Bauen: Gut geschützt: Carport oder Garage?

Einleitung

Dezember 2025 Ob Eiskratzen im Winter oder Hitzestau im Sommer, das Auto dankt es, wenn es ein schützendes Dach bekommt. Doch was passt besser zum eigenen Zuhause: eine solide Garage oder ein luftiger Carport? Und lohnt sich vielleicht der Austausch des alten Garagentors gleich mit?

Damit die neue Überdachung nicht zu eng gerät, sollte bei der Planung auf ausreichende Maße geachtet werden.

Dach auf vier Stützen nach oben

Ein Carport schützt das Auto zuverlässig vor Regen, Hagel und Schnee. Weil die Luft zirkuliert, trocknet Feuchtigkeit rasch ab, was Rostbildung und Lackschäden vorbeugt. Und im Sommer heizt sich das Auto nicht übermäßig auf. Auch optisch bieten Carports viele Möglichkeiten: Ob schlicht mit Flachdach oder architektonisch anspruchsvoll mit Sattel- oder Walmdach, für jeden Hausstil lässt sich eine passende Lösung finden. Holz, Aluminium oder Stahl, kombiniert mit Glas- oder Holzlattungen, schaffen ganz unterschiedliche Eindrücke. Besonders harmonisch wirkt es, wenn die Wetterseite mit Wandelementen oder Rankgittern geschlossen wird. Das bietet zusätzlichen Schutz und fügt den Carport zugleich in die Gartenlandschaft ein.

Damit die neue Überdachung nicht zu eng gerät, sollte bei der Planung auf ausreichende Maße geachtet werden. Für Klein- und Mittelklassewagen gilt eine Breite von etwa drei bis vier Metern und eine Länge von fünf bis sieben Metern als Richtwert. Wer ein SUV oder gar ein Wohnmobil unterstellen möchte, plant besser etwas großzügiger. Viele Bausysteme lassen sich zudem um einen Abstellraum für Fahrräder, Gartengeräte oder Winterreifen erweitern.

Die klassische Garage nach oben

Wer sein Auto rundum geschützt wissen möchte, wählt eine Garage. Sie bietet Wetterschutz zu jeder Jahreszeit, hält Frost, Hagel und Vogelkot fern und sorgt dafür, dass das Fahrzeug weder ausbleicht noch vereist. Im Winter bleibt die Scheibe frei, im Sommer ist das Fahrzeug angenehm kühl.

Die Fertig-Garagen (von Zapf) sind klimafreundlich gefertigt und in wenigen Stunden montiert.

Traditionell wird die Garage gemauert, doch Fertiggaragen aus Beton oder Stahl sind heute eine schnelle und meist kostengünstigere Alternative. Sie werden vormontiert geliefert und per Kran aufgestellt. Je nach Größe entsteht so zusätzlicher Stauraum für Fahrräder, Werkzeuge oder Gartenmöbel. Mit Stromanschluss ausgestattet, lässt sich die Garage auch als kleine Werkstatt oder Hobbyraum nutzen.

Natürlich hat der Komfort seinen Preis: Eine massive Garage kostet deutlich mehr als ein Carport, oft im fünfstelligen Bereich. Deshalb entscheiden sich viele für Mischformen, etwa ein Carport mit integriertem Abstellraum oder eine Garage mit großen Glasflächen, die Helligkeit und Offenheit bewahren.

Vorschriften und Genehmigungen nach oben

Egal ob Carport oder Garage: Beide gelten als bauliche Anlagen, für die die Landesbauordnungen klare Vorgaben machen. Ob eine Genehmigung erforderlich ist, hängt vom jeweiligen Bundesland ab. Im sogenannten Innenbereich, also in Gebieten mit Bebauungsplan, ist der Bau meist unproblematisch, sofern man sich an die Vorgaben hält. Diese können Standort, Dachform oder Materialwahl betreffen. Wichtig ist auch die Grundflächenzahl, die vorgibt, wie viel Prozent des Grundstücks überhaupt bebaut oder versiegelt werden dürfen. Zudem müssen Abstandsflächen zum Nachbargrundstück eingehalten werden.

Wer eine bestehende Immobilie ergänzen möchte, braucht häufig keine umfassende Baugenehmigung, hier reicht oft eine einfache Bauanzeige aus. Im Außenbereich, etwa auf Wochenendgrundstücken außerhalb geschlossener Ortschaften, sieht es anders aus: Dort ist fast immer eine Genehmigung notwendig oder der Bau gänzlich ausgeschlossen. Ein kurzer Anruf beim Bauamt schafft Klarheit, bevor Material bestellt oder ein Fundament gegossen wird.

Das richtige Garagentor nach oben

Es ist das größte bewegliche Teil am Haus und oft das sichtbarste: Das Garagentor prägt das Erscheinungsbild des Hauses und entscheidet über Komfort und Sicherheit. Die Auswahl an Garagentoren ist groß, hier die gängigsten Varianten im Überblick:

Der Klassiker: das Schwingtor
Das Sektionaltor spart Platz.

Der Klassiker unter den Garagentoren ist das Schwingtor. Wie der Name schon sagt, schwingt es beim Öffnen nach außen und gleitet dann unter die Decke. Der Vorteil: Es ist robust und günstig. Aber es benötigt Platz vor der Garage, was nicht ideal ist, wenn auch direkt davor geparkt wird. Das Sektionaltor ist die inzwischen beliebteste Variante: Es besteht aus mehreren waagerechten Elementen, die senkrecht nach oben und unter die Decke fahren. Das spart Platz und gewährt eine größere Einfahrtsbreite. Ähnlich wie ein Rollladen rollt sich das Rolltor platzsparend in einem Kasten auf. Ideal für kleine Garagen, da weder Schwenk- noch Deckenfläche verloren geht. Seltener eingebaut wird das sogenannte Seitensektionaltor: Hier wird das Tor seitlich an der Wand entlanggeführt, was besonders praktisch ist, wenn die Decke für Beleuchtung oder Stauraum frei bleiben soll.

Komfort und Sicherheit nach oben

Mit der Lichtschranke EASY bietet Novoferm mehr Sicherheit beim automatischen ­Torbetrieb.

Moderne Garagentore sind technisch ausgereift. Elektrische Antriebe gehören heute zum Standard und lassen sich bequem per Fernbedienung oder App steuern. Besonders bei Regen oder Dunkelheit ist das ein Komfortgewinn. Sicherheitsfunktionen wie Aufschiebesicherungen oder automatische Hinderniserkennung sorgen dafür, dass weder Kinder noch Haustiere zu Schaden kommen. Einige Systeme sind sogar in Smart-Home-Anwendungen eingebunden, sodass sich der Torstatus aus der Ferne überprüfen lässt.

Wichtig bleibt jedoch, dass die Technik zuverlässig funktioniert und fachgerecht eingebaut wird. Billige No-Name-Produkte können langfristig teurer werden, wenn Ersatzteile fehlen oder der Antrieb frühzeitig verschleißt.

Wann ein Austausch sinnvoll ist nach oben

Ein Garagentor hält im Durchschnitt rund 25 bis 30 Jahre. Wenn es quietscht, schwergängig ist oder Sicherheitsvorrichtungen fehlen, ist es Zeit für einen Austausch. Ältere Tore können Verletzungsrisiken bergen, etwa durch ungesicherte Federn oder fehlenden Fingerklemmschutz. Neue Modelle verfügen über verdeckte Mechanismen, stabile Führungsschienen und meist eine deutlich bessere Wärmedämmung.

Die Kosten für eine neues Garagentor variieren je nach Ausführung. Schwingtore beginnen bei etwa 800 Euro, Sektionaltore bei rund 1.500 Euro. Für elektrisch betriebene Systeme muss man meist zwischen 2.000 und 3.000 Euro einplanen. Der Austausch ist meist an einem Tag erledigt.

Vom Stellplatz zur Stromtankstelle nach oben

Mit dem wachsenden Anteil an Elektroautos wird die Ladeinfrastruktur am eigenen Haus immer wichtiger. Wer heute Garage oder Carport plant, sollte deshalb gleich an einen geeigneten Stromanschluss denken. Eine Wallbox ermöglicht das schnelle und sichere Laden von E-Fahrzeugen, muss aber fachgerecht installiert werden und benötigt einen eigenen Stromkreis. Eine Elektrofachkraft prüft, ob Hausinstallation und Netzanschluss die zusätzliche Belastung tragen, und sorgt für die nötigen Schutzmaßnahmen. Dazu gehören unter anderem ein Fehlerstromschutzschalter (RCD), Leitungsschutz, eine DC-Fehlerstromerkennung sowie Überspannungsschutz, etwa durch Typ-2-Überspannungsableiter, bei Gebäuden mit Blitzschutz auch durch Typ-1-Blitzstromableiter. Bei längeren Leitungswegen kann ein zusätzliches Schutzgerät direkt an der Wallbox sinnvoll sein.

Besonders praktisch ist die Kombination mit einer Photovoltaikanlage. Auf zehn bis fünfzehn Quadratmetern Dachfläche lassen sich rechnerisch genügend Solarstrom erzeugen, um ein E-Auto vollständig zu laden. So wird aus dem Stellplatz mehr als nur ein Parkplatz: Er verwandelt sich in eine kleine, private Tankstelle.

Zu guter Letzt: Die Entscheidung zwischen Carport, Garage und modernem Garagentor hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen ab: vom verfügbaren Platz, dem Budget und dem gewünschten Komfort. Wer Wert auf Vielseitigkeit und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis legt, ist mit einem Carport gut beraten. Wer das Auto lieber komplett vor Witterung und Zugriff schützt, wählt die Garage. Und wer beides vereinen will, kann mit Photovoltaik, Begrünung und intelligenter Technik aus dem Stellplatz einen multifunktionalen Raum schaffen.

Carport- oder Garagendach nutzen nach oben

Das Dach von Carport oder Garage bietet mehr als nur Schutz fürs Auto: Mit einer Dachbegrünung und einer Photovoltaikanlage (PV) zur umweltfreundlichen Stromgewinnung wird aus dem Schutzdach ein Nutzdach:

Eine Dachbegrünung lässt sich heute einfach und kostengünstig realisieren. Fertige Systeme (z. B. von Bauder) ermöglichen es, auch kleine Dachflächen von Carports oder Garagen nachträglich mit niedrig wachsender, farbenfroher Vegetation zu versehen. Neben der optischen Aufwertung verbessert ein Gründach das Mikroklima, speichert Regenwasser und entlastet so die Kanalisation. Viele Städte und Gemeinden fördern solche Maßnahmen oder gewähren Nachlässe bei Abwassergebühren, der Förderantrag sollte allerdings vor der Umsetzung gestellt werden.

Ist auf dem Hausdach kein Platz für Photovoltaik, kann eine Solaranlage auch auf Carport- oder Garagendächern installiert werden. Entscheidend ist die richtige Ausrichtung für optimale Sonneneinstrahlung. Da Solarmodule ein hohes Eigengewicht haben, muss die Unterkonstruktion ausreichend stabil sein. Wer plant, sollte sich über regionale Förderprogramme informieren, viele Länder und Kommunen unterstützen Solar-Carports mit Investitionszuschüssen. So wird aus dem Auto-Stellplatz nicht nur ein Schutzdach, sondern zugleich ein Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung.

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