Küchen- & Haushaltsgeräte: Gemütliche Wintertage beim Raclette
Einleitung
November 2025 Die Ursprünge des Raclettes liegen in der Schweiz, genauer gesagt im Wallis, und reichen bis ins Mittelalter zurück. Hirten nahmen damals während der Alpaufenthalte einfache Nahrungsmittel mit – darunter Brot, Kartoffeln und halbfesten Käse. Um den Käse genießbar zu machen, legten sie ihn an ein offenes Feuer, bis die Oberfläche schmolz. Die geschmolzene Schicht wurde anschließend mit einem Messer auf Brot oder Kartoffeln gestrichen. Diese ursprüngliche Form nennt man Bratkäse oder im Dialekt „Bratchäs“, woraus später der Begriff Raclette entstand (vom französischen racler = „schaben“ bzw. „kratzen“).

Im 19. Jahrhundert wurde Raclette mehr und mehr zu einem traditionellen Gericht bei besonderen Anlässen und Festen im Wallis. Mit dem zunehmenden Tourismus in der Schweiz im 20. Jahrhundert verbreitete sich die Spezialität auch in andere Regionen und wurde zum nationalen Gericht.
Vom offenen Feuer zum Tischgerät nach oben

In den 1950er- und 1960er-Jahren kam man auf die Idee, das Gericht in der Küche oder am Tisch zuzubereiten. Erste elektrische Halbkäsegrills ermöglichten es, einen halben Käselaib unter einer Heizspirale zu erwärmen und die geschmolzene Oberfläche direkt am Tisch abzuschaben. Diese Geräte waren jedoch groß und für den häuslichen Gebrauch nur bedingt praktisch.
Einführung der Pfännchen-Variante nach oben

In den 1970er-Jahren entwickelten Hersteller kompakte Tischgeräte mit kleinen Pfännchen, in denen portionsweise Käse geschmolzen werden konnte. Diese neue Variante machte Raclette interaktiver und geselliger: Jede Person konnte ihr Pfännchen nach eigenen Vorlieben belegen – etwa mit Kartoffeln, Gemüse, Schinken oder Ananas. Durch die einfache Handhabung und die Vielfalt an Zutaten verbreitete sich die Pfännchen-Variante schnell international und wurde insbesondere in Deutschland, Frankreich und den Benelux-Ländern populär.
Rund um den Käse nach oben
Im Mittelpunkt steht sein würzig-schmelzender Käse. Natürlich steht der originale Raclettekäse aus dem Wallis, aus der Schweiz oder aus der französischen Region Savoie ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Doch auch andere Käsesorten eignen sich hervorragend für das Pfännchenvergnügen.

Wer Abwechslung auf dem Raclette-Grill sucht, kann zu jungem oder mittelaltem Gouda, Butterkäse oder Cheddar greifen – sie punkten mit ähnlich guten Schmelzeigenschaften wie der Klassiker. Auch Mozzarella, Tilsiter, Camembert oder Edamer bringen Vielfalt auf den Tisch und erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
Für alle, die es besonders würzig mögen, lohnt sich ein Versuch mit Gorgonzola. Der intensive Blauschimmelkäse verleiht dem individuellen Pfännchen eine überraschend raffinierte Note, perfekt etwa in Kombination mit ein paar dünnen Scheiben Birne.
Heute ist Raclette ein klassisches Gericht für gesellige Abende – vor allem an Feiertagen wie Weihnachten oder Silvester – und steht für Genuss und ein gemütliches, gemeinsames Essen mit den Liebsten.