Ziergarten: Schädlinge im Garten natürlich bekämpfen: So schützen Sie Pflanzen giftfrei

Einleitung

Juli 2025 Ein gesunder Garten braucht keinen Chemiecocktail: Wer Nützlinge fördert, Pflanzen gezielt stärkt und mechanische Hilfsmittel einsetzt, kann Schädlinge auf natürliche Weise abwehren. Lesen Sie, wie Sie mit einfachen, ökologischen Maßnahmen Gemüse, Obst und Zierpflanzen erfolgreich schützen – ganz ohne Gift.

Insektenschutz­netze halten schädliche Falter ab.

Ist Ihr Garten ökologisch intakt, erledigt sich manche Blattlausplage durch die Fresslust von Marienkäfern & Co. von allein. Doch so weit muss es gar nicht erst kommen.

Pflanzen am richtigen Standort wissen sich selbst zu schützen und werden selten krank. Achten Sie deshalb bei der Pflanzenwahl auf deren Ansprüche an Sonne und Schatten, sauren oder kalkhaltigen, feuchten oder trockenen Boden.

Während Äpfel, Birnen und Beerenobst in fast allen Gärten problemlos gedeihen, kränkeln Quitten auf Lehmböden. Pfirsiche, Mirabellen oder Aprikosen sind durch Spätfröste stark gefährdet. Hier kommt es stark auf die örtlichen Boden- und Klimaverhältnisse an.

Stärkungsmittel können unterstützen – sie geben Ihren Pflanzen Nährstoffe und Kraft und machen sie widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten. Gut eignen sich zum Beispiel Jauchen aus Brennnesseln oder Schachtelhalmen, die Sie in einem Eimer ansetzen und ein paar Tage stehen lassen. Wer den Aufwand scheut, kann auf im Handel erhältliche Präparate wie Schachtelhalmextrakt (von Neudorff oder Biplantol) zurückgreifen.

Um den Boden im Gemüsegarten zu schützen, können Sie eine 3 bis 6 cm hohe Mulchschicht aus Rasenschnitt, Strohhäcksel, Spinat- oder Rhabarberblättern ausbringen. Zwischen Gehölzen und Stauden eignet sich auch Rindenmulch oder Schredder vom Gehölzschnitt. Das macht nicht nur das Hacken von Unkraut überflüssig, es spart auch viel Gießen, fördert das Bodenleben und stärkt damit die Pflanzen.

Zudem ist ein fachgerechter Schnitt wichtig, vor allem bei Obstbäumen, Beerensträuchern, Ziersträuchern und Rosen. Denn zu viele üppige und weiche Triebe verhindern den Zutritt der Sonne und machen die Pflanzen anfällig für Pilzkrankheiten sowie Schädlinge.

Geruchsfallen gegen Schädlinge stellen nach oben

Pheromonfallen locken Schädlinge an.

Maden in Früchten können die gesamte Ernte unbrauchbar machen. Mit Pheromon-Fallen – mit künstlichen Sexuallockstoffen versehene Pappen oder Kunststoffe – können Sie die heranfliegenden Männchen der Kirschfliege und des Apfel- und Pflaumenwicklers schon vor der Paarung abfangen und damit die Eiablage verhindern – alles giftfrei und mit wenig Aufwand. Auch wenn Sie damit nicht alle Schädlinge erfassen, erhalten Sie wertvolle Informationen über den Zeitpunkt des Befalls und über die Menge der zu erwartenden Schädlinge. Diese Lockstoff-Fallen werden auch häufig im Wald gegen Borkenkäfer eingesetzt, ebenso im Weinbau gegen den Traubenwickler.

Tipp: Noch besser ist der Erfolg, wenn Sie die Duftstoff-Fallen auch in Nachbarbäume hängen.

Auf die falsche Fährte locken nach oben

Dass Schädlinge auf Farben reagieren, Thripse beispielsweise auf Blau, Weiße Fliege und Trauermücken auf Gelb, können Sie vorbeugend und umweltfreundlich in Gewächshaus und Wintergarten nutzen. Hängen Sie dabei mit klebrigem Leim bestrichene farbige Tafeln oder Sticker auf. Eindringende Schädlinge bleiben an den Fallen kleben.

Baumgürtel aus Wellpappe oder mit Leim bestrichenem Papier, so genannte Leimringe, sind ebenso einfach wie effektiv. In etwa einem Meter Höhe rund um den Stamm angebracht, fangen sie die vielen heraufkriechenden Schädlinge an Obst- und Ziergehölzen ein. Ende September, Anfang Oktober bleiben darin zum Beispiel die flügellosen Weibchen des Frostspanners hängen und im Spätwinter vor dem Austrieb die Käfer des Apfelblütenstechers.

Tipp: Bringen Sie die Leimringe nicht vor Ende September an, damit nützliche Insekten wie Schwebfliegen, Ohrwürmer, Laufkäfer oder Marienkäfer ihnen möglichst nicht auf den Leim gehen.

Nützlinge natürlich fördern nach oben

Mit Stroh gefüllte Tontöpfe sind ein Versteck für Ohrwürmer.

Das Heer der Pflanzenschädlinge ist groß, doch viele nützliche Helfer sind mit großem Appetit dabei, sie klein zu halten. Mit ein paar einfachen Mitteln locken Sie diese in Ihren Garten und bringen Sie dazu, zu bleiben:

  • Räumen Sie den Garten nicht allzu ordentlich auf und gestatten Sie den Zweigen vom Obstbaumschnitt als Totholzhaufen langsam zu verrotten. Das bietet ebenso Unterschlupf für zahlreiche Nützlinge wie Kaminholzstapel oder Trockenmauern aus Natursteinen.

  • Igel gehen auf Schneckenjagd, goldglänzende Laufkäfer verzehren Schneckeneier und kleinere Insekten. Aktive Läusevertilger sind vor allem Marienkäfer, Schwebfliegen (sehen wie kleine Wespen aus) und die zarten Florfliegen. Während die Larven Fleischkost bevorzugen, schalten die erwachsenen Stadien auf Nektar und Pollen um.

  • Schaffen Sie eine reichblühende Ökohecke mit Sommerblumen zwischen den Beeten. So werden die Nützlinge in den Garten gelockt und bringen ihren schädlingsfressenden Nachwuchs gleich an Ort und Stelle zur Welt.

  • Mit Stroh gefüllte Tontöpfe bieten Verstecke für Ohrwürmer. Wichtig ist den nächtlichen Jägern der Kontakt zu Ästen. Ab Juni verzehren sie in Obstbäumen kleinere Insekten, Blatt- und Schildläuse.

  • Auch Fledermäuse sind aktive Nachtjäger. Mit speziellen Nisthilfen, in Bäumen oder unter dem Dach aufgehängt, lassen sie sich ansiedeln.

  • Mit Nistkästen für Singvögel und naturnahen Hecken tut man sich selbst und der Umwelt viel Gutes. Gerade in der kritischen Frühlingszeit füttern die emsigen Vögel ihre immer hungrige Brut mit Blattläusen, Käfern und Raupen.

Gemüse gut schützen nach oben

Machen Sie es wie die Profis – schützen Sie Ihr Gemüse im Sommer durch das Abdecken mit einem feinmaschigen Insektenschutznetz. Für appetitliches, knackiges und wohlschmeckendes Gemüse sollten Sie auf die Beete gleich nach der Aussaat ein stabiles Gartenvlies auflegen oder im heißen Sommer mit Netz. Bis zur Ernte sind zarte Keimlinge und heranwachsendes Gemüse geschützt – auch vor Hagel, Wild, leichten Frösten und Wind. Graben Sie das Vlies oder Netzrings um das Beet sorgfältig in die Erde ein.

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