Gartenberatung: Aussaaterde selber machen
Einleitung
März 2020 Der Frühling steht in den Startlöchern und es kommt die Zeit der Aussaat. Im Handel werden zwar viele Aussaat- oder Anzuchterden angeboten, meistens basieren diese aber immer noch auf Torf. Von dieser Erde benötigt man nur geringe Mengen, warum also nicht einfach Aussaaterde selbst herstellen? Schnell verfügbar und ganz ohne Torf.
Warum Aussaaterde? nach oben
Aussaaterden unterscheiden sich anderen Gartenerden darin, dass sie weniger Dünger enthalten, denn die frischen Keimlinge benötigen anfangs nur wenige Nährstoffe. Eine weitere wichtige Eigenschaft ist die Keimfreiheit: Die Erde wird vorher gedämpft, also mit Wasserdampf erhitzt, und enthält somit keine Bakterien, Pilzsporen oder keimfähig Samen mehr. Gerade die bei jungen Pflanzen gefürchtete Umfallkrankheit, bei der junge Sämlinge am Wurzelhals faulen und dann umkippen, wird meist durch pilzliche Erreger verursacht.
Aussaaterde mischen nach oben
Die Zutaten hat jeder Gartenbesitzer zur Hand: Man braucht dazu lediglich gut verrotteten und gesiebten Kompost, gewaschenen Sand und feinkrümelige Erde aus dem Garten zu jeweils ungefähr gleichen Teilen. Die Zutaten werden gut durchmischt und sollten erdfeucht sein. Wer risikofreudig ist, könnte diese Mischung jetzt schon als Aussaaterde verwenden. Dann allerdings mit der Gefahr, dass die Pflanzen Pilzerkrankungen bekommen und, außer den gewünschten, auch viele andere Pflanzen keimen.
Erde selbst dämpfen nach oben
Im Backofen: Kleine Mengen Erde können im Backofen gedämpft und somit keimfrei gemacht werden. Geeignet sind dafür feuerfeste Gefäße wie z.B. ein ausrangierter Bräter oder ein Topf mit Deckel. Damit die Erde beim Erhitzen nicht austrocknet, sollte auf jeden Fall eine Abdeckung vorhanden sein. Die feuchte Erdmischung etwa 10 cm hoch in das Gefäß füllen und nochmals mit Wasser besprühen, dann den Deckel auflegen. Den Backofen auf max. 100 °C vorheizen und das Gefäß auf mittlerer Stufe einstellen. Die Erde mindestens 30 Minuten im Ofen belassen, danach entnehmen und abkühlen lassen.
Im Dampfentsafter: Beim Dämpfen können durch den Kompost unangenehme Gerüche entstehen. Wer dies in der Küche vermeiden will, kann die Erde auch in einem alten Dampfentsafter auf einem Grill oder Gasherd im Garten dämpfen. Dazu wird, wie beim Entsaften, Wasser eingefüllt. Auf das Trennsieb wird ein Tuch gelegt und darauf die Mischung geschüttet. Das Wasser zum Kochen bringen und mit der Erde mindestens 30 Minuten auf kleiner Flamme sieden lassen.
Die abgekühlte Mischung kann jetzt direkt als Aussaaterde verwendet werden. Beim Dämpfen werden natürlich nicht nur Schaderreger abgetötet, sondern auch nützliche Mikroorganismen, deshalb ist dieses Verfahren auch nur bei Aussaaterde notwendig und empfehlenswert.
Unser Recycling-Tipp: nach oben
Als Aussaattöpfe lassen sich bestens Klopapierrollen verwenden. In diese wird die Aussaaterde leicht eingedrückt, dann werden die Rollen in eine Pflanzschale gestellt. Die jungen Pflanzen können hier lange Wurzeln ausbilden, der Karton wird durchwurzelt, mit ausgepflanzt und zersetzt sich später. Ausrangierte Eierkartons eignen sich ebenfalls.
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