Ziergarten: Einfach gärtnern: Ideen für Einsteiger
Einleitung
Februar 2022 Groß kann jeder. Trecker an, raus aufs Feld und los geht’s. Früher waren Siedlergärten zwar nicht so ausgedehnt, dass der Traktor angespannt werden musste, aber tausend Quadratmeter Grundstücke auch nicht die Ausnahme. Doch je mehr der Grund und Boden aufgeteilt wurde, desto kleiner wurden die Flächen, die für Obst und Gemüse zur Verfügung standen. Und schließlich verlor man auch in jüngeren Generationen die Gartenarbeit aus dem Blick. Garten soll nicht nur nutzen, sondern auch Freude und Entspannung bereiten. Und auch in fortgeschrittenem Alter noch Spaß machen.
Johanna Leisch mit ihrem Startup „Greenling“ hat sich dieser neuen Herausforderung angenommen. Sie entwickelt unkomplizierte und stressfreie Möglichkeiten, um die Schönheit und Nützlichkeit eines Gartens zu erleben. Auch für Menschen mit kleinem Hofgarten, Balkon oder Terrasse.
Greenling steht dabei für eine Leichtigkeit des Gärtnerns, bei der Profigärtner im Hintergrund schon alle notwendige Unterstützung gegeben haben. Gerade Menschen mit hoher Arbeitsbelastung oder nachlassender Gelenkigkeit will Greenling wieder mehr für die Vielfalt und Schönheit von Pflanzen begeistern und ihnen jeden Tag, trotz Alltagsstress, einen Gartenmoment verschaffen. Dahinter steht die Überzeugung, dass auch Augenblicke der Naturverbundenheit das Leben maßgeblich positiv beeinflussen.
„Insgesamt hat sich die Wohnsituation in Deutschlands Städten in den vergangenen Jahren stark verändert,“ weiß Johanna Leisch. Platzmangel, steigende Mietpreise und Balkone statt Gärten seien nicht nur in Städten wie München, Frankfurt oder Düsseldorf längst Realität. Auch im VWE kennt man kleinere Wohn- und Garteneinheiten, die durch Teilung der Grundstücke entstanden sind. „Gleichwohl begeistern schöne Pflanzen auch im Hinterhof oder auf Balkonen und kleinen Terrassen, gerade wenn man nicht über einen eigenen Garten verfügt. Allerdings fehlt es neben Zeit und Platz vielen Menschen oft an hilfreichem Pflanzenwissen.“ Was für professionelle oder passionierte Hobbygärtner wie im Verband Wohneigentum aufgrund jahrelanger, praktischer Erfahrung und Beschäftigung mit dem Thema selbstverständlich sei (welche Pflanzen passen zusammen, wann muss ich sie düngen, beschneiden, welchen Standort benötigen sie), erschließe sich anderen nicht ohne weiteres. Johanna Leisch kennt das Problem: „Beschreibungen auf Pflanzetiketten helfen nur sehr begrenzt weiter und aufgrund des riesigen Angebots von Pflanzen in Bau- oder Gartenmärkten ist es oft schwierig, die passenden zu finden und erfolgreich am Leben zu halten.“ Zudem würden zentral wohnende Menschen zunehmend auf ein eigenes Auto verzichten, was den Transport von Erde und Pflanzutensilien zusätzlich erschwert. So bleiben dann viele Balkone oder Hinterhöfe entweder kahl oder die Pflanzen gehen schnell wieder ein und müssen entsorgt werden. Im Herbst und Winter stehen dann endgültig verwaiste Töpfe unterschiedlichster Art herum. All diesen Herausforderungen bei der Bepflanzung von Balkonen, Terrassen und Hinterhöfen nimmt sich das Startup an und hat dafür den ersten online zu bestellenden, fertig bepflanzten Minigarten entwickelt, mit einer gut durchdachten Konstruktion. „Wir kombinieren einen eigens entwickelten Pflanztopf samt Hochbeet und Tischfunktion mit robusten, getesteten Pflanzenprogrammen von lokalen Gärtnereien und einzigartigem Service,“ so Leisch.
Mit Greenling könnten Nutzer*innen zukünftig auf hochwertige, komplexe und robuste Pflanzenarrangements von Blühpflanzen, über Kräuter bis hin zu fruchttragenden Pflanzen zurückgreifen, die von Joachim Rothenhöfer, Leiter der Versuchsgewächshäuser des Botanischen Gartens Würzburg, erprobt wurden und den Pflanztopf das ganze Jahr hinweg begrünen. Auf Wunsch im Abo-Modell ganz einfach saisonal nach Hause geliefert. Wichtig bei der Pflanzenauswahl ist für die Gründerin, dass die Pflanzen einen Mehrwert für die heimische Artenvielfalt an Bienen, Hummeln und weiteren Insekten bieten und somit zum Erhalt der Biodiversität beitragen.
Das Stecksystem, die Tankbewässerung oder der Überlauf sorgen dafür, dass die Pflanzen einfach zu bewässern sind und nicht ertrinken und jederzeit neu arrangiert oder getauscht werden können.
„Wir fragen uns bei allen Produktelementen, welchen Nutzen sie haben – für unsere künftigen Kunden, aber auch unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten,“ erklärt Johanna Leisch ihre Philiosophie. Übrigens: Der erste fertig-bepflanzte Minigarten für Balkon und Terrasse lässt sich binnen weniger Sekunden vom Hochbeet zum standfesten Tisch umfunktionieren – und das ohne zusätzliche Hilfsmittel.
Doch es gibt noch weitere Ideen für Hobbygärtner, die nur wenig Platz oder keinen eigenen Garten haben. Natalie Kirchbaumer und Wanda Ganders etwa. Die beiden haben in Bonn das Unternehmen „Meine Ernte“ gegründet. „Immer mehr Menschen möchten mehr Zeit in der Natur verbringen, sich gesund ernähren und ihr eigenes Gemüse anbauen,“ meint Natalie Kirchbaumer. Sie und Wanda Ganders sind fest davon überzeugt: Der eigene Gemüseanbau ist auch ohne großen Garten und Vorkenntnisse möglich. „Wir unterstützten alle Selbstversorger und diejenigen, die es noch werden wollen, mit Wissen und passenden Produkten,“ erläutert Wanda Ganders.
Alle diejenigen, denen der Platz fehlt und die zusätzliche Unterstützung wertschätzen, werden bei den ‚Meine Ernte‘ Mietgärten fündig. Eine interessante Idee. Im Umland von 26 Städten werden Gemüsegärten zum Mieten angeboten. In einem professionell vorbereiteten Gemüsegarten, der mit über 20 verschiedenen Gemüsesorten bepflanzt und besät ist, kann dem Gemüse beim Wachsen zugeschaut werden. Gartengeräte, Wasser und Unterstützung während der Saison zur Benutzung sind inklusive. Auf 45 oder 90 m2 wird die eigene Selbstversorgung verwirklicht, sehen Kinder wie das Gemüse wächst und wird über das Wunder der Natur gestaunt. Für manch einen mag das Ausprobieren des Gärtnerns auf Miete auch eine Möglichkeit sein, den eigenen grünen Daumen einmal auszuprobieren, bevor man sich auf ein Haus mit zugehörigem Garten – egal, ob groß oder klein – einlässt.
Wer keinen Mietgarten findet, hat aber eventuell ein kleines Fleckchen Platz zuhause: „Auch der kleinste Raum im Garten oder Hinterhof lässt sich in ein Gemüsebeet verwandeln,“ ist Wanda Ganders überzeugt. „Voraussetzungen für den Gemüseanbau sind ein sonnenexponiertes Beet, gute Erde als Grundlage und hochwertiges (Bio-)Saatgut.“
„Gemüse liebt Sonne, es sollte möglichst der sonnigste Ort im Garten oder Hof ausgewählt werden“ definiert Natalie Kirchbaumer den optimalen Standort. „Auch auf einer Steinterrasse oder einem durchwurzelten Boden bietet sich für ältere, nicht so bewegliche Personen ein Hochbeet an. Durch das Einfüllen von Erde und Kompost erhält das Gemüse die perfekte Grundlage für ein robustes Wachstum.“ Hochbeete könnten auch gut als lockere, grüne Abgrenzung zum Gartennachbarn aufgestellt werden. „Auf einem Balkon können kleine Hochbeete oder Töpfe in verschiedenen Größen aufgestellt und bepflanzt werden.“
„Nachdem die (Hoch-)Beete oder Töpfe mit Erde gefüllt sind, kann es schon an die Aussaat gehen,“ so stellt Wanda Ganders den weiteren Weg dar. „Einfache Gemüsesorten für den Start sind Radieschen, Zuckererbsen, Rote Bete, Mangold, Kürbis und Wildtomaten – in den Bio-Saatgut-Paketen von ‚Meine Ernte‘ sind einfache Gemüsesorten für Anfänger oder passende Sorten für Hochbeete kombiniert.“ Ihr ultimativer Aussaattipp für Anfänger: „Säe dein Saatkorn nur so tief, wie es auch groß ist.“
Egal, ob mit oder ohne grünen Daumen: ‚Meine Ernte‘ begleitet Gartenanfänger*innen mit guten Ideen und viel Erfahrung auf der Reise ins Anbauglück.