Grüne Tipps: Dein Garten im August: Was jetzt zu tun ist
Einleitung
August 2025 Jetzt ist Urlaubszeit angesagt – auch wenn im Garten einiges zu tun ist. Die Blütenpracht ist wunderschön und Obst und Gemüse laden zum Naschen und Ernten ein. Diese Arbeiten stehen nun an.

Unsere Zierpflanzen im August nach oben
Im August startet die Aussaat zwei- und mehrjähriger Pflanzen, die bis zum Wintereintritt eine Blattrosette bilden werden, um im bzw. ab dem nächsten Jahr zu blühen. Zu ihnen gehören Goldlack (Cheiranthus cheiri), Vergissmeinnicht (Myosotis), Lupinen (Lupinus), Hornveilchen (Viola cornuta), Stockrosen (Alcea rosea) und Nachtkerzen (Oenothera).
Die fleischigen Rhizome der Steppenkerze, auch Cleopatranadel (Eremurus) genannt, können ab Mitte August bis Oktober gesetzt werden. Diese bis zu 2,5 Meter hoch werdenden Eyecatcher lieben trockene, vollsonnige Plätze und vertragen keine Staunässe. Auf schweren Böden benötigen sie also eine gut funktionierende Dränung.
Nun ist auch die Zeit für die Vermehrung von Ziersträuchern wie Flieder (Syringa vulgaris), Forsythie (Forsythia × intermedia), Zierquitte (Chaenomeles speciosa), Oleander (Nerium oleander) und Holunder (Sambucus nigra). Einfach von diesjährigen Trieben, die noch nicht verholzt, sind, etwa 20 Zentimeter lange Triebspitzen abschneiden, die unteren zwei Drittel entlauben und tief in ein gelockertes Beet stecken. Der Boden sollte immer etwas feucht sein. Wer mag, kann zusätzlich große Gläser über die Stecklinge stülpen oder gleich die Triebspitzen in ein Frühbeet mit Abdeckung stecken. Das so entstehende Mikroklima beschleunigt die Wurzelbildung. Es wachsen nach etwa drei Wochen neue Wurzeln am unteren Ende der Stecklinge. Die Gläser werden dann abgenommen und das neue Gehölz ist lebensfähig. Umpflanzen sollte man es jedoch erst im nächsten Frühjahr, damit es bis dahin noch stärker werden kann.
Jetzt können ebenfalls alle Stauden, die im Juni geblüht haben, z. B. Polsterphlox (Phlox subulata), Hornkraut (Cerastium tomentosa), Margeriten (Leucanthemum maximum), Mädchenauge (Coreopsis grandiflora), Kokardenblume (Gaillardia aristata) und Alpen-Aster (Aster alpinus) durch Teilung des Wurzelballens vermehrt werden. Werden die grünen Pflanzenteile dabei eingekürzt, wachsen sie besser wieder an.
Unser Gemüsegarten im August nach oben
Die Tomatenernte geht mit dem Aufblatten einher – dem Entfernen der unteren Laubblätter. So erhalten Fruchtstände im unteren Teil der Pflanze mehr Sonnenschein und reifen besser. Als Starkzehrer müssen Tomaten wie auch Gurken, Zucchini und Kürbis über Sommer regelmäßig nachgedüngt werden. Regelmäßiges Wässern bei Trockenheit versteht sich von selbst. Auch Rhabarber profitiert bei der nächstjährigen Ernte von Düngergaben in diesem Sommer. Diese könnten auch aus Brennnessel-, Beinwell- und Schachtelhalmjauche bestehen. Wie Sie diese herstellen finden Sie hier: www.gartenberatung.de/on242658.
Ab Mitte August sollten die Blütenstände der Tomaten abgekniffen werden, weil die sich nun noch entwickelnden Früchte kaum eine Chance zum Ausreifen haben würden. Auch die Triebspitze kann ab, genau wie jeder Geiztrieb, der sich noch zeigt. Wer von samenfesten Sorten eigenes Saatgut gewinnen möchte, sollte sich ein paar der besten Früchte dafür reservieren. Bei F1-Sorten gelingt diese Vermehrung jedoch leider nicht, was genetisch bedingt ist.
Gibt es freie Flächen durch abgeerntete Beete? Dann ist es eine gute Idee, Gründünger zu säen! Denn keine Beetfläche im Garten sollte ohne Bewuchs brachliegen. Senf, Lupine, Klee, Buchweizen, oder Gründüngermischungen eignen sich bestens dafür.
Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Bohnenkraut und Salbei sollten Sie jetzt leicht zurückschneiden, um deren Verzweigung anzuregen. Salbei, Rosmarin und Thymian kann man nun auch durch Absenker vermehren. Dazu bodennahe Triebe mit einem Häufchen Gartenerde in Maulwurfshaufengröße bedecken. Hier bildet der Trieb neue Wurzeln und kann später durch einen Schnitt von der Mutterpflanze abgetrennt werden. Im nächsten Frühjahr verpflanzt man ihn an einen neuen, trockenen und vollsonnigen Standort.
Wussten Sie, dass Petersilie, die jetzt ausgesät wird, schneller keimt als im Frühjahr gesäte? Vor der Aussaat können die Samen ca. zwölf Stunden in warmem Wasser vorquellen. Zum Verzehr sollte immer nur junge Petersilie kommen, die noch nicht geblüht hat. Nach der Blüte enthalten die Pflanzen nämlich ein Öl, das für uns giftig ist. Deshalb Petersilie jedes Jahr neu aussäen.
Saat für einen neuen Satz Salat für die Herbsternte darf ebenfalls jetzt in den Boden. Dies sind in ersten Linie Pflücksalat, Feldsalat und Postelein (Tellerkraut). Auch die Samen von Chinakohl, Pak Choi, Spitzkohl und Schwarzwurzeln müssen nun in den Boden. Gleiches gilt für Spinat, Rettich und Radieschen.
Vorgezogene Gemüsepflanzen aller Art können jederzeit ausgepflanzt werden, sofern sie groß genug dafür sind. Im August wächst alles aufgrund der warmen Witterung schnell an. Wichtig ist, nie die Wasserversorgung zu vernachlässigen. Auch ein Gemüseschutznetz über den Pflanzen ist noch immer aktuell, denn manche Schädlinge, wie beispielsweise Blattläuse, Schmetterlinge und Gemüsefliegen, sind noch auf der Suche nach einer guten Kinderstube für ihren Nachwuchs.
Wer jetzt Knoblauch zwischen die Erdbeeren pflanzt, soll künftig weniger Schädlinge im Beet antreffen. Knoblauch soll sogar den Befall durch Grauschimmel- und Mehltaupilze verringern.
Unser Obstgarten im August nach oben

Spalierobst ist etwas pflegeaufwändiger, bedingt durch häufig erforderliche Schnittmaßnahmen. Auch im August werden junge Triebe, die nicht ins „Spaliermuster“ passen, konsequent entfernt bzw. eingekürzt.
Apfel- und Birnenbäume erhalten einen Sommerschnitt, damit einerseits der Baum mehr Fruchtholz bildet und andererseits die Baumkrone luftig bleibt. Dies führt dazu, dass die Blätter nach einem Regenguss schnell wieder abtrocknen und Schadpilze kein leichtes Spiel haben. Darüber hinaus kann mehr Sonnenlicht an die reifenden Früchte gelangen und die Aromaausbildung fördern. Beim Sommerschnitt werden junge, nach innen – also in die Krone hinein – sowie senkrecht wachsende Triebe (Wasserschosse) an ihrer Basis entfernt. Man lässt jedoch hin und wieder Stummel mit zwei bis drei Blättern stehen, weil in den Blattachseln dieser Blätter später sogenanntes Fruchtholz wächst.
Falls es nicht genug regnet, sollten Obstbäume im Sommer einmal wöchentlich gründlich gewässert werden. Die Zeit des Fruchtwachstums erfordert reichlich Feuchtigkeit im Boden. Da darf der Gartenschlauch gern mal eine Viertelstunde unter dem Baum liegen bleiben.

Die Wellpappenfanggürtel, die gegen den Apfelwickler („Obstmaden“) um die Stämme von Apfelbäumen gelegt worden sind, am besten wöchentlich kontrollieren. Alle Puppen und Larven müssen vernichtet werden, um den Befallsdruck im nächsten Jahr zu verringern. Falläpfel immer wieder auflesen und entsorgen, weil sie häufig von Maden bewohnt sind. Pflaumenwickler werden mit Lockstofffallen angelockt, damit sie sich so schlechter vermehren können.
Falls Schadstellen an Pflanzen im Garten entdeckt werden, empfiehlt es sich, umgehend zu handeln. Nach Möglichkeit sollten diese samt Verursachern mit der Gartenschere erst einmal entfernt und dann vernichtet oder zumindest vom Grundstück entfernt werden.
Kleiner Exkurs: Zimmerpflanzen nach oben
Jetzt ist es Zeit, um die Zimmerpflanzen in die Sommerfrische zu bringen. Dafür einen schattigen Platz im Garten suchen, damit die sonnenentwöhnten Grünpflanzen keinen Sonnenbrand bekommen. Zuvor oder spätestens dann, wenn sie im Garten stehen, sollten sie mit lauwarmem Wasser abgespült werden. Das befreit von Staub und Schmutz, eine Kur, die ihnen in der Regel sichtbar gut bekommt. Unter den nun im Freien vorherrschenden optimalen Bedingungen entwickeln sich Zimmerpflanzen bestens. Voraussetzung dafür ist ein ausreichendes Nährstoffangebot, das durch eine 14-tägige Flüssigdüngung aufrechterhalten wird. Auf Krankheiten bzw. Parasitenbefall sollte auch hier draußen regelmäßig kontrolliert werden. Ab September können die luftverbessernden Mitbewohner dann wieder zurück ins Haus.