Grüne Tipps: Ihr Garten im November: Vorbereitungen für den Winter
Einleitung
November 2025 Der November ist ein entscheidender Monat für alle Gartenbesitzer. Während viele Pflanzen sich bereits in die Winterruhe verabschieden, steht für uns noch einiges an Arbeit an: Stauden zurückschneiden – oder doch besser stehen lassen? Knollen ausgraben, Laub sinnvoll nutzen, Rosen schützen und letzte Aussaaten im Gemüsegarten vornehmen – der Spätherbst hält zahlreiche Aufgaben bereit.

Unser Ziergarten im November nach oben
Sollten noch frostempfindliche Knollen von Gladiolen, Dahlien, der filigran blühenden Rarität Ismene (Hymenocallis), Indischem Blumenrohr (Canna indica), in kalten Gegenden auch Montbretien (Crocosmia) im Boden sein, müssen sie nun zügig geborgen werden. Vor der frostfreien Einlagerung werden restliche abgestorbene Pflanzenteile sowie Erdanhaftungen abgeputzt. Bei etwa 8 bis 12 °C überwintern die Knollen im trockenen, luftigen Keller problemlos, wenn sie vor dem Einlagern gut abgetrocknet waren. Beschädigte Knollen lohnen das Einlagern nicht und kranke stecken gesundes Pflanzmaterial an. Also ab damit in die Bio- oder Restmülltonne. Die gesunden Knollen lagert man in flachen Kisten oder in perforierten Folienbeuteln. Eine regelmäßige Kontrolle etwa alle vier Wochen ermöglicht rechtzeitiges Eingreifen, falls sich noch Krankheitssymptome zeigen sollten.
Manche sonst einjährige Gartenblume wie der üppig blühende Raue Sonnenhut (Rudbeckia hirta), übersteht milde Winter und blüht im nächsten Jahr erneut. Durch leichte Vliesabdeckung kann das Überleben begünstigt werden.
Pampasgras und andere Gräser wie einige Chinaschilfarten werden über Winter durch das Zusammenbinden des Gräserschopfes vor dem Vernässen des Wurzelbereichs geschützt. Diese Gräser sind zwar winterhart, allerdings nicht tolerant gegenüber Staunässe. Durch das Zusammenbinden rinnt Nässe außen ab und der Wurzelraum wird zusätzlich vor tiefen Minus-Temperaturen geschützt. Erst im März schneidet man die Gräser auf ca. 10 cm über dem Boden zurück.
Übrigens sollten Sie mit dem Rückschnitt aller Stauden bis zum Frühjahrsbeginn warten. In den Stängeln, unter Blattrosetten und Falllaub überwintert nämlich so manches Insekt und die Samen verschiedenster Stauden sind willkommenes Winterfutter für unsere Gartenvögel. Darüber hinaus schützen abgestorbene Blätter die Wurzeln und das Bodenleben vor Kahlfrost. Und wir können uns gelegentlich an Samenständen mit herrlicher Raureif-Glasur erfreuen.

In kalten Gegenden ist das Anhäufeln der Rosen nützlich. Ziel dabei ist, die meist knapp über dem Boden befindlichen Triebe der sogenannten Edelreiser vor Frost zu schützen. Das wird erreicht, indem Erde in Maulwurfshaufengröße an die Pflanzen verbracht wird. Ob das nun Gartenboden oder Pflanzerde (Sackware) ist, spielt keine Rolle, nur Torf sollte nicht verwendet werden (weitere Informationen: So bleiben Ihre Rosen gesund). Abwechselnd den kalten Ostwinden und der Wintersonne ausgesetzte Kletterrosen kann man mit einer locker vorgebundenen Lage Fichtenreisig und Gartenvlies abdecken. Diese Maßnahme erübrigt sich jedoch in geschützt liegenden Gärten.
Mediterrane Pflanzen sollten sicherheitshalber frostfrei und hell aufgestellt oder – in wintermilden Lagen draußen – mit Vlies (nicht Folie!) umhüllt werden. Unter dem dünnen Vlies wird ein Luftpolster „eingefangen“, das isoliert und die Pflanze „atmen“ lässt. Oleander (Nerium oleander) und Kreppmyrte (Lagerstroemia indica) gehören beispielsweise dazu.
Bitte kein Laub aus dem Garten entfernen! Es kann unter Hecken, Sträuchern und auch auf Beeten und Baumscheiben liegen bleiben. Wie eine warme (Mulch-)Decke für den Winterschlaf der Lebewesen, die am und im Boden existieren, verhindert es deren Kältetod. Der Waldboden liegt ja nun auch unter einer Laubschicht, die keiner wegräumt. Außerdem ist verwitterndes Laub Nahrung für alle Bodenlebewesen, die es über kurz oder lang wieder in Pflanzennahrung umwandeln. Ein paar extra aufgeschichtete Laub- und Reisighaufen ermöglichen z. B. Igeln Unterschlupf für die kalte Jahreszeit. Allein der Rasen sollte ohne Laubdecke in den Winter gehen. Solange es keine stärkeren Fröste gibt, können Gehölze gepflanzt werden. Bitte auch an den Schutz vor Wühlmausfraß und an das Fixieren des Wurzelballens im Boden mit einem Baumpfahl denken.
Wer blühende Zweige im Zimmer mag, sollte jetzt schon mal einige schneiden und in die Vase stellen. Die sogenannten Barbara-Zweige werden traditionell am 04.12. geschnitten, um dann zu Weihnachten, also etwa 20 Tage später, mit dem Blühen zu beginnen. Liebhaber von duftenden Zweigen empfehle ich, eine Winter-Heckenkirsche (Lonicera fragrantissima) oder eine Züchtung davon, die Lonicera × purpusii ‘Winter Beauty’ zu pflanzen. Deren Blüten duften im Winter bei Sonnenschein nämlich auch draußen im Garten. Gleiches gilt für den Winter-Duftschneeball Viburnum farreri (mit weißen Blüten) und dessen züchterisch entstandene Sorte Viburnum × bodnantense ‘Dawn’ (rosa Blüten).
Aber auch Fruchtschmuck ziert über Winter so manches Gehölz. Etwa: lila Beeren den Liebesperlenstrauch (Callicarpa bodinieri), rote die Japanische Blütenskimmie (Skimmia japonica) und die Stechpalme (Ilex), rosa Beeren die Torfmyrte (Pernettya mucronata) und blaue z. B. die Mahonie (Mahonia aquifolium) sowie den immergrünen Kissen-Schneeball (Viburnum davidii). Letzterer glänzt sogar mit Beeren in metallischem Stahlblau!
Immergrüne Gehölze, egal, ob Laub oder Nadeln tragend, verdunsten jederzeit bei Sonnenschein und Wind über ihre Blätter das Wasser. Dies bedeutet, dass sie jederzeit Wasserbedarf haben. Bei gefrorenem Boden kann aber kein Nachschub aufgenommen werden. Daher ist es – gerade auf leichten Böden – wichtig, Immergrüne mit Wasser zu bevorraten. Auch bei frostfreiem Wetter mitten im Winter macht es Sinn, diese Pflanzen ausgiebig zu wässern. Danach muss die Gartenwasserleitung wieder entleert werden, sonst gibt es beim nächsten Frost vermutlich Schäden.
Unser Gemüsegarten im November nach oben
Noch immer können Feldsalat und Winterspinat bei frostfreiem Wetter gesät werden. Rhabarberstauden erhalten eine Packung Kompost und können zuvor geteilt werden, wenn man sie vermehren möchte. Lauch, also Porree, wird angehäufelt, um seine weißen Schäfte zu verlängern. Sie werden dadurch milder und zarter. Das Anhäufeln kann wiederholt werden, bis der weiße Schaft die gewünschte Länge erreicht hat. Auch Kohl wird über Winter angehäufelt, um Staunässe und daraus resultierende Fäulnis zu vermeiden. Zusätzlich werden seine Wurzeln vor Kälte geschützt, was wiederum meist noch einen Ertragszuwachs mit sich bringt.
Sollten jetzt noch Kürbisse auf dem Boden liegen, wird es höchste Zeit, diese zu ernten und zu bergen. Etwa 14 Tage lang werden sie an einem trockenen, frostfreien Ort nachgetrocknet und dann dunkel, kühl und gut belüftet gelagert. Das kann z. B. in einem Netz hängend erfolgen. Auch für diese Lagerung gilt, regelmäßig den Zustand der Früchte auf Druckstellen und eventuell Fäulnis zu überprüfen. Gesunde Kürbisse lassen sich bis in den Mai des nächsten Jahres halten.
Bitte daran denken, dass keine brach liegenden Beete im Garten dem Kahlfrost ausgesetzt sind. Gründüngung schützt abgeerntete Flächen auf sehr gesunde Art und Weise.
Bei uns nicht frostfeste Kräuter wie Zitronenverbene (Aloysia citrodora) oder Echter Lorbeer (Laurus nobilis) überstehen zwar so manchen milden Winter. Wer aber sichergehen möchte, auch im nächsten Jahr davon ernten zu können, sollte sie frostfrei überwintern.
Unser Obstgarten im November nach oben

Obst, das jetzt noch an Bäumen, Sträuchern oder Rebstöcken hängt, erfreut manche Weichfutter fressende Vogelart wie Heckenbraunelle, Star, Amsel, Singdrossel, Zaunkönig, Seidenschwanz oder Rotkehlchen. Lassen Sie es also gerne hängen.
Alle Fruchtmumien müssen aber von den Bäumen heruntergeholt und entsorgt werden. Sie sind Brutstätte für so manchen Schädling oder/und manche Krankheit. Auch auf dem Boden liegende Fruchtmumien müssen weg.
Das Obst auf dem Lager sollte ebenfalls wöchentlich kontrolliert werden, damit man unbrauchbare Früchte rechtzeitig herauslesen kann. Diese entweder in den Restmüll werfen oder im Garten vergraben – falls der Boden nicht gefroren ist.
Besonders junge Obstbäume benötigen am Stamm einen Kalkanstrich. Dieser schützt ihre Rinde vor Sonnenbrand und Frostrissen, die durch starke Temperaturschwankungen wegen sogenannter Frost-Tau-Wechsel entstehen können. Der Kalk wirkt ätzend und verschließt Eintrittspforten für holzzerstörende Pilze, Schädlinge, Moose und Flechten. Es gibt dafür anwendungsfertige Mittel im Fachhandel. Sie werden nach dem Abbürsten loser Rindenstücke mit einem Pinsel aufgetragen. Dazu eine Schutzbrille und Handschuhe tragen, weil der Kalk auch auf unserer Haut ätzt.
Als letzte Arbeit des Jahres an den Obstbäumen bleibt vielleicht noch das Aufhängen von Winterfutter für die Singvögel. Der NABU hat zum Selbermachen solchen Futters ein nettes Video im Internet (www.nabu.de ). Schauen Sie doch mal rein!