Ziergarten: Rollrasen: Das schnelle Grün

Einleitung

April 2019 Morgens gebracht, abends schon begehbar – kein Zweifel, mit Rollrasen kommen Sie am schnellsten zum perfekten Rasen. Doch wann lohnt sich der Fertigrasen, und was ist beim Verlegen zu beachten? Hier finden Sie einige Tipps.

Mit Rollrasen wird der Garten rasch grün. Legen Sie die Rasenbahnen ohne Fuge dicht an dicht.

Wer einen Garten neu anlegt oder umgestaltet, möchte am liebsten gleich ein repräsentatives Ergebnis sehen. Der Rasen zählt dabei zu den wichtigsten Bestandteilen. Er gibt dem Auge Ruhe durch sein saftiges Grün. Rasenwege verleihen dem Garten Struktur und sind herrlich weich zu begehen. Bevor der Rasen nach der Aussaat grünt, vergehen viele Wochen – oft gespickt mit Problemen (schlechtes Keimen, auflaufendes Unkraut, Gefahr des Austrocknens). Bis Sie ihn richtig nutzen dürfen, dauert es mindestens drei Monate. So mancher Gartenbesitzer kann oder möchte nicht so lange warten. Daher gilt Rollrasen als immer beliebtere Alternative zur Rasenaussaat. Rollrasen verwandelt den Garten quasi im Handumdrehen in ein grünes Paradies und ist schon nach kurzer Zeit belastbar.

Fertigrasen von der Rolle nach oben

Unter Rollrasen versteht man Bahnen aus voll ausgewachsenen Gräsern, die in Fachbetrieben, sogenannten Rasenschulen, vorkultiviert wurden. Rollrasen enthält vorzugsweise robuste, strapazierfähige Gräserarten und -sorten. Meist werden sie als Mischung auf optimal hergerichteten Feldern und auf gutem, durchlässigem Boden ausgesät. Dort wächst der Rasen etwa ein Jahr lang heran, bevor er seine neue Heimat bezieht. In dieser Zeit genießen die kleinen Pflanzen intensive Pflege, damit sich rasch eine dichte, unkrautfreie Grasnarbe bildet. Mit speziellen Maschinen schälen die Betriebe den Rasen dann ab zu meist 40 cm breiten, 250 cm langen und 1,5 cm dicken Bahnen. Eingerollt und auf Euro-Paletten gepackt erreichen diese zum gewünschten Termin den Gartenbesitzer.

Dichte Grasnarbe nach oben

Eine solche Vorkultur bringt viele Vorteile. Die fertigen Rasenbahnen erscheinen gleichmäßig dicht und sind frei von Unkraut. Weil die Gräser bereits ausgereift sind, darf Rollrasen nach der fertigen Verlegung gleich betreten werden. Bevor Sie ihn allerdings voll belasten, sollten Sie ihm drei bis vier Wochen Ruhe zum Einwachsen gönnen. Ein weiterer Vorteil: Rollrasen lässt sich sogar im Herbst noch verlegen, wenn aufgrund der kühleren Witterung keine Aussaat mehr möglich ist. Denn Rasensamen brauchen moderate Wärme, um zu keimen. Rollrasen wächst dagegen bei niedrigen, aber frostfreien Temperaturen noch bis November an.

Nachteil: höhere Kosten nach oben

Rollrasen ist natürlich etwas teurer als Rasenaussaat. Je nach Rasenqualität und Anbieter variiert der Preis; im Schnitt müssen Sie mit drei bis zehn Euro pro Quadratmeter rechnen. Dazu kommen eventuelle Kosten für Transport und das Verlegen – sofern Sie es nicht selbst ausführen.

Bei der Rasenaussaat liegen Sie mit einer qualitativ hochwertigen Rasenmischung etwa bei 50 Cent pro Quadratmeter. Dabei müssen Sie aber ein paar Monate warten, bis die Grasnarbe voll belastbar ist.

Schnelles Verlegen ist wichtig nach oben

Das Verlegen des Rollrasens erfordert gut geplante Vorarbeit. Alles muss zügig gehen, wenn die schweren Paletten aus der Rasenschule eintreffen. Innerhalb von 24 Stunden sollten die Rollen verlegt sein. Denn schnell leiden die Gräser unter Lichtabschluss und Hitze, werden gelb und können bei längerer Lagerung sogar faulen. Lassen Sie also die Rollen nicht in praller Sonne liegen. Ob Sie den Rollrasen selbst verlegen oder einen Profi damit beauftragen, hängt von Ihrer Zeit, Ihrem Geldbeutel und ihrer körperlichen Konstitution ab: Bei dem hohen Gewicht einer Rasenrolle ist Verlegen eine anstrengende Arbeit. Setzen Sie also auf ein paar kräftige Helfer!

So wird es gemacht nach oben

  1. Die Bodenvorbereitung unterscheidet sich zunächst nicht von der für die Rasenaussaat. Entfernen Sie den alten Rasen oder Pflanzenreste und lockern Sie den Boden gut mit einem Spaten oder einer Fräse. Arbeiten Sie dann Kompost oder Humussubstrate, drainierenden Sand sowie Hornspäne (120–150 g/m2) oder einen mineralischen Langzeitdünger in den Boden ein. Harken Sie die Fläche glatt und sammeln alle Steine und Wurzeln ab, damit diese sich nicht später durch die Narbe drücken.
  2. Walzen Sie den Boden kreuz und quer an und gleichen Sie Dellen mit der Harke sorgfältig aus, damit sich später keine Wasserlöcher bilden.
  3. Das Auslegen der Bahnen ist zwar kräftezehrend, aber nicht schwierig. Verlegen Sie die Bahnen im Verbund, d.h. die Querfugen jeweils versetzt.
  4. Beachten Sie, dass die Fugenkanten ohne Lücken auf Stoß dicht an dicht liegen, aber nicht überlappen. Drücken Sie die Fugen gut an.
  5. Mit einem Messer können Sie Rollrasen problemlos zuschneiden, z. B. um zu lange Bahnen zu kürzen oder runde Formen auszuschneiden.
  6. Treten Sie die verlegten Bahnen nun gut an. Bei größeren Flächen empfiehlt sich das Anwalzen quer zur Verlegerichtung. Dabei schließen sich letzte Fugen und die Rasensoden erhalten Bodenkontakt.
  7. Gießen Sie abschließend gut und durchdringend an (15–20 l Wasser pro m2). Bei trockenem Wetter sollten Sie das alle zwei Tage wiederholen.
Lockern Sie vor dem Verlegen den Boden mit einer Harke auf.
Überschüssige Rasenstücke einfach mit dem Messer abschneiden.

Tipp: Rollrasen bestellen nach oben

Rasenschulen liefern oft auch an Privat. Die Mindestabnahmemenge liegt häufig bei 10 m2. Für größere Mengen wird eine Spedition beauftragt, denn Rollrasen wiegt schwer. Eine Rolle bringt etwa 15 bis 20 kg auf die Waage, eine Palette mit zirka 50 m2 wiegt etwa eine Tonne. Bestellen Sie den Rasen rechtzeitig, spätestens drei Tage vor dem gewünschten Termin.

Weitere Pflege nach oben

Mit neuen Wurzeln dringen die Gräser aus den verlegten Bahnen in den Boden ein, und schon nach 10–14 Tagen ist der Rollrasen angewachsen. Sie können ihn direkt nach dem Anwalzen betreten. Bevor der Rasen als Spiel- und Sportfläche dient, gönnen Sie ihm jedoch noch vier Wochen Zeit.

Mähen Sie den Rollrasen nach etwa zehn Tagen das erste Mal und dann im wöchentlichen Abstand. Empfohlen wird eine Schnitthöhe von 4–5 cm. Lassen Sie die Gräser nicht lang werden, sonst überlagern wüchsige Arten feinere Gräser, die der Grasnarbe Dichte und angenehmes Betretgefühl verleihen. Drei bis vier Wochen nach dem Verlegen geben Sie einen Langzeitdünger, alternativ bringen Sie zwei bis dreimal pro Jahr mineralischen Volldünger aus.

  • Ziergarten: Ausgebüxt und wild geworden
  • Ziergarten: 10 Kleinbleibende Gehölze für Kleine Gärten: Die besten Bäume und Sträucher