Küchengarten: Natürlich düngen

Einleitung

Juli 2024 Wer sich an reichem Erntesegen oder an üppig blühenden Blumen erfreuen möchte, sollte seine Pflanzen mit ausreichend Nährstoffen versorgen. Wählen Sie hierfür am besten natürliche Dünge- und Pflanzenstärkungsmittel.

Eine Schicht Kompost bringt Nährstoffe in die Beete.

Pflanzen brauchen Nahrung. Abgesehen von Wasser und Kohlendioxid, das sie mithilfe des Blattgrüns (Chlorophyll) aus der Luft aufnehmen, benötigen sie verschiedene Mineralien und Spurenelemente, die sie, in Wasser gelöst, über ihre Wurzeln aus dem feuchtem Erdreich aufnehmen. Wichtig sind vor allem die Mineralstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium, aber auch Mikronährstoffe wie Magnesium, Eisen oder Zink. Die meisten Böden verfügen zwar über alles, was Pflanzen zum Leben brauchen – zusätzliche Nahrung in Form von Dünger lässt sie aber üppiger, gesünder und kräftiger werden. Das ist vor allem bei Gemüse wichtig, das Ihnen eine reiche Ernte bescheren soll. Aber auch üppig blühende Blumen oder Pflanzen in Kübeln und anderen Gefäßen kommen ohne Dünger nicht aus.

Kompost ist das „Gold des Gärtners“.
Reifer Kompost fühlt sich fein und krümelig an.

Bei natürlichen Düngemitteln werden ausschließlich umweltfreundliche, organische Materialien verwendet, die den Pflanzen nicht nur Nährstoffe liefern, sondern mit ihren Inhaltsstoffen auch das Bodenleben unterstützen und die Struktur des Bodens verbessern.

Organische Düngemittel nach oben

Hornspäne geben dem Boden wichtige Nährstoffe.

Zu den organischen Düngemitteln zählen Hornspäne oder Horngries, die aus tierischen Nebenprodukten gewonnen werden und reich an Stickstoff, Phosphor und anderen Nährstoffen sind. Verstärkt sind auch Düngemittel aus Schafswolle auf dem Markt. Sie alle werden nur langsam abgebaut – so können die Nährstoffe allmählich freigesetzt werden und das Risiko einer Überdüngung wird minimiert. Hornspäne zum Beispiel sind besonders für ihre langsame Freisetzung von Stickstoff bekannt und eignen sich hervorragend für die Grunddüngung im Frühjahr.

Praktisch: Einige natürliche Düngemittel fallen im eigenen Haushalt an, die brauchen Sie gar nicht zu kaufen. Eierschalen sind beispielsweise eine ausgezeichnete Quelle für Kalzium, das die Pflanzengesundheit fördert und zur Vorbeugung von Blütenendfäule bei Tomaten beiträgt. Auch alter Kaffeesatz wird oft und gern als Dünger verwendet, da er reich an Stickstoff ist. Doch Vorsicht beim Düngen von Setzlingen: Diese vertragen das Koffein nicht so gut.

Ebenso beliebt sind Aufgüsse aus Pflanzenextrakten oder Jauchen wie die Brennessel- oder die Ackerschachtelhalmjauche, die leicht selbst hergestellt werden können. Damit werden die Nährstoffe in flüssiger Form mit dem Gießwasser an die Pflanzen ausgebracht.

Das Grüne Gold nach oben

Vor allem Gemüse sollte gedüngt werden.

Kompost ist das Rückgrat des natürlichen Gärtnerns. Er wird aus Küchen- und Gartenabfällen hergestellt, die von Mikroorganismen über Monate in wertvollen, reich mit Nährstoffen versetzten Humus umgewandelt werden. Das Ausbringen und Einarbeiten in die Beete liefert dabei nicht nur wichtige Nährstoffe für die Pflanzen, es verbessert auch die Bodenstruktur, fördert den Rückhalt von Wasser und stimuliert das Bodenleben, was wiederum zu gesünderem Wachstum führt. Um guten Kompost zu erhalten, sollten Sie auf eine Mischung aus grünen Materialien (wie Küchenabfälle und frischer Grünschnitt), die reich an Stickstoff sind, und braunen Materialien (wie trockene Blätter und Zweige), die reich an Kohlenstoff sind, achten. Auch sollten Sie den Komposthaufen regelmäßig wenden, um für eine ausreichende Belüftung zu sorgen und den Zersetzungsprozess zu beschleunigen.

Gründüngung nach oben

Blumenwiese mit Phacelia-Gründüngung

Nach der Ernte brauchen ausgezehrte Böden neue Nahrung. Am besten lässt sich dies mit Gründüngung bewirken, also mit Pflanzen, die viel Blatt- und Wurzelmasse entwickeln, aber keine Ernte bringen. Sie werden bei Blühbeginn oder nach den Frösten abgemäht und in den Boden gebracht, wo sie den Bodenlebewesen als Nahrung dienen und von ihnen in wertvolle Pflanzennährstoffe umgewandelt werden.

Phacelia ist ein hübscher Gründünger.
Auch Tagetes fügen dem Boden Nährstoffe zu.

Eine Gründüngung verbessert den Boden preiswert auf natürliche Weise. Schwere Böden werden durch die Wurzeln gelockert, belüftet und durchdrungen. Leichte Böden erhalten damit viel vom nützlichen Nährhumus, der für die Bodenlebewesen, die Bodenstruktur, den Wasserhaushalt und die natürliche Fruchtbarkeit wichtig ist. Zudem hilft Gründüngung auch, Unkraut zu unterdrücken und Schädlinge und Krankheiten zu kontrollieren. Dafür eignen sich verschiedene Gründüngungs-Mischungen wie „Tempo-Grün“, „TerraLife“ (von Kiepenkerl), „Bodenkur Bio-Vital-Grün“ (von Sperli) oder „Bienenfreund-Phacelia“ ebenso wie Luzerne, Gelbsenf oder Dünge-Lupinen. Der beste Aussaatzeitpunkt ist je nach Sorte oder Mischung entweder im Frühjahr oder nach der Ernte ab August.

Die goldenen Regeln des Düngens

  • Pflanzen während des Wachstums wenig, aber häufig düngen.

  • Auf die Düngeempfehlungen achten und nicht mehr Dünger als empfohlen geben.

  • Die natürlichen Dünger in die Erde einarbeiten und danach möglichst gießen, um die Abbauprozesse anzuregen.

  • Im Herbst und Winter nicht düngen, da die Pflanzen zu der Zeit ohnehin nicht wachsen und die Nährstoffe bis zum Frühjahr weggewaschen sind.

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