Grüne Tipps: Ihr Garten im Oktober
Einleitung
Oktober 2025 Zwischen spätsommerlicher Wärme und den ersten frostigen Nächten bereitet sich der Garten auf die Winterruhe vor. Jetzt heißt es, die letzten Früchte zu ernten und den Garten schrittweise winterfest zu machen. Dabei bietet der Herbst nicht nur Arbeit, sondern auch die Gelegenheit innezuhalten und die besondere Atmosphäre zu genießen.

Unser Ziergarten nach oben
Nicht winterharte Kübelpflanzen sollten so lange wie möglich draußen stehen. Tropische Pflanzen, wie Banane (Musa), Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) oder Wunderblume (Mirabiles) vertragen keine Temperaturen unter 0 °C. Pflanzen, die aus dem mediterranen Klima stammen, halten leichten Frost bis zu −5 °C aus. Dazu zählen verschiedene Zitrusgewächse (Citrus), Oleander (Nerium oleander) und die Schmucklilie (Agapanthus).
Wandelröschen (Lantana), Fruchtfeige (Ficus) und Lorbeerbaum (Laurus nobilis) können Temperaturen bis zu −10 °C verkraften und am längsten draußen stehen bleiben. Der tägliche Blick auf den Wetterbericht wird dringend empfohlen, um Frostschäden zu vermeiden.
Kübelpflanzen, die ihr Laub im Winter nicht abwerfen, benötigen einen möglichst hellen und um die 10 °C kühlen Überwinterungsort. Es empfiehlt sich, sie vor dem endgültigen Einräumen genau auf vorhandene Schädlinge zu untersuchen und eventuell notwendige Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen davor abzuschließen. Eine regelmäßige Kontrolle im Überwinterungsquartier bleibt jedoch unerlässlich.
Kleinere und mittlere Gartenteiche können, falls noch nicht geschehen, mit einem aufgespannten Netz vor Falllaub geschützt werden. Ist ein gespanntes Netz nicht möglich, wird das Laub in regelmäßigen Abständen von der Teichoberfläche gefischt. Dies ist wichtig, da faulende Blätter auf Dauer die Wasserqualität verringern. Zum einen reduzieren die beteiligten Bakterien den Sauerstoffgehalt im Wasser und setzen Nährstoffe frei, die später das Algenwachstum fördern. Zum anderen sammelt sich am Teichgrund im Laufe der Zeit immer mehr Schlamm.
Rosen erleben momentan aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit eine wahre Renaissance. Jetzt ist eine ausgezeichnete Pflanzzeit für wurzelnackte oder Container-Rosen, da sie einen Wachstumsvorsprung gegenüber einer Frühjahrspflanzung bekommen. Bei der unüberschaubaren Menge an Sorten erleichtert das ADR-Gütesiegel die Auswahl. Das Siegel steht für „Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung“ und garantiert durch ein hartes Ausleseverfahren an elf Standorten in Deutschland eine ausgezeichnete Qualität.
Das Zurückschneiden der Stauden im Herbst ist nicht erforderlich, da die ausgereiften Samenstände, sowie die trockenen Staudenreste vielen Insekten als Unterschlupf oder Vögeln als Nahrung dienen.
Unser Obstgarten nach oben

Großfrüchtige Kiwis (Actinidia deliciosa) vertragen nur Temperaturen bis −4 °C und müssen vor den ersten Frösten gepflückt werden. Die behaarten Früchte sind zu dieser Zeit oft noch hart und müssen bei Temperaturen von 18 bis 20 °C etwa drei bis vier Wochen nachreifen. Steht kein ausreichend warmer Platz zur Verfügung, verlängert sich die Nachreifezeit entsprechend. Die unbehaarten, kleineren Beerenkiwis (Actinidia arguta), die mit der Schale verzehrt werden, sind Mitte des Monats pflückreif.
Von Mai bis November frisches Obst aus dem Garten ernten? Das ist mit der Pflanzung von unterschiedlichen Arten und Sorten leicht zu realisieren. In kleinen Gärten können Säulenobst, kompakte Bäume und Beerensträucher zum Einsatz kommen. Jetzt ist eine ausgezeichnete Pflanzzeit, insbesondere für wurzelnackte Obstgehölze. Dabei handelt es sich um Pflanzen ohne festen Erd- und Wurzelballen, welche preiswerter als solche in Containern sind und nur zwischen dem Blattfall im Herbst und dem Austrieb im Frühjahr angeboten werden können.
Für das Pflanzen von Containerware ist der jetzige Zeitpunkt ebenso ideal, da die gespeicherte Bodenwärme die Wurzelbildung fördert. Kälteempfindliche Pflanzen, etwa Aprikose, Feige, Kiwi, Pfirsich oder Wein, werden besser erst im Frühjahr gesetzt.
Die Walnussernte gelingt leicht, da die Früchte von selbst herunterfallen. Damit sie schnell trocknen und nicht schimmeln, werden die Walnüsse täglich aufgesammelt. Gesunde Früchte von den Resten der fleischigen Schale befreien und auf keinen Fall waschen, sondern gleich an einem warmen Ort zum Trocknen ausbreiten. Zwei Wochen täglich mehrmals wenden und zur längeren Lagerung danach in luftdurchlässige Säcke oder Netze füllen und an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort aufbewahren.
Die Mispel (Mespilus germanica) ist eine alte Fruchtpflanze, die im Oktober reife Früchte trägt. Die braunen, apfelähnlichen Mispeln sind zunächst hart und werden erst nach einem Frost oder durch Nachreifen genießbar. Dann schmecken sie süßsäuerlich, ähnlich wie Apfelmus. Die Mispel ist pflegeleicht, robust und wächst auch auf kargen Böden. Ihr herbstlich gefärbtes Laub und die ungewöhnliche Fruchtform machen sie auch optisch interessant.
Unser Gemüsegarten nach oben
Kürbisse, Gurken, Paprika, Tomaten und Zucchini werden vor dem ersten Frost abgeerntet. Die Pflanzen können dann zerkleinert auf den Kompost gegeben oder zur Flächenkompostierung genutzt werden. Vorsicht ist jedoch bei Anzeichen von Braun- und Krautfäule an Tomaten geboten, diese Pflanzen gehören nicht auf den Kompost.
Ein über Mangold, Spinat oder Endivie gelegtes Gemüsevlies sorgt dafür, dass diese weiterhin an Gewicht zulegen und bis zur Ernte im Beet verbleiben können.
Ebenso bleibt Lagergemüse noch im Beet. Rote Bete verträgt nur wenig Frost, robuster sind Möhren und Sellerie. Die frostverträglichen Pastinaken und mehrjährigen Schwarzwurzeln können über den Winter im Boden verbleiben.

Anspruchsvoller im Überwinterungsprozess sind trockenheitsliebende Halbsträucher. Rosmarin und Salbei benötigen einen gut drainierten Boden, da ihre Wurzeln Kälteperioden nur im trockenen Boden schadfrei überstehen. Einen guten Schutz vor Feuchtigkeit bietet ein mit Kies oder Ziegelsplitt angereicherter Erdhügel an einem windgeschützten Standort. Eine Abdeckung mit Nadelreisig schützt die Pflanzen zusätzlich.
Für das Stecken von winterfesten Steckzwiebeln und Knoblauch in abgeräumten Beeten ist noch genügend Zeit. Erntebereit sind sie dann im kommenden Mai oder Juni.
Rhabarber verliert seine Wuchsfreude meist nach knapp zehn Jahren – dann wird es Zeit, den Wurzelstock zu teilen. Wenn alle Blätter eingetrocknet sind, legen Sie den Wurzelballen mit einem Spaten frei, trennen handliche Stücke davon ab und pflanzen diese an anderer Stelle wieder ein. Die Ernte der versetzten Teilstücke sollte erst im zweiten Standjahr erfolgen.
Eine Rhabarberpflanze benötigt viel Platz, etwa 1,5 m², und hat einen hohen Nährstoffgehalt, deswegen sorgen reichhaltige Kompostgaben in den nächsten Jahren für ein kräftiges Wachstum und eine reiche Ernte. Um im nächsten Jahr nicht auf Rhabarber verzichten zu müssen, bleibt ein Teilstück der alten Pflanze am jetzigen Standort zurück.
Die Herbstsaison im Gemüsegarten verlängert sich mit dem geänderten Klima und bringt neue Anbau-Möglichkeiten. Späte Kulturen wie Radicchio, Chinakohl, Zuckerhut oder Rettich können noch im September gepflanzt und bis in den November hinein geerntet werden.