Grüne Tipps: Ihr Garten im Januar: Lebensräume schaffen und erhalten

Einleitung

Januar 2025 Unser Garten ruht in winterlicher Stille und die meisten Pflanzen haben sich zurückgezogen, um im Frühjahr erneut und kraftvoll auszutreiben. Jetzt können Sie mit der Planung für die kommende Saison beginnen, Werkzeuge warten, reinigen oder ersetzen und der überwinternden Tierwelt die notwendige Unterstützung bieten. Besonders schön jetzt: Wir können die sonst verborgenen Gehölzstrukturen sehen!

Futterspender mit Meisenknödeln im Geäst

Farbe im Ziergarten nach oben

Viele Sträucher und Bäume zeigen erst im Winter, wenn das Laub abgefallen ist, was sich unter ihrem Blätterkleid verbirgt. Den Farben ihrer Rinde sind kaum Grenzen gesetzt, ob grün, gelb, gelb-orange, rot oder schwarz.

Ein echtes Highlight mit dem wohl breitesten Spektrum ist die Gattung der Hartriegel. Grüne (Cornus stolonifera ‘Flaviramea’), rote (Cornus alba ‘Sibirica’) oder gelborange (Cornus sanguinea ‘Midwinter Fire’) Triebe setzen starke Akzente. Wer lange Freude an den kräftigen, bunten Trieben haben möchte, sollte jetzt einen Verjüngungsschnitt vornehmen, und diesen dann alle zwei bis drei Jahre wiederholen. Dabei wird die Pflanze komplett zurückgeschnitten, um das Bilden junger Triebe zu fördern, welche am kräftigsten leuchten.

Doch nicht nur die knalligen Farben, auch unterschiedliche Grüntöne heben sich nun deutlich von der Umgebung ab. Unbedingt zu nennen sind Ginster (Cytisus), Ranunkelstrauch (Kerria japonica) und der Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum), der nicht nur durch seine grünen Triebe auffällt, sondern auch durch seine gelbe Blütenfülle.

Auch immergrüne Gehölze, die Laub oder Nadeln tragen, sind wirkungsvoll, sie brauchen jedoch mehr Pflege als laubabwerfende Sträucher in der kalten Jahreszeit. Insbesondere bei großer Schneelast müssen sie vorsichtig und regelmäßig vom Schnee befreit werden, um ein Auseinanderbrechen zu verhindern. Immergrüne Pflanzen reagieren zudem, besonders bei andauerndem Bodenfrost und intensiver Sonneneinstrahlung, mit sogenannter „Frosttrocknis“, da sie über die Blätter weiter Wasser verdunsten, es aus dem gefrorenen Boden aber keinen Nachschub gibt. Hier helfen das rechtzeitige Abdecken mit Vlies oder Tannenzweigen, sowie regelmäßiges Gießen bei trockener Erde im Wurzelbereich, sobald es frostfrei ist.

Es lohnt sich jetzt, einen Blick in den Geräteschuppen zu werfen, um Ordnung für die kommende Gartensaison zu schaffen. Aufgeschobene Wartungsarbeiten an Gartenscheren und Gartengeräten können nun in aller Ruhe erledigt werden. Denn wer die Zeit investiert, kann mit funktionstüchtigen, sauberen oder dem ein oder anderen neu erworbenen Werkzeug in die neue Frühjahrssaison starten.

Im Winterlager benötigen Kübelpflanzen regelmäßige Kontrollen, damit sie gesund durch die kalte Jahreszeit kommen. Einmal im Monat sollten alle eingelagerten Pflanzen gründlich auf Schädlingsbefall, insbesondere an den Blattunterseiten und Stängeln, untersucht werden. Sparsames Gießen und eine gute Belüftung sind weitere Maßnahmen, um die Gewächse im Winterquartier gesund zu halten. So sind sie im Frühjahr bereit für den Start in die Freilandsaison.

Winterpflege im Obstgarten nach oben

Fruchtmumien sind vertrocknete Früchte, die im Winter oft noch an Obstbäumen hängen oder am Boden liegen. Häufig sind sie Träger von Pilzsporen und Krankheitserregern wie Monilia, die im Frühjahr auf gesunde Blüten und Früchte übergehen können. Entfernen Sie die Fruchtmumien mit der Hand und entsorgen Sie sie anschließend über den Restmüll, um eine Weiterverbreitung der Krankheitserreger auszuschließen. Im gleichen Arbeitsgang können vorhandene Drähte, Schnüre, Baumpfähle oder Stützen in Augenschein genommen werden, um dem Einschneiden, Abschnüren oder zu starker Reibung am Baumstamm zuvorzukommen.

Wenn nicht bereits im Herbst geschehen, kann die Bodenanalyse an bodenfrostfreien Tagen erfolgen. Eine Bodenanalyse empfiehlt sich alle drei bis fünf Jahre auf einheitlich genutzten Flächen. Dabei werden bei einer Standard-Analyse der pH-Wert, die Bodenart, der Humusgehalt, sowie die Verfügbarkeit von Phosphor, Kali und Magnesium ermittelt. Das hilft, um in der nächsten Gartensaison bedarfsgerecht mit organischem Dünger zu düngen.

Helfen Sie überwinternden Vögeln mit richtig platzierten und gefüllten Futterspendern durch die kalte Jahreszeit. Dabei ist es wichtig, frei hängende Futterspender zu verwenden, so verschmutzen die Körner nicht.

Lebensräume schaffen und erhalten nach oben

Oft lohnt es sich, alte Bäume oder Baumstümpfe als Lebensraum für Insekten zu erhalten.

Bis Ende Februar werden häufig alte, kranke oder tote Bäume im Garten beseitigt. Hier lohnt es sich, zu überlegen, ob der Baum und sein Stumpf wirklich gerodet werden sollen oder als wertvoller Lebensraum für holzzersetzende Insekten und totholzbewohnende Tiere erhalten bleiben können. Alte und abgestorbene Bäume sind wichtige Lebensräume und tragen durch ihren Erhalt zur ökologischen Vielfalt bei, da sie Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten für Vögel, Fledermäuse, Insekten und kleine Säugetiere bereitstellen. Soweit keine Gefahr für Menschen oder Gebäude besteht, kann es sinnvoll sein, diese Bäume etwa durch gezielte Pflegemaßnahmen zu stabilisieren und zu entlasten. Das erhält das Grundgerüst und eine lebendige Artenvielfalt.

Ist aus den vergangenen Monaten Schnittgut von Gehölzen angefallen? Dann können Sie mit dem Bau einer Benjeshecke im Garten beginnen. Durch das Aufschichten von anfallenden Ästen und Zweigen entstehen dichte Strukturen, die sich zu einer lebendigen Hecke entwickeln: Vögel, Igel, Insekten und andere Kleintiere finden hier Unterschlupf und Nahrung. An bodenfrostfreien Tagen kann das Grundgerüst aus dickeren Ästen oder Pfählen als Abgrenzung von Gartenbereichen oder in einem ungestörten Teil des Gartens errichtet werden. Zwischen den Pfählen mit einem Abstand von etwa 50 Zentimetern wird dann das Schnittgut locker zwischen den Pfosten aufgeschichtet. Das Nachschichten, der langsam in sich zusammensackenden Hecke, können Sie dann als wiederkehrende Arbeit im nächsten Winterhalbjahr wiederholen.

Praktisch und ökologisch sinnvoll: eine Benjeshecke

Marienkäfer suchen im Winter oft Unterschlupf in Brennholzstapeln (Totholzhecke), um dort die kalte Jahreszeit zu überstehen. Wenn das Holz ins Haus geholt wird, können die kleinen Käfer dann unerwartet im Wohnzimmer auftauchen. Um dies zu vermeiden ist es ratsam, das Brennholz vor dem Einlagern kurz zu kontrollieren und zu klopfen, damit sich die Marienkäfer und andere Kleintiere verziehen können. So schützt man die Tierchen vor dem Verfeuern und hält gleichzeitig das Haus frei von ungebetenen Gästen.

Planung für die nächste Gemüsesaison nach oben

Jetzt ist der ideale Monat für die Planung der kommenden Vegetationsperiode im Gemüsegarten. Es bleibt noch genügend Zeit, um Anbaupläne zu schreiben und Fruchtfolgen im Beet festzulegen. Fertigen Sie dafür einen Plan der vorhandenen Gemüsebeete, sowie deren Beet-Einteilung an. Die Planung der Fruchtfolge ist im Gemüsegarten besonders wichtig, um Kümmerwuchs und Krankheiten vorzubeugen, und die Bodenqualität über viele Jahre zu erhalten und zu verbessern. Eine ausgewogene und wechselnde Kombination aus Stark-, Mittel- und Schwachzehrern hilft, die vorhandenen Nährstoffe im Boden optimal zu nutzen und sorgt für ein gutes Pflanzenwachstum im Gemüsebeet.

Auch die Planung der Aussaatzeiten ist sinnvoll. Wann soll welche Pflanze vorgezogen werden? Welche Arten werden direkt ins Beet gesetzt? Gerade für Anfänger*innen im Gemüsegarten ist eine genaue Aufstellung hilfreich und unterstützend. Prüfen Sie vorhandenes oder selbstgeerntetes Saatgut, so haben Sie Ihren eigenen Bestand im Überblick und können fehlende Samen rechtzeitig besorgen. Wer Neues ausprobieren möchte, kann die Saatgutkataloge unterschiedlicher Anbieter studieren, und so mit neuen Ideen in die nächste Saison starten.

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