Einrichten & Wohnen: Mehr Komfort im Haus für alle Generationen

Einleitung

Oktober 2025 Barrierearmes Wohnen ist keine Frage des Alters, es ist eine Investition mit Blick in die Zukunft Ihres Wohnens mit Komfort, Sicherheit und Selbstbestimmtheit. Wer ohnehin eine Modernisierung plant, etwa ein neues Bad oder neue Terrassentüren, sollte auch gleich prüfen, wo sich Barrieren reduzieren lassen.

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Barrieren im Alltag fallen oft erst auf, wenn sie stören.

Barrieren im Alltag fallen oft erst auf, wenn sie stören. Eine Stufe an der Haustür, eine schmale Badezimmertür, ein rutschiger Teppich. Kleinigkeiten, an die man sich vielleicht gewöhnt hat, können zu echten Hindernissen werden. Wer sein Zuhause komfortabel und schwellenarm gestaltet, macht es nicht nur für ältere Menschen oder Menschen mit Handicap bequemer, sondern auch für Kinder, Gäste und sich selbst. Das Beste: Viele Verbesserungen lassen sich ohne großen Aufwand umsetzen und steigern sofort die Lebensqualität aller Bewohner. Viele setzen sich erst dann mit dem Thema „altersgerechtes Wohnen“ auseinander, wenn körperliche Einschränkungen bereits da sind und dann muss oft schnell gehandelt werden. Deutlich entspannter und kosteneffizienter ist es, frühzeitig vorzusorgen. Stehen ohnehin Modernisierungen an, etwa im Bad, an der Fassade oder bei der Elektroinstallation, können Sie Barrierefreiheit direkt mit einplanen.

Sichere und einladende Eingänge nach oben

Eine schwellenlose Terrassentür ermöglicht einen hindernisfreien Zugang zum Garten oder Balkon und sorgt für mehr Komfort.

Oft führen einige Stufen zum Hauseingang. Mit zunehmendem Alter können diese aber zum Hindernis werden. Um den Alltag zu meistern, sollte an beiden Seiten ein Handlauf angebracht werden. Darüber hinaus sind eine gute Ausleuchtung und gegebenenfalls auch das optische Hervorheben der Stufenkanten empfehlenswert. Damit das Haus auch mit Rollstuhl oder Rollator leicht erreicht werden kann, empfiehlt sich eine Rampe. Diese sollte mit einer Steigung von maximal sechs Prozent konstruiert werden. Für nachträgliche Lösungen eignen sich mobile Aluminiumrampen.

Gerade der Zugang zum Garten oder Balkon ist in vielen Häusern noch immer mit einer hohen Türschwelle versehen. Für Menschen mit Gehhilfen, Rollstuhl oder auch für spielende Kinder ist das ein Hindernis. Eine schwellenlose Terrassentür schafft hier Abhilfe und erleichtert den fließenden Übergang zwischen drinnen und draußen. Moderne Türsysteme kombinieren Barrierefreiheit mit wirksamem Wetterschutz: Spezielle Entwässerungsrinnen und Abdichtungen verhindern, dass Regenwasser ins Haus gelangt, während die Bodenhöhe innen und außen auf gleicher Ebene bleibt. Durchgehende, rutschfeste Bodenbeläge sorgen nicht nur für Sicherheit, sondern auch für ein harmonisches Erscheinungsbild.

Schon beim Umbau mitdenken nach oben

Innerhalb des Hauses sollte optimale Bewegungsfreiheit herrschen. Aus statischen Gründen können Wände jedoch nur selten entfernt werden. Stattdessen lassen sich Türen verbreitern oder durch einen Durchgang ersetzen. Ein offen gestalteter Wohnraum lässt zudem Tageslicht in alle Räume.

Ein typisches Beispiel für vorausschauende Planung ist das Badezimmer. Das Bad ist einer der zentralen Räume, wenn es um Komfort und Sicherheit geht: Eine ebenerdige Dusche ist nicht nur für ältere Menschen angenehm, sondern auch für Familien mit Kindern und alle, die sich ungern über eine hohe Duschkante schwingen. Wichtig sind rutschfeste Bodenbeläge, möglichst in hellen Farbtönen, um das Licht gut zu reflektieren. Sanitärobjekte mit weichen Kanten verringern das Verletzungsrisiko. Das WC sollte stabil verankert und in einer Höhe von rund 48 cm angebracht sein, um das Hinsetzen und Aufstehen zu erleichtern. Unterfahrbare Waschbecken mit integrierten Griffmulden ermöglichen auch Rollstuhlfahrern eine eigenständige Nutzung. Ein Kippspiegel oder ein verstellbarer Vergrößerungsspiegel sorgt dafür, dass sowohl im Sitzen als auch im Stehen eine gute Sicht gegeben ist. Steckdosen in leicht erreichbarer Höhe sowie Bedienelemente, die mit Zieh- oder Drück- statt mit Drehbewegungen arbeiten, erhöhen den Bedienkomfort. Für die Beleuchtung empfiehlt sich ein Zusammenspiel aus mehreren Lichtquellen, um Schatten zu vermeiden. Bewegungsmelder und Nachtlichter steigern die Sicherheit zusätzlich.

Auch Küchen lassen sich so gestalten, dass sie für alle Generationen praktisch sind. Höhenverstellbare Arbeitsflächen, unterfahrbare Kochfelder, Auszüge statt tiefer Unterschränke und Apothekerschränke erleichtern den Alltag. Geräte wie Backöfen oder Spülmaschinen in rückenfreundlicher Höhe schonen die Gesundheit. Ausreichend Bewegungsfläche, mindestens 1,20 × 1,20 m, für Rollstuhlfahrer 1,50 × 1,50 m, sorgt dafür, dass man sich nicht eingeengt fühlt. Auch Schränke, ob in Küche, Bad oder Hauswirtschaftsraum, sollten so geplant werden, dass sie bequem erreichbar sind, auch für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit oder im Rollstuhl. Gutes Licht, leise Geräte und moderne Sicherheitsfunktionen wie automatische Abschaltungen runden das Konzept ab.

Barrierefreiheit über Etagen hinweg nach oben

Ein Treppenlift schafft Barrierefreiheit im eigenen ­Zuhause, gibt Sicherheit und Selbst­ständigkeit zurück.

In mehrgeschossigen Häusern stellen Treppen oft eine große Hürde dar. Für Treppen im Innenbereich gilt dasselbe wie im Außenbereich: Sichere Handläufe, gute Ausleuchtung und gegebenenfalls die Kennzeichnung der Stufenkanten erleichtern den Treppenauf- und ‑abstieg erheblich.

Wenn das Treppensteigen schwer fällt, reichen diese Maßnahmen oft nicht aus. In diesen Fällen ist die Installation von Aufzügen oder Treppenlifts unentbehrlich. In der Anschaffung sind sie verhältnismäßig kostspielig, erhalten so aber den uneingeschränkten Zugang zu jedem Geschoss. Die Realisierung dieser Maßnahmen hängt stark von der baulichen Situation ab. So spielen die Windungen der Treppe wie auch die Statik des Gebäudes eine große Rolle. Solche Lösungen erhöhen nicht nur die Mobilität, sondern ermöglichen es, das gesamte Zuhause weiterhin vollständig zu nutzen – ohne auf bestimmte Etagen verzichten zu müssen.

Sicher und bequem: Smarte Technik nach oben

Eine oft unterschätzte, aber sehr wirkungsvolle Maßnahme ist die richtige Platzierung von Steckdosen, Lichtschaltern und Aufbewahrungselementen. Steckdosen in einer Höhe von 60 bis 70 cm ersparen unnötiges Bücken oder Strecken. Lichtschalter lassen sich in barrierefreien Haushalten optimal in 85 cm Höhe anbringen.

Smarte Technik wie Bewegungsmelder, Roll­ladensteuerung und Türsprechanlage erleichtert den Alltag.
Eine automatische Küchenschrankbeleuchtung sorgt für gute Sicht und macht das Entnehmen von Geschirr und Vorräten besonders bequem.

Im Rahmen einer Modernisierung der Elektroinstallation lohnt es sich, an smarte Technologien zu denken. Bewegungsmelder, Zeitschaltuhren, Rollladensteuerungen oder Türsprechanlagen mit Kamera erhöhen den Komfort und die Sicherheit. Im Alter können diese Systeme helfen, den Alltag eigenständig zu meistern, im Alltag profitieren jedoch alle Generationen davon. Besonders praktisch sind automatisierte Beleuchtungssysteme, die beim Betreten eines Raums das Licht einschalten oder nachts dezent den Weg ins Bad ausleuchten. Auch die Vorbereitung für ein Notrufsystem kann frühzeitig erfolgen, selbst wenn es zunächst nicht genutzt wird.

Finanzielle Unterstützung nutzen nach oben

Viele dieser Maßnahmen werden staatlich gefördert. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet mit dem Programm „Altersgerecht Umbauen“ zinsgünstige Kredite bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit, unabhängig vom Alter. Wer bereits einen Pflegegrad hat, kann bei der Pflegeversicherung Zuschüsse bis zu 4.000 Euro je Maßnahme beantragen, wenn dadurch die häusliche Pflege ermöglicht oder erleichtert wird. Wichtig: Zuschüsse immer vor Beginn der Arbeiten beantragen.

Beratung hilft, teure Fehler zu vermeiden nach oben

Wer seine Wohnung altersgerecht anpassen möchte, sollte zunächst genau überlegen, welche Veränderungen notwendig sind und wie sie sich am besten umsetzen lassen. Unterstützung bieten unter anderem die Landesverbände im Verband Wohneigentum, kommunale Wohnberatungsstellen, Sozial- und Wohnungsämter, Wohlfahrtsverbände, Handwerkskammern, Pflegedienste und Seniorenbüros. Einen guten Überblick mit Adressen, Informationen und Checklisten bietet die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung unter www.wohnungsanpassung-bag.de. Der Verein „Barrierefrei Leben“ informiert online unter www.online-wohn-beratung.de.

Teilsanierung statt Komplettumbau nach oben

Oft kann eine Teilsanierung erfolgen

Viele ältere Badezimmer entsprechen nicht mehr unseren modernen Ansprüchen. Häufig zögern Hausbesitzer aufgrund der hohen Kosten sowie des damit verbundenen Schmutzes und Lärms, eine umfassende Renovierung in Angriff zu nehmen. Allerdings kann mit kluger Planung und kompetenter Beratung oft eine Teilsanierung erfolgen, die das Bad aufwertet und es mit geringem Aufwand in eine stilvolle und praktische Wohlfühloase verwandelt.

Fachleute aus dem SHK-Handwerk, etwa die Experten von „Die Bad- & Heizungsgestalter“, kennen typische Schwachstellen älterer Bäder und haben sinnvolle Vorschläge für Verbesserungen. Informationen und eine Übersicht der Angebote finden Sie unter www.die-badgestalter.de.

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