Einrichten & Wohnen: Laminat: Vielseitiger Bodenbelag

Einleitung

Mai 2025 Stein- oder Fliesenoptik – Laminat ist einer der beliebtesten und meist verwendeten Bodenbeläge. Täuschend echte Dekore bieten für jeden Geschmack und Einsatzzweck die passende Lösung.

Hier sind Nut und Feder der Paneele imprägniert, sodass Feuchtigkeit nicht leicht in die Dielen eindringen kann.

Der erste Laminatboden wurde 1977 in Schweden erfunden und drei Jahre später im Handel verkauft. Er fand rasch Verbreitung in ganz Europa und entwickelte sich zu einem der gefragtesten Bodenbeläge. Bei vielen Verbrauchern, die heute eine Renovierung planen, beschränkt sich die Laminat-Erfahrung auf Produkte in schlechter Qualität, wie sie in den 1980ern in Baumärkten und Möbelhäusern verkauft wurden. Ihr Urteil: Laminat ist kalt, laut – und irgendwie ein Plastikboden. Heutzutage ist der Belag hoch entwickelt, beliebt und bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Optisch wie haptisch lässt sich hochwertiges Laminat kaum mehr von Echtholzböden unterscheiden. Das Material besteht aus mehreren Schichten, die oberste wird in zahlreichen Designs angeboten, die zu jedem Einrichtungsstil passen. Dank moderner Drucktechnologien bilden die Hersteller nicht mehr nur die Optik des Holzes nach, sondern auch die Haptik: Stimmig bis ins kleinste Detail werden Maserungen, Poren oder Risse nachgebildet. Dabei verleihen unterschiedliche Tiefen und Glanzgrade den Böden ihre perfekte Holz-Optik. Einige Oberflächen haben eine sägeraue Struktur, die einen rustikalen Eindruck erweckt. Seidenmatte Strukturen erinnern an unbehandelte Hölzer, während Feinholzstrukturen für einen edlen und dezenten Gesamteindruck sorgen.

Eichenholz-Dekor in Fischgrät-Verlegung wirkt besonders edel.
Die Optik des Laminats wird durch das Digitaldruck-­Dekorpapier bestimmt, nahezu jedes Design ist möglich.

Die Sortimente werden stehts erweitert und folgen den Einrichtungstrends. Egal, ob es sich um Eiche in unterschiedlichen Varianten, ein modisches Graubeige oder die Optik der derzeit angesagten Fischgrätverlegung handelt – das Angebot ist riesig. Wie Massivholzdielen und Parkett ist auch Laminat in verschiedenen Breiten und Längen erhältlich. Besonders die großen Formate sehen einer „echten“ Landhausdiele verblüffend ähnlich – etwa durch eine umlaufende V-Fuge und die Synchronprägung des Dekors. Auch zwei- oder dreistäbige Schiffsboden-Dekore sehen erstaunlich „echt“ aus.

Kies-, Mosaik- oder Fliesenlook? Auch die Auswahl an Laminat mit Steindekoren ist umfangreich, dank digitaler Druckverfahren. Marmor-, Schiefer- oder Betonoptik verleihen dem Zuhause eine moderne und elegante Note. Fliesenlaminat ist eine pflegeleichte Alternative zu echten Fliesen und fühlt sich wärmer an. Es lässt sich mühelos mit einem Staubsauger oder, bei stärkeren Verschmutzungen, nebelfeucht mit sanften Reinigungsmitteln säubern. Tipp: Um den Bodenbelag zu schützen, sollte man Kieselsteine, Erde und ähnliche Fremdkörper möglichst von ihm fernhalten.

Gut geschichtet nach oben

Laminat besteht aus mehreren Schichten: Hauptbestandteil sind Holzreste, die mit Leim unter Hochdruck zusammengepresst werden und die Trägerschicht bilden. Preiswerte Produkte sind meist aus MDF (mitteldichte Faser) gefertigt, Markenprodukte aus stabilerem HDF (hochdichte Faser). Auf dieser Trägerschicht befindet sich die Dekorschicht, bestehend aus einem maschinell bedruckten Fotopapier. Diese Schicht enthält das gedruckte Design, das für die gewünschte Optik sorgt. Eine Versiegelung aus Melaminharz – auch Deckschicht genannt – sorgt letztlich dafür, dass der Belag nicht verkratzt und lange schön aussieht. Bei höherwertigen Laminatböden kommt zudem noch eine vierte Schicht auf der Unterseite der Paneele hinzu: Phenolharzbeschichtungen schützen beispielsweise vor Feuchtigkeit, die aus mineralischen Untergründen wie Estrich aufsteigen.

Nachhaltig und wohngesund nach oben

Moderne Laminatböden sind oft mit zusätzlichen Eigenschaften wie integrierter Trittschalldämmung ausgestattet, die den Komfort weiter erhöhen. Laminatdielen von Markenherstellern gelten inzwischen als leiser Bodenbelag. Denn je dicker und schwerer eine Diele ist, desto gedämpfter lässt es sich auf ihr gehen. Viele Laminatböden mit integriertem Schallschutz verfügen über eine schwere, elastische Dämmschicht aus hochwertigem PUR-Mineralgemisch. Sie senkt die Schallwerte und ist zudem in der Lage, kleine Bodenunebenheiten auszugleichen. Das schafft einen festen und flächigen Kontakt mit dem Untergrund und wirkt zusätzlich der Entstehung von Schall entgegen. Außerdem wird Laminat inzwischen als ein wohngesundes und nachhaltiges Produkt angeboten. Achten Sie beim Kauf darauf, woher das verwendete Holz, bzw. die Holzreste kommen. Zertifizierungen wie das PEFC-Siegel oder der Blaue Engel geben an, dass das Holz für das hergestellte Produkt aus umweltfreundlichen Quellen und nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Viele Böden namhafter Hersteller verfügen über die Siegel des Eco-Instituts und des Sentinel Haus Instituts.

Was passt in welchen Raum? nach oben

Laminat ist nahezu überall einsetzbar. Je nachdem wie stark der Bodenbelag beansprucht wird, sollten Sie vor dem Kauf die Nutzklasse auswählen: Klasse 21 hält beispielsweise nur einer geringeren Belastung stand und passt für Schlaf- oder private Arbeitszimmer. Im Wohn- und Esszimmer sollte es Klasse 22 sein, wohingegen in Bereichen wie Treppen, Fluren und Küchen bei hoher Beanspruchung die Nutzungsklasse 23 sinnvoll ist. Die Angaben zu der jeweiligen Klasse sind auf der Produktverpackung zu finden.

Leicht zu verwechseln: Das Laminat imitiert die natürliche Holzstruktur täuschend echt.
Harmonische Oberfläche im skandinavischen Look: Landhausdiele „Dureco“ in Eiche von ter Hürne

Herkömmliches Laminat eignet sich nicht für den Keller oder Bäder, da es sich verziehen kann. Wählen Sie hier Laminat mit Quellschutz, bedeutet, hier sind Nut und Feder der Paneele imprägniert, sodass Feuchtigkeit nicht leicht in die Dielen eindringen kann. Ob sich ein Laminat für Feuchträume eignet, sollte im Fachhandel geklärt oder der Produktverpackung entnommen werden. Bei größeren Wasserschäden, die zu einem Aufquellen des Bodens führen, müssen die betroffenen Teile ausgetauscht werden.

Lässt sich auch in Küchen verlegen: Landhausdielen der Linie Classis 1050 von Parador.
Rundum-Sorglos-Boden für jeden Raum: Sogar im Bad lässt sich Laminat verlegen.

Laminat verlegen nach oben

Hier können Sie selbst aktiv werden: Laminat lässt sich einfach und relativ schnell selbst verlegen. Je nach ausgewählter Diele empfiehlt sich eine Trittschalldämmung. Diese gibt es in den verschiedensten Ausführungen, als Platten oder Matten. Besonders praktisch lässt sich Laminat auf einem vorhandenen Teppichboden verlegen, denn er macht eine Trittschalldämmung überflüssig. Ist dieser sauber verlegt und nicht zu weich, können Sie das Laminat einfach darüber legen. Moderne Laminatdielen lassen sich einfach per Klick-System ineinander stecken, ohne Klebstoffe. Klick-Systeme sorgen für eine optisch fugenfreie Verbindung. Die Dielen sind an der einen Längs- und an der einen Querseite mit einer Feder ausgestattet. Die anderen beiden Seiten sind mit einer Nut versehen. Die Feder wird beim Verlegen in die Nut eingeklickt. Gut zu wissen: Bei der Feder handelt es sich um eine Positiv-Form der Nut. Achten Sie beim Entnehmen und Handhaben der Laminatdielen stets darauf, dass die Feder nicht abbricht.

1. So geht’s: Der Untergrund muss eben, sauber und trocken sein. Legen Sie eine Dampfsperre und die Trittschalldämmung aus. Die Dampfsperre schützt das Laminat vor aufsteigender Feuchtigkeit, während die Trittschalldämmung Geräusche reduziert und den Gehkomfort erhöht.

Klick-System
Mit der Verlegung beginnen Sie in einer Raumecke, rundherum eine Dehnungsfuge einplanen.

2. Sie beginnen am besten in einer Raumecke und arbeiten sich entlang der Wand vor. Von dort verlegen Sie nun Bahn für Bahn. Achten Sie darauf, eine Dehnungsfuge von ca. 10 mm zur Wand einzuhalten. Keine Sorge: Diese Lücke sehen Sie später nicht, denn sie wird von Sockelleisten abgedeckt.

3. Die Dielen werden schräg angesetzt und durch leichtes Einklicken miteinander verbunden.

Das Anzeichnen erfolgt je nach verwendeter Säge auf der Ober- oder Unterseite.
Mit Hilfe eines Schlagklotzes lassen sich Elemente mit etwas Druck zusammenfügen.

4. Für die letzte Reihe messen Sie die Dielen aus und schneiden diese zu, damit sie genau passen.

5. Verdecken Sie zum Schluss die Dehnungsfugen mit Sockelleisten. Diese werden je nach Wahl verdübelt, verklebt oder genagelt.

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