Grüne Tipps: Ihr Garten im September
Einleitung
September 2025 Im September steht im Garten noch einmal richtig viel an: Stauden teilen, Blumenzwiebeln stecken, Obst ernten und Gemüse versorgen. Jetzt ist die beste Zeit, um den Garten auf den Herbst und Winter vorzubereiten – und den Grundstein für ein blühendes Frühjahr zu legen.

Unser Ziergarten im September nach oben
Im September zeigen sich Beetstauden nochmals von ihrer schönsten Seite. Schafgarbe (Achillea), Scheinsonnenhut (Echinacea), Kugeldistel (Echinops), Goldrute (Solidago) und Fetthenne (Sedum telephium) überzeugen auch nach ihrem Blütenfeuerwerk mit einer schönen Wintersilhouette – wenn die sie nach dem Verblühen nicht abgeschnitten werden.
Verblühte frühjahrs- oder frühsommerblühende Stauden wie Frauenmantel (Alchemilla), Storchschnabel (Geranium) oder Taglilie (Hemerocallis) lassen sich jetzt hervorragend teilen und im Beet versetzen, das verjüngt die Pflanzen und sorgt im nächsten Jahr für eine reichhaltige Blüte. Vorsicht jedoch bei Indianernessel (Monarda), Jakobsleiter (Polemonium) oder Brandkraut (Phlomis) – diese Stauden reagieren auf eine Herbstteilung sehr empfindlich und kommen erst im Frühjahr dran.
Dahlien können bis weit in den Oktober hinein blühen, solange kein Frost einsetzt. Um die Blühzeit zu verlängern, lohnt es sich, Verblühtes regelmäßig zu entfernen und nach Bedarf zu gießen.
Mit dem Stecken von Blumenzwiebeln kann nun begonnen werden, um den Grundstein für einen farbenfrohen Frühling zu legen. Zu den ersten Zwiebelblumen, die Anfang September gesetzt werden können, gehören die Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) und die Schachbrettblume (Fritillaria meleagris). Nicht so eilig haben es Krokusse (Crocus), Schneeglöckchen (Galanthus), Narzissen (Narcissus), Tulpen (Tulipa) und Blausterne (Scilla), deren Pflanzzeit erst Ende September beginnt. Die Zwiebeln sollten nach der Faustregel „Zwiebelhöhe × 2 bis 3“ an einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit durchlässigem Boden gesteckt werden.
Besonders nach sehr trockenen Sommern benötigt der Rasen jetzt eine gute Pflege, um gut durch den Winter zu kommen. Dazu gehört die weitere bedarfsgerechte und durchdringende Bewässerung bei anhaltender Trockenheit und das regelmäßige Entfernen von Falllaub. Bei kühleren Temperaturen wachsen die Rasengräser langsamer und die Mähintervalle können verlängert werden. Die Düngung mit Volldüngern wird ab Mitte des Monats eingestellt und kann durch eine Abschlussdüngung mit Kalimagnesia ergänzt werden.
Unser Obstgarten im September nach oben
Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Weintrauben sind jetzt reif und können geerntet, gelagert oder verarbeitet werden. Den optimalen Zeitpunkt zur Ernte von Äpfeln erkennt man durch leichtes Anheben und Drehen der Früchte. Lösen Sie sich leicht vom Fruchtholz, sind sie pflückreif. Sollen die Äpfel eingelagert werden, müssen sie besonders behutsam gepflückt und auf Krankheiten oder Schädlinge überprüft werden.
Beim Pflücken ist es wichtig, dass nach und nach alle Früchte, auch verfaulte oder unausgereifte, vom Baum geholt werden und liegengebliebenes Fallobst weggeräumt wird. Das beugt Krankheiten vor und hält Obstbäume gesund. Um den Befall des Kleinen Frostspanners im Frühjahr erfolgreich einzudämmen, werden jetzt Leimringe um den Baumstamm und vorhandene Stützpfähle gelegt, die ein Emporkriechen der flugunfähigen weiblichen Schmetterlinge verhindern.
Walnussbäume, bei denen ein Auslichten erforderlich ist, werden nach der Ernte beschnitten, das fördert eine bessere Wundheilung. Bei Steinobst kann der Rückschnitt ebenso direkt nach der Ernte bei vollständiger Belaubung erfolgen. Er wird dann in der Regel besser vertragen.
Herbsthimbeeren können teilweise bis in den Oktober hinein geerntet werden. Bei den bereits abgetragenen Sommer himbeeren werden die alten Ruten bis dicht über dem Boden abgeschnitten.

Wer seinen Obstgarten aufstocken möchte, kann auf eine Vielzahl von angebotenen Pflanzgrößen zurückgreifen. Aufgrund eines warmen und meist feuchten Bodens ist der Herbst für die Pflanzung von Beerenobst (Him-, Johannis- und Heidelbeeren) sowie für Obstbäume (Apfel, Birne, Zwetschge) ab Ende September ideal.
Ein besonderes Augenmerk kann auf den Anbau von Wildobst im eigenen Garten gelegt werden. Dazu zählen etwa Aronia (Aronia), Eberesche (Sorbus aucuparia), Kornelkirsche (Cornus mas), Sanddorn (Hippophae) oder Speierling (Sorbus domestica). Viele dieser Wildobstarten stehen jetzt reichlich behangen da und können zu Gelees, Konfitüren, Likören oder Säften weiterverarbeitet werden.
Unser Gemüsegarten im September nach oben
Herbstgemüse befindet sich noch im vollen Wachstum. Kopfkohlarten, Blumenkohl, Brokkoli, Rote Bete, Sellerie und Steckrüben nehmen im September weiter an Gewicht zu. Unkraut jäten, hacken und die durchdringende Bewässerung in Trockenperioden gehören zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen in Gemüsebeet, um eine reichhaltige Ernte zu fördern.
Kürbisse werden geerntet, sobald der Stiel verholzt und korkig wird. Dann sind sie lagerfähig und lassen sich bis weit in den Winter hinein verwenden. Wichtig ist die richtige Lagerung der Kürbisse direkt nach der Ernte, um die Aushärtung der Schale zu fördern und die Lagerfähigkeit zu verlängern. Dafür werden sie an einen warmen, trockenen Ort mit ausreichender Luftzirkulation gebracht und häufig gewendet.
Obwohl viele Beete nun abgeerntet sind, ist es noch nicht zu spät für einige neue Aussaaten. Einige Kulturen wachsen im Spätherbst noch verlässlich oder überwintern auf den Gemüsebeeten, um im kommenden Frühjahr geerntet zu werden. Geeignet für die jetzige Aussaat sind vor allem schnell wachsende und kälteverträgliche Arten wie Feldsalat, Spinat, Winterpostelein, Winterkresse, Asia-Salate oder Pak Choi.

Auf freigewordenen Beeten kann jetzt noch Gründüngung ausgesät werden. Diese verbessert die Bodenstruktur, schützt vor Erosion, verhindert unerwünschten Aufwuchs und die Auswaschung von Nährstoffen. Für den Herbst eignen sich Phacelia, Gelbsenf, Winterroggen oder verschiedene, im Handel angebotene Mischungen. Soll der Boden ohne Gründüngung geschützt werden, so bietet sich die Einarbeitung und Bedeckung offener Beetflächen mit Pflanzenresten, Falllaub oder Mulch an. Liegengelassene Pflanzenreste müssen frei von erkennbaren Pflanzenkrankheiten sein, etwa Kraut- und Braunfäule bei Kartoffeln oder Mehltau bei Gurken.
Die Gefahr, dass Kohl von gefräßigen Raupen heimgesucht wird, ist auch im September nicht vorüber. Noch immer legen Kohlweißlinge ihre kleinen, gelben Eier auf die Unterseiten der Blätter, aus denen bald hungrige Raupen schlüpfen. Um größere Schäden zu verhindern, sollten sowohl die Eier als auch die Raupen regelmäßig abgesammelt werden. Am besten überprüft man die Pflanzen in den frühen Morgen- oder Abendstunden, wenn die Tiere am aktivsten sind. Wer auf Nummer sicher gehen will, schützt junge Kohlpflanzen von Anfang an mit einem engmaschigen Gemüsevlies. So wird die Eiablage durch die Schmetterlinge von vornherein verhindert.
Unser Tipp: eigenes Saatgut nach oben
Das Gewinnen von eigenem Saatgut ist nicht nur eine sinnvolle und spannende gärtnerische Tätigkeit, sondern auch ein aktiver Beitrag zum Erhalt alter Sorten und zur Selbstversorgung. Allerdings ist nicht jede Pflanze gleich gut zur Saatgutgewinnung geeignet. Wichtig ist vor allem, dass man sortenfestes Saatgut verwendet – also keine „F1-Hybriden“. Nur sortenreine Pflanzen liefern verlässlichen Nachkommen mit den gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanzen. Zur Saatgutgewinnung wählt man gesunde, kräftige Pflanzen aus. Die Samen lässt man vollständig ausreifen, entweder an der Pflanze oder nach der Ernte. Anschließend werden sie aus den Früchten oder Hülsen gelöst, gereinigt und gut getrocknet. Nach dem Trocknen wird das Saatgut kühl, trocken und dunkel gelagert, etwa in Schraubgläsern.