Gartenschätze: Outdoorküche planen: So gestalten Sie Ihre Küche im Grünen
Einleitung
Juni 2025 Eine Outdoorküche macht den Garten zum zweiten Wohnzimmer – mit Grill, Arbeitsfläche und gemütlichem Essplatz. Wer eine Outdoorküche plant, sollte frühzeitig an Standort, Ausstattung und Energieversorgung denken. Ob DIY-Projekt oder modulare Lösung: Mit den richtigen Tipps gelingt die Gartenküche Schritt für Schritt.
Outdoorküche planen: Der richtige Platz nach oben
Die Auswahl an trendigen Outdoorküchen-Systemen ist groß und eine luxuriöse Ausstattung sehr verlockend. Oft setzt der eigene Geldbeutel jedoch Grenzen bei der Modellauswahl. Fangen Sie einfach mit einer kleinen, feinen Freiluftküchen-Variante an, zum Beispiel nur mit einem Grillwagen plus einer Arbeitsfläche, wenn Sie Ihre Outdoorküche planen. Denken Sie jedoch bereits bei Ihrer ersten Auswahl an die Zukunft und überlegen Sie sich, wie groß Ihr Gartenküchenbereich letztendlich sein soll. Wenn in ein paar Jahren ein Spülbecken, ein Kochfeld, noch mehr Ablageflächen oder andere Ausstattungselemente dazu kommen sollen, sollten diese im besten Fall im Flächenbedarf für die Küche bereits eingeplant worden sein.
Wo Sie Ihre Freiluftküche platzieren, hängt von den Gegebenheiten im Garten und Ihren eigenen Vorlieben ab. Es gibt diverse Möglichkeiten für den Standort einer Gartenküche: Kochen und Grillen in direkter Hausnähe auf der Terrasse ist praktisch. Der Weg zum Vorratsraum ist kurz und ein Sitzplatz ist meistens auch bereits vorhanden. Eine Outdoorküche in einem weiter vom Haus entfernt liegenden Gartenteil, zum Beispiel am Gartenhäuschen, hat jedoch auch sehr viel Charme. Es kommt ein noch stärkeres Urlaubsfeeling und Draußengefühl auf. Um sich Wege ins Haus zu sparen, könnte das Gartenhäuschen als zusätzlicher Abstell- oder Lagerraum genutzt werden oder auch als Sitzplatzmöglichkeit bei schlechterem Wetter dienen.
Größe und Bodenbelag nach oben
Befestigen Sie die Bodenfläche bereits von Anfang an in der zukünftig benötigten Größe. Ein unempfindlicher Boden zum Beispiel aus robustem Naturstein, dem Fett, Rotwein und andere Verschmutzungen nichts anhaben können, bietet sich an. Harte Gesteine wie Basalt oder Grauwacke sind recht unempfindlich gegen Flecken. Offenporige Steinarten wie Marmor, Travertin und andere Kalksandsteine sollten Sie mit einer Versiegelung schützen. Wer Betonstein wählt, sollte ebenfalls darauf achten, dass die Oberfläche imprägniert ist. Keramik und Feinsteinzeug können als Bodenbelag für den Koch- und Grillbereich dienen und sind leicht zu reinigen.
Wenn möglich, planen Sie auch gleich einen Essplatz an Ihrer Outdoorküche ein. Für einen Tisch samt sechs Stühlen rechnet man mit einem Flächenbedarf von ungefähr 15 Quadratmetern. Soll eine Schnitthecke das Koch- und Essgartenzimmer einrahmen, können Sie diese dann auch bereits im Zuge der ersten Bauphase pflanzen. Schließlich benötigen die Pflanzen ein paar Jahre, um schön dicht und hoch zu werden.
Auch die Frage der Energieversorgung sollte geklärt werden. Wenn ein Wasser- oder Stromanschluss gewünscht ist, müssen Leitungen verlegt werden oder Anschlüsse an die Hausversorgung möglich sein. Überlassen Sie diese Arbeiten im Außenbereich einem Fachbetrieb, denn die Anschlüsse müssen frost- und wasserfest sein.
Ist keine Energieversorgung möglich oder gewünscht, kann man zum Beispiel ein Spülbecken einplanen, das transportabel ist und einfach im Haus gefüllt beziehungsweise geleert wird. Für Licht in den Abendstunden können Sie mit wetterfesten Akkulampen sorgen, die per Solarenergie oder USB-Anschluss aufgeladen werden.
Überdachung einplanen nach oben
Eine Überdachung verbessert die Nutzbarkeit einer Outdoorküche erheblich. Das Grillen, Kochen und Essen muss nicht abgebrochen werden, wenn man mal von einem Regenschauer überrascht wird. Außerdem wird durch ein Dach die Küchenausstattung vor Verschmutzungen durch Herbstlaub oder Vogelkot geschützt.
Sie können nur den Kochbereich mit einem Unterstand schützen oder über dem kompletten Koch- und Essbereich ein Terrassendach oder eine freistehende Überdachung einplanen, gegebenenfalls sogar mit seitlichen Wänden, die zusätzlich vor Wind schützen. Auch halboffene Gartenhäuser sind als grünes Kochstudio bestens nutzbar. Informieren Sie sich noch vor dem Bau bei der zuständigen Baubehörde über einzuhaltende Abstände zum Nachbarn, Brandschutzvorschriften und möglicherweise nötige Baugenehmigungen.
Ausstattung nach oben
Herzstück jeder Outdoorküche ist die Koch- bzw. die Grillstelle. Fangen Sie also damit an und suchen Sie sich den Grill oder Ofen aus, der Ihnen am besten gefällt. Ein Grillwagen, ein Gasgrill, ein Pizzaofen oder ein Smoker können zum Beispiel den Grundstock bilden und mit Arbeitsflächen, Schränken etc. ergänzt werden. Sie können diese Elemente aus modular aufgebauten Outdoorküchensystemen, die in großer Auswahl im Handel erhältlich sind, auswählen und Ihre Gartenküche so Stück für Stück ergänzen. Planen Sie genügend Ablageflächen und Stauraum für Geschirr, Besteck und Gläser ein. Wenn alles bereits in der Outdoorküche vorhanden ist, spart man sich so manchen Gang ins Haus.
Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob die Geräte oder auch komplette Küchenelemente ganzjährig draußen bleiben sollen. Wenn nicht, sollten Sie Modelle mit Rollen aussuchen, die sich leicht bewegen lassen und ruckzuck im Frühjahr ins Freie und im Winter ins Haus geräumt werden können.
Buch-Tipp nach oben
Die Stadtgärtner Torge, Jan und Derk zeigen 40 Selbermachprojekte, zum Beispiel den Beistellwagen von Seite 16, geben Tipps und Tricks für die Umsetzung und machen uns so wahrlich Lust aufs kreative Werkeln. Aus Paletten entstehen Möbel, aus Obstkisten werden Insektenhotels und aus Regenrinnen Hängebeete.
Die Stadtgärtner
Dein kreativer Garten
96 Seiten, gebunden 2024, EMF Verlag, 17 Euro, ISBN 978-3-7459-0300-3
Selberbauen nach oben
Wer handwerklich geschickt ist und Lust aufs Selbermachen hat, der baut Ablageflächen, Arbeitsflächen, Rückwände, Regale, Schränke und andere Elemente selber und erschafft sich so eine ganz individuelle Gartenküche.
Outdoor-Unterschränke können Sie mit UV-stabilisierten HPL-Platten, die es im Baumarkt gibt, verkleiden. Diese Platten werden in verschiedenen Farben angeboten. Auch Siebdruckplatten können Sie im Außenbereich einsetzen. Viele Baumärkte bieten einen Zuschneide-Service an. Die Scharniere und Verschraubung für die Unterschränke sollten aus rostfreiem Metall gefertigt sein.
Für die Arbeitsplatte bieten sich ebenfalls HPL-Platten oder auch Granit- oder Quarzitplatten an. Auch Edelstahl oder Beton sind passende Materialien. Wer’s rustikal mag, schmirgelt große, ansonsten unbehandelte Schwartenbretter aus Eiche oder anderen Harthölzern glatt und verwendet diese als dekorative Arbeitsplatten. Das Holz kann und sollte durch eine Lasur vor Verschmutzung geschützt werden. Als Richtmaß für die Höhe der Arbeitsfläche gilt 90 cm. Für größere oder kleinere Personen kann dieses Maß natürlich individuell angepasst werden – ein großer Vorteil einer Outdoorküche Marke Eigenbau! Ist die Arbeitsplatte etwa 60 cm tief, kann vorne das Essen zubereitet werden und im hinteren Bereich ausreichend Abstellfläche für Flaschen, Töpfe, Schalen und Zutaten bleiben. Wenn mehrere Personen gleichzeitig an der Arbeitsfläche werkeln können sollen, muss ausreichend Platz vorhanden sein. Man rechnet mit 50 bis 60 cm pro Person.
Aus ausgedienten (Euro)-Paletten lassen sich ebenfalls Küchen-Elemente oder mobile Rollwagen selbermachen. Achten Sie darauf, die Oberflächen der Palettenhölzer gründlich zu schmirgeln, damit keine Verletzungsgefahr durch Splitter besteht.
Als Rückwand für Ihre Outdoorküche können Sie zum Beispiel Sichtschutzzaunelemente aus Holz (Abstand bezüglich eines Hitzeschutzes beachten!) aufstellen. Mit Regalbrettern für Töpfe mit Küchen- und Grillkräutern oder mit Haken für Handtücher und fürs Grillbesteck ausgestattet, bekommen die hölzernen Küchenwände noch einen zusätzlichen Nutzen. Wer’s robuster und massiver haben möchte, der mauert eine Rückwand selber, zum Beispiel aus Klinkersteinen im Ruinenstil – mit Fenstern und Auslässen für Laternen oder andere Dekorationen. Eine moderne Alternative sind Outdoorküchenwände aus Sichtbeton oder Cortenstahl.
Die Stützpfeiler für einen Küchenunterschrank lassen sich recht einfach errichten, zum Beispiel aus großformatigen Kalksandsteinen oder Leichtbetonsteinen. Den Unterbau für Ihre Outdoorküche können Sie auch aus Betonsteinen mauern. Viele Hersteller, zum Beispiel Braun Steine, Metten Stein + Design, Rinn, Klostermann oder Kann, bieten Modellserien mit diversen Formaten und ansprechender Optik an. Diese Systemsteine können dank exakter Fertigung und zueinander passenden Formaten schnell und einfach vermauert werden.
Auch Pflanzsteine aus Beton, die eigentlich als Hangbefestigung dienen oder für Gartenmauern genutzt werden, lassen sich als Küchenelemente verwenden. Bauen Sie dazu die Steine mit den Öffnung nach vorne ein. In diesen Öffnungen können Flaschen gelagert oder Tabletts mit Gewürzen, Ölflaschen oder anderen Utensilien abgestellt werden.
Wetterfestes, langlebiges Material ist bei den Selbstbau-Ideen genauso wichtig wie bei gekauften Outdoorküchen-Elementen. Denn die Materialien sind eventuell jahrelang Regen, Wind, Frost und direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt. Deshalb müssen sie robust und UV-beständig sein. Hartholz wie Douglasie, Eiche oder Lärche trotzen Witterungseinflüssen. Metallelemente wie Schrauben müssen rostfrei, also verzinkt sein oder aus Edelstahl bestehen.
Gestaltungsideen nach oben
Viele verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten für Gartenküchen sind möglich, zum Beispiel eine klassische gerade Küchenzeile mit integriertem Gas- oder Holzkohlegrillwagen und daneben liegender Arbeitsfläche und einem Spülbecken. Eine Rückwand, sei es ein Sichtschutzzaun aus Holz, eine gemauerte freistehende Wand, die Hauswand oder die Garagenaußenwand, gibt der Küchenzeile noch mehr Raumgefühl, sorgen Gemütlichkeit und bieten Platz für Regale.
Eine weitere Möglichkeit ist die Errichtung einer Koch/Grillinsel, die zentral in der Outdoorküchenfläche liegt. Hier können bequem mehrere Personen gleichzeitig arbeiten und sich währenddessen prima miteinander unterhalten. Am Rande der Fläche könnten weitere Ablageflächen und Schränke die Outdoorküchenausstattung ergänzen.
Wer viel Platz zur Verfügung hat, kann eine Gartenküche in U- oder L-Form errichten. Beide Formen haben einen sehr wohnlichen Charakter. In der L-Form lässt sich ein Essplatz bestens integrieren. Die U-Form hat einen eher geschlossenen Küchencharakter und wirkt wie ein separater Raum. Die Mittelfläche zwischen den sich gegenüberliegenden Küchenschenkeln darf nicht zu schmal sein, damit dort mindestens zwei Personen gleichzeitig bequem schnippeln, kochen und grillen können.
Damit sich Ihre Outdoorküche harmonisch in den Garten einfügt, sollten Sie rund um und auf der Fläche für viel Grün sorgen. So können zum Beispiel Schnitthecken als grüne Wände dienen. Die Heckenrückwand zum Nachbarn oder zur Straße hin kann bis 180 cm hoch sein. Unerwünschte Blicke werden so abgehalten. In Richtung des Gartens sollten Sie die Hecken nicht so hoch werden lassen, um sich den Ausblick ins eigene Gartenparadies nicht zu „verstellen“. Eine Heckenhöhe von 80 bis 90 cm reicht, um ein Raumgefühl zu erzeugen. Über diese Heckenhöhe hinweg kann man auch noch im Sitzen problemlos darüber schauen. Wichtig: Im Koch- und Grillbereich muss die Hecke genug Abstand zu den Geräten halten, damit die Blätter keine Hitzeschäden erleiden.
Außerdem können Sie Ihre Outdoorküche mit Töpfen voller Grill- und Küchenkräuter wie Thymian, Salbei, Oregano, Rosmarin, Schnittknoblauch, Basilikum, Petersilie und Schnittlauch bestücken. In den umliegenden Beeten können Sie Zierpflanzen mit Gemüsepflanzen kombinieren, dann haben Sie die Essenszutaten gleichsam zum Greifen nah. Achten Sie bei der Auswahl der Stauden und Sträucher darauf, Arten zu wählen, die ganzjährig etwas zu bieten haben. Dann grünt und blüht es vom Frühjahr bis zum Herbst rund um die Gartenküche. Schöne, malerisch wachsende Sträucher sind zum Beispiel Felsenbirne und Fächerahorn. Zu den robusten Stauden mit langer Blütezeit gehören Duftnesseln (Agastache), Kerzenknöterich (Bistorta amplexicaulis), Steinquendel (Calamintha), Gelber Lerchensporn (Corydalis lutea), Spanisches Gänseblümchen (Erigeron karvinskianus) und Storchschnabel (Geranium) ’Rozanne’.