Einrichten & Wohnen: Möbel „Made in Germany“: Qualität zum Wohlfühlen
Einleitung
September 2025 Warum Gütesiegel beim Möbelkauf Orientierung geben – und worauf es bei Preis, Herkunft und Nachhaltigkeit wirklich ankommt, lesen Sie hier!

Der Kauf neuer Möbel ist oft mit vielen Fragen verbunden. Angesichts der großen Auswahl, teils verwirrender Preisstrukturen und unterschiedlicher Qualitätsstufen fällt die Entscheidung nicht leicht. Doch wer sich vorab informiert und gezielt auf Gütezeichen achtet, kann langfristig bessere Entscheidungen treffen – für die Gesundheit, den Wohnkomfort und das eigene Zuhause.
Zuhause wohlfühlen nach oben

Unser Zuhause ist mehr als ein Ort zum Wohnen – es soll Rückzugsort und Wohlfühlraum zugleich sein. Möbel spielen dabei eine zentrale Rolle. Wer in ein neues Sofa, Bett oder einen Esstisch investiert, kauft nicht nur ein funktionales Objekt, sondern entscheidet sich für ein Stück Lebensqualität.
„Nutzen Sie beim Möbelkauf alle Ihre Sinne“, rät Jochen Winning, Geschäftsführer der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM). „Wie fühlt sich der Bezugsstoff an? Lässt sich die Schublade leicht öffnen? Ist der Schrank standfest?“ Orientierung bieten geprüfte Gütesiegel wie das Herkunftszeichen „Möbel Made in Germany“ und das europaweit strengste Qualitätslabel „Goldenes M“. Beide stehen für hohe Fertigungsstandards, geprüfte Sicherheit und gesundheitliche Unbedenklichkeit.
Warum Möbelpreise so stark variieren nach oben

Auffällig beim Möbelkauf: Die Preisspanne ist oft enorm. Laut DGM ergeben sich diese Unterschiede durch mehrere Faktoren – etwa durch die Einkaufspolitik des Handels. Möbelhäuser, die einem großen Einkaufsverband angehören, profitieren von günstigeren Konditionen, wenn sie bestimmte Modelle in großer Stückzahl ordern. Kleinere, unabhängige Händler hingegen setzen häufig auf individuellere Sortimente kleiner Manufakturen – ein Pluspunkt für alle, die Wert auf Designvielfalt und Besonderheit legen.
Auch die Größe und Struktur des Möbelhauses wirkt sich auf den Preis aus. Persönlicher Service, individuelle Beratung und Zusatzleistungen wie Lieferung und Aufbau sind meist in kleineren Fachgeschäften zu finden und spiegeln sich im Preis wider. Wer hingegen in einem großflächigen Selbstbedienungsmarkt einkauft, zahlt möglicherweise weniger, verzichtet dafür aber auf Beratung und Service.
Qualität erkennen nach oben

Unabhängig vom Einkaufsort gilt: Die Qualität des Produkts sollte stets im Mittelpunkt stehen. Hochwertige Möbel, insbesondere Designerstücke, haben ihren Preis, aber dafür bieten sie oft ein langlebiges, gut verarbeitetes Produkt, das auch nach Jahren noch überzeugt. Dass „Made in Germany“ hierbei mehr als ein Marketingversprechen ist, zeigt sich bei genauer Betrachtung: In Deutschland gefertigte Möbel unterliegen strengen Umwelt- und Sicherheitsvorgaben. Bestimmte Schadstoffe und günstige, aber gesundheitsbedenkliche Materialien dürfen nicht verwendet werden.
So erklärt sich auch der Preisunterschied zwischen einem preiswerten Sofa aus dem Ausland und einem deutlich teureren Modell mit deutschem Gütesiegel: Während das günstige Modell oft bereits nach kurzer Zeit Gebrauchsspuren zeigt, überzeugt das höherwertige durch Stabilität, Komfort und Langlebigkeit.
Checkliste nach oben
Worauf Sie beim Möbelkauf achten sollten.
Qualität und Verarbeitung
- Sind Materialien langlebig und gut verarbeitet?
- Trägt das Möbel Gütezeichen wie „Goldenes M“ oder „Möbel Made in Germany“?
Materialwahl
- Sind die eingesetzten Materialien schadstoffgeprüft?
- Entsprechen sie Ihren Anforderungen an Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit?
Funktionalität und Komfort
- Passt das Möbelstück in Ihren Wohnraum?
- Bietet es ausreichend Komfort und praktische Funktionen?
Design und Stil
- Fügt sich das Design harmonisch in Ihre Einrichtung ein?
- Entspricht es Ihrem persönlichen Geschmack?
Preis-Leistungs-Verhältnis
- Ist der Preis angemessen für die Qualität?
- Gibt es Services wie Lieferung oder Montage?
Herkunft und Nachhaltigkeit
- Wurde das Möbelstück in Deutschland gefertigt?
- Sind mindestens 55 Prozent der Wertschöpfung in Deutschland erfolgt?
Pflege und Wartung
- Ist das Möbel pflegeleicht?
- Gibt es klare Pflegehinweise?
Langfristige Investition
- Ist das Möbelstück auf eine lange Nutzungsdauer ausgelegt?
- Lässt es sich bei Bedarf erweitern?
Das Herkunftszeichen „Möbel Made in Germany“ nach oben

Seit 2020 kennzeichnet das vom Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung (RAL) entwickelte Herkunftszeichen Möbel, bei denen Konstruktion, Montage und Qualitätskontrolle vollständig in Deutschland erfolgen – und mindestens 55 Prozent der Wertschöpfung hier stattfinden. Die Einhaltung dieser Kriterien wird von der DGM regelmäßig überprüft.
„Verbraucher verbinden mit dem Label ‚Made in Germany‘ hohe Qualität und verantwortungsvolle Herstellung“, so Jan Kurth, Geschäftsführer des VDM. Das Herkunftsgewährzeichen soll diese Erwartungen gezielt erfüllen – und nachvollziehbar machen.
Das „Goldene M“: Qualität mit Brief und Siegel nach oben

Noch umfassender als das Herkunftslabel ist das RAL-Gütezeichen „Goldenes M“ der DGM. Es wird nur an Möbel verliehen, die umfassend in unabhängigen Laboren geprüft wurden – unter anderem auf Stabilität, Sicherheit, Langlebigkeit sowie Gesundheits- und Umweltverträglichkeit.
„Unsere Prüfstandards gehen oft weit über gesetzliche Vorgaben hinaus“, betont Jochen Winning. Dabei werden beispielsweise Sitzpolster maschinell auf Abrieb getestet, Stühle hydraulisch belastet oder Scharniere tausendfach bewegt. Zusätzlich untersuchen Labore den Schadstoffgehalt – etwa Formaldehyd oder flüchtige organische Verbindungen (VOC). Besonders bei Kindermöbeln gelten strenge Grenzwerte.
Wer im Möbelhaus kein „Goldenes M“ auf Anhieb entdeckt, sollte gezielt danach fragen. Laut DGM führen seriöse Anbieter in der Regel gütegeprüfte Möbel.


Nachhaltigkeit zählt nach oben

Immer mehr Verbraucher legen neben Qualität auch Wert auf Umweltverträglichkeit und faire Produktionsbedingungen. Umweltbewusstsein spielt bei der Möbelauswahl heute eine wichtige Rolle: Wie werden die Rohstoffe gewonnen? Unter welchen Bedingungen erfolgt die Fertigung? Wie steht es um mögliche Reparaturen und die Recyclingfähigkeit?
Das „Goldene M“ berücksichtigt auch diese Aspekte, etwa durch die bevorzugte Verwendung nachhaltig gewonnener Materialien und einer ressourcenschonenden Fertigung. Ergänzt wird es durch weitere DGM-Gütezeichen, die die folgenden Kriterien ausweisen:
„Möbelherstellung Klimaneutral“ – für Hersteller, die CO2-Emissionen erfassen, reduzieren und ausgleichen
„Möbel Zirkulär Nachhaltig“ – kennzeichnet Unternehmen mit besonders hoher Recycling- und Reparaturfreundlichkeit
„Möbel Schadstoffgeprüft“ – garantiert geringe Emissionen in die Raumluft (etwa bei Lacken oder Schadstoffen)
„Original DGM Boxspring“ – steht für geprüfte Qualität bei Boxspringbetten und -sofas
