinen Wintergarten dagegen auch bei frischen Außentemperaturn nutzen möchte, braucht einen Wohnwintergarten. Dieser ist ein vollwertiger Anbau, der an die Haustechnik angeschlossen wird, über ein gedämmtes Fundament verfügt und alle energetischen Anforderungen erfüllen muss. Die Unterscheidung ist wichtig bei der passenden Glaswahl.

Die Bandbreite an Glasarten ist groß und reicht von einfachen bis zu hoch spezialisierten Lösungen. „Die Verglasung ist ein zentrales Element bei der Planung eines Wintergartens – sie beeinflusst nicht nur das Erscheinungsbild, sondern unter anderem auch das Raumklima, die Energieeffizienz und die Wohnqualität“, erklärt Steffen Schäfer, Experte Normung und Technik vom Bundesverband Flachglas. Für Kaltwintergärten genügt häufig Einscheibensicherheitsglas, das vor Wind, Regen und Schnee schützt, aber keine hohen Dämmwerte erreichen muss. Soll der Wintergarten jedoch als vollwertiger Wohnraum dienen, führt kein Weg an Isolier- oder Wärmeschutzverglasungen vorbei. „Für Bauherren besonders wichtig sind dabei technische Kennwerte wie der Ug-Wert, der die Wärmedämmung beschreibt, und der g-Wert, der angibt, wie viel Sonnenenergie durch das Glas gelangt. Eine frühzeitige und sorgfältige Planung unter Berücksichtigung dieser Werte ist entscheidend, damit der Wintergarten später optimal zu den individuellen Bedürfnissen passt“, so der Experte. Idealerweise sollte die Verglasung einen möglichst niedrigen U-Wert aufweisen, um Heizenergie im Winter im Haus zu halten, und zugleich einen moderaten g-Wert, damit der Wintergarten zwar viel Tageslicht erhält, sich im Sommer aber nicht übermäßig aufheizt.

Moderne Zweifach- oder Dreifachscheiben, häufig mit Edelgasfüllung und speziellen Beschichtungen versehen, erreichen Ug-Werte von bis zu 0,5 W/(m²K). Damit bleibt es auch an frostigen Tagen angenehm warm, während im Sommer ein Teil der Strahlungswärme abgehalten wird. Wer besonders hohe Ansprüche hat, kann auf Warm- oder Vakuumglas setzen: Hier kommen zusätzliche Glaslagen, Edelgase oder Vakuumzwischenräume zum Einsatz, die die Dämmung nochmals verbessern. Diese High-End-Lösungen sind zwar schwerer und kostspieliger, bieten aber Spitzenwerte in Sachen Energieeffizienz und Transparenz.

Ergänzend gibt es Speziallösungen wie Sonnenschutzglas, das die Strahlungswärme reduziert, Schallschutzglas für eine angenehm ruhige Atmosphäre oder Sicherheitsglas, das Einbrüchen vorbeugt und bei Überkopfverglasungen sogar gesetzlich vorgeschrieben ist. Selbstreinigende Gläser runden das Spektrum ab: Ihre spezielle Beschichtung nutzt UV-Strahlen, um organische Verschmutzungen zu zersetzen, die dann vom Regen einfach abgespült werden.

Materialien und Bauarten nach oben

Bei einer Glas-Faltwand lassen sich die Glas-Elemente kompakt seitlich parken.

Die Konstruktion eines Wintergartens muss langlebig und robust sein. Besonders gefragt ist Aluminium, das trotz seiner Stabilität sehr leicht ist und nahezu wartungsfrei bleibt. Holz punktet mit seiner warmen Ausstrahlung und guten Dämmeigenschaften, benötigt jedoch mehr Pflege. Kunststoff ist pflegeleicht und kostengünstig, wirkt aber optisch oft etwas schlichter. Häufig setzen Bauherrinnen und Bauherren auf Kombinationen, etwa aus Holz und Aluminium, um die Vorteile beider Materialien miteinander zu verbinden.

Ob Aluminium, Holz oder Kunststoff, das Material prägt Optik, Wärmedämmung und Langlebigkeit
des Wintergartens.

Mindestens ebenso wichtig wie die Verglasung ist die Bauart der Elemente. Eine Glas-Faltwand ist die ideale Wahl, wenn der Innenraum nahtlos und ohne Hindernisse erweitert werden soll. Mehrere Glaselemente lassen sich leicht zusammenfalten und kompakt seitlich parken, was eine nahezu vollständige Öffnung ermöglicht. So entsteht ein nahtloser Übergang zwischen drinnen und draußen. Wer auch im geschlossenen Zustand den ungestörten Blick ins Freie genießen möchte, findet mit großen Schiebefenstern die passende Lösung.

Das ideale Klima nach oben

Außenliegender Sonnenschutz hält Hitze zuverlässig ab und sorgt für angenehme Temperaturen.

Damit im Wintergarten zu jeder Jahreszeit eine angenehme Atmosphäre herrscht, spielen neben der Verglasung weitere Faktoren eine Rolle. Eine gute Belüftung sorgt dafür, dass sich warme Luft nicht staut und Feuchtigkeit entweichen kann. Wird der Wintergarten natürlich belüftet, steigt die erwärmte Luft nach oben und kann über Dach- oder Seitenfenster entweichen. Diese Lüftungsart arbeitet geräuschlos und ohne Energieaufwand. Bei der motorischen Lüftung wird der Luftaustausch mittels Walzen- beziehungsweise Radiallüfter ausgeführt. Diese Art der Lüftung benötigt keine geöffneten Flügel und schafft somit bei Abwesenheit keinen erleichterten Zugang für Unbefugte. Auch Kombinationen zwischen natürlicher und motorischer Lüftung können sinnvoll sein. Ein Wohn-Wintergarten muss zudem eine Heizung haben, weil der Energiegewinn im Winter nicht ausreicht, um den Glasanbau frostfrei zu halten.

Ebenso wichtig ist die Beschattung mit innen- und/oder außenliegendem Sonnenschutz wie (Schräg-)Rollläden, Jalousien oder Faltstores. Sie halten im Sommer die Sonnenstrahlen vom Wohnraum fern, während sie den Wärmeschutz im Winter sogar teilweise verbessern. In jedem Fall sollte diese Schattierung aber mit einem Steuergerät ausgestattet sein, damit der Wintergarten sich selbst überlassen werden kann und nicht ständiger Aufsicht bedarf.

Rechtliches und Genehmigungen nach oben

Bevor die Bauarbeiten beginnen, ist ein Gang zum Bauamt ratsam. Ein Wohnwintergarten gilt in aller Regel als genehmigungspflichtig. Ein Statiker prüft, ob Tragfähigkeit, Wind- und Schneelasten berücksichtigt sind. Auch der Brandschutz ist nicht zu unterschätzen: Fluchtwege müssen frei bleiben, bestimmte Materialien dürfen nur unter Auflagen verwendet werden.

Pflege und Wartung nach oben

Ein Wintergarten ist bei guter Pflege eine Investition für Jahrzehnte. Die Verglasung bleibt mit milden Reinigungsmitteln und weichen Tüchern lange klar und glänzend. Hochdruckreiniger sind dagegen tabu, weil sie Dichtungen beschädigen können. Schiebe- und Faltanlagen sollten regelmäßig auf Leichtgängigkeit geprüft und von Schmutz befreit werden. Dichtungen behalten mit etwas Silikonpflegemittel ihre Elastizität und schließen zuverlässig ab. Wer seinen Wintergarten im Frühjahr und Herbst einem kleinen Check unterzieht, beugt Schäden vor und verlängert die Lebensdauer.

Balkonverglasung nach oben

Balkonverglasung

Kälte, Hitze, Wind und Regen verhindern häufig die Balkonnutzung. Uneingeschränkt nutzbar wird der Freiraum mit einer hochwertigen Verglasung samt Überdachung (etwa von Sunparadise). Die Balkonverglasungssysteme des Herstellers können auch nachträglich an jeden Grundriss angepasst werden – als thermische Pufferzone halten sie die Wohnräume im Sommer kühl und im Winter warm. Ihre Schalldämmung von 17 dB verleiht Balkonen in der Nähe von Straßen, Schienen, Flugrouten oder Industriegebieten mehr Wohnqualität. „Sunparadise“-Balkonverglasungssysteme öffnen sich bequem nach innen, die Glasflächen sind leicht zugänglich und einfach zu reinigen. Eine Innenverriegelung verhindert unbefugtes Eindringen und sorgt dafür, dass Kinder unbeaufsichtigt spielen können. Mehr unter www.sunparadise.com.

Ein besonderes optisches Highlight stellt der Einsatz von Glas in der Balkonbrüstung dar. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von transparentem, transluzentem, blickdichtem bis hin zu bedrucktem Glas. Dem individuellen Geschmack sind dabei keine Grenzen gesetzt, auch farbenfrohe Verglasungen sind möglich und verleihen dem Gebäude ein extravagantes Aussehen. Je nach Glastyp wird außerdem viel gesundes Tageslicht durchgelassen, wovon auch der Bewohner in Haus und Wohnung profitiert.

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