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Grüne Tipps: Ihr Garten im Dezember

Einleitung

Dezember 2025 Der Winter ist da – und mit ihm die Ruhezeit im Garten. Doch auch in der kalten Jahreszeit gibt es einiges zu tun, um Pflanzen, Tiere und den Boden gut durch die frostigen Monate zu bringen. Wer seinen Garten winterfest machen will, sorgt nicht nur für gesunde Stauden, Obstgehölze und Kübelpflanzen, sondern schafft auch wichtige Rückzugsorte für Vögel und Igel. Welche Maßnahmen sich jetzt lohnen – von der richtigen Bewässerung über den Schutz von Immergrünen bis hin zur Ernte und Lagerung von Wintergemüse – erfahren Sie hier.

Das macht aber nichts, denn die Natur mit all ihren sichtbaren und unsichtbaren Bewohnern ruht derzeit ebenfalls. Auch von uns sollten nun keine großen Aktivitäten, beispielsweise Aufräumarbeiten, in Angriff genommen werden. Igel und andere Tiere, die in unseren Gärten überwintern, würden dadurch in ihrer Ruhe gestört und zusätzlich Energie verbrauchen, die sie zum Überleben der kalten Jahreszeit dringend brauchen.

Was man allerdings tun kann, ist das regelmäßige Füttern und Tränken der Singvögel. Ja, auch im Winter brauchen sie Wasser, zum Trinken und zum Putzen des Gefieders. Auch immergrüne Gehölze, egal, ob Laub oder Nadeln tragend, benötigen Wasser – sie können durch Sonne und Wind weiterhin vertrocknen. Mancher meint, sie seien erfroren, aber das ist ganz selten der Fall. Immergrüne Pflanzen vertrocknen infolge von Wassermangel im Boden und hoher Verdunstung ihrer immergrünen Sprossteile bei sonnigem Wetter. Wind verschärft diese Situation. Daher ist das Wässern der Immergrünen, dazu zählen auch bodendeckende Stauden wie Riesensteinbrech (Bergenia), Dickmännchen (Pachysandra) und Haselwurz (Asarum), erforderlich aber nur, wenn der Boden frostfrei ist. Es reicht oft ein durchdringender Gießgang pro Wintermonat, dieser darf nicht zu knapp bemessen sein. Für Sandböden mit wenig Humus empfiehlt es sich, sogar öfter zu wässern, denn ihr Wasserhaltevermögen ist viel geringer als beispielsweise das von Lehmböden.

Sollte noch Falllaub auf dem Rasen liegen, bringt man dies am besten unter Hecken und Gehölzen oder auf Beeten unter. Hier schützt es sowohl bodenbewohnende Gartenhelfer wie auch den Wurzelraum mancher Staude vor Kahlfrostschäden. Und ein aus Laub und dünnen Zweigen aufgeschichteter Haufen in einer ruhigen Gartenecke könnte noch einen jungen Igel anlocken. Die Jugend geht nämlich bei dieser Tierart etwas später schlafen. Übrigens: Igelnester, die Sie an „falscher Stelle“ finden, bitte nicht umsetzen. Wussten Sie, dass Igel bei uns mittlerweile auf der Roten Liste bedrohter Tierarten stehen, also als potentiell gefährdet gelten?

Rund ums Gemüse nach oben

Rosenkohl und Grünkohl kann noch immer frisch aus dem Garten geholt werden, aus geschütztem Anbau auch noch Feldsalat, Kresse und die leicht bitter schmeckenden, aber sehr gesunden Winterendivien (die krause Art ist als Frisee-Salat bekannt). Winterendivien sind bis etwa −5 °C frostfest, jedoch empfindlich gegenüber Nässe. Sie können leicht faulen, wenn Feuchtigkeit ungehindert in das Pflanzenherz eindringt. Also ist leichter Schutz, etwa mit Vlies, empfehlenswert. Etwa eine Woche vor der Ernte kann man die Köpfe auch locker zusammenbinden oder mit einer lichtdichten Haube abdecken, damit sie noch etwas bleichen und dadurch weniger bitter schmecken. Die Bitterstoffe erweisen sich allerdings als sehr förderlich für unsere Verdauung, den Stoffwechsel und den Kreislauf. Endivien sind mit Chicorée und Radicchio verwandt, die auch leicht bitter schmecken und sehr gesunde Wintergemüse sind.

Wurzelgemüse, das unter einer Stroh- oder Laubschicht von etwa 20 cm Stärke draußen im Beet geblieben ist, kann frisch aus dem – frostfreien – Boden geholt werden. Möhren, Rote Bete, Knollensellerie, Schwarzwurzeln, Steckrüben und Pastinaken sind hier die wesentlichen Arten. Sie können auch alle Wurzeln auf einmal ernten und ohne Laub in Kisten mit feuchtem Sand im Keller einlagern. So sind sie frostsicher untergebracht und schnell verfügbar.

Und hier noch ein Tipp für frisches Wintergemüse: Probieren Sie doch mal das junge Grün von Erbsen! In der Spitzengastronomie sind Erbsentriebe längst angekommen, als Salatbestandteil, leicht angebraten, oder als Dekoration auf dem Teller. Das gelingt auch uns, und so geht’s: Erbsen aus der Saattüte (oder trockene Erbsen aus dem Hülsenfrüchte-Regal, die zuerst ca. 24 Stunden in Wasser eingeweicht werden) wie zur Jungpflanzenanzucht in flachen Schalen aussäen und dann auf dem Fensterbrett kultivieren. Sind die Triebe ca. 10 cm lang, sind sie zum Verzehr gut und werden abgeschnitten. Man kann sie frisch verwenden oder auch in Knoblauchöl ganz leicht anbraten und mit Zwiebeln sowie Hähnchengewürz aufpeppen. Auch gedünstet als Beilage sind sie schmackhaft. Einen Versuch ist es wert!

Unser Obstgarten nach oben

Fruchtmumien am Boden sollten Sie auflesen.

Im Obstgarten ist es nun auch still geworden. Es sei denn, Sie haben noch ein paar gesunde Äpfel am Baum gelassen, die von Weichfutter liebenden Vögeln wie Amseln, Drosseln, Heckenbraunellen, Zaunkönig und Rotkehlchen angeflogen werden. Sollten noch Fruchtmumien an den Bäumen hängen, ist es jederzeit richtig, diese zu entfernen. Sie sind Brutstätten für neue Pilzinfektionen im nächsten Jahr. Auch sämtliches Fallobst wird am besten aufgelesen und über die Mülltonne vom Grundstück entfernt, denn dies kann ebenfalls Schädlinge beherbergen, die den Winter in der abgestorbenen Frucht überdauern.

Eingelagerte Äpfel sollten Sie regelmäßig kontrollieren.

Wenn Sie Kernobst eingelagert haben, empfiehlt sich eine wöchentliche Sichtkontrolle. Früchte mit Mängeln müssen regelmäßig ausgelesen werden, damit sie nicht die ganze Kiste anstecken.

Bei frostfreiem Boden kann man auch jetzt noch Obstgehölze pflanzen. Der vom Sommer noch immer etwas angewärmte Boden begünstigt die Wurzelbildung und das Anwachsen am neuen Standort. Auch das Umsetzen von Bäumen, die nicht länger als drei bis vier Jahre im Garten stehen, ist jetzt in der Vegetationsruhe möglich. Im Frühjahr gepflanzte Gehölze haben es wegen des kalten Bodens etwas schwerer. Vergessen Sie nicht den Stützpfahl, der an der dem Wind zugewandten Seite des Baumes, also meist westlich, angebracht wird. So zieht starker Wind den Baum vom Pfahl weg und ein Scheuern der noch jungen Rinde am Pfahl wird verhindert. Das Bindematerial sollte möglichst breit sein, ca. ab 4 cm. Dadurch wird das Einwachsen in die Rinde verhindert. Draht und dünner Bindfaden sind also völlig ungeeignet. Kokosstrick, Jutestreifen oder ein spezieller Baumbindegurt sind hier die richtige Wahl.

Nach drei Jahren kann der Pfahl in der Regel wieder entfernt werden. Junge Bäume sind in den ersten Standjahren für einen weißen (Kalk-)Anstrich des Stammes bis hinauf in den unteren Teil der Krone dankbar. Dadurch werden Frostrisse verhindert, die besonders an der Rinde junger Bäume durch Frost-Tau-Wechsel an sonnigen Wintertagen entstehen können.

Frisch gepflanzte Obstbäume sind leicht Opfer von Wühlmäusen. Ist deren Aktivität in der Nachbarschaft zu beobachten empfiehlt es sich, die Jungbäume immer mal wieder zu kontrollieren. Lässt sich einer leicht aus dem Boden ziehen, könnte schon eine Maus an den Wurzeln ihren Hunger gestillt haben. Wer um Wühlmäuse in seinem Garten weiß, sollte die Pflanzgrube für den jungen Baum mit Drahtgitter (z. B. Sechseckgeflecht) auskleiden. So haben die Wühlmäuse keine Chance, alle Wurzeln abzufressen.

Zierpflanzen im Garten nach oben

Mediterrane Kübelpflanzen müssen vor Frost ab etwa −5 °C geschützt werden. Je jünger die Pflanzen sind, desto weniger haben sie ihm etwas entgegenzusetzen. Ältere Pflanzen sind schon stärker verholzt und vertragen daher etwas niedrigere Temperaturen oder auch häufiger leichten Frost. Alle Kübelpflanzen stehen über Winter gut auf einem Stück Styropor, das etwa 5 cm dick ist und so von unten prima isoliert. Die sonnenverwöhnten Pflanzen aus dem Süden sollten bei uns über Winter so hell wie möglich sowie bei Lufttemperaturen zwischen 2 und 10 °C aufgestellt werden. Das auf der Nordhalbkugel im Winter natürlicherweise viel schwächere Licht führt bei Zimmertemperaturen sonst zu langen, dünnen, sogenannten vergeilten Trieben mit weichen Blättern, die leichte Beute für Blattläuse sind.

Schmuck-Mahonie mit duftenden Blüten

Zierpflanzen im Freien sind jetzt äußerst rar. Aber es gibt sie. Winterblühende Gehölze wie die Virginische Zaubernuss (Hamamelis virginiana) blühen schon im Spätherbst. Weitere Arten folgen in den Wintermonaten. An den Boden stellt die Zaubernuss allgemein recht hohe Ansprüche. Die Erde sollte frisch bis feucht sein, optimal ist ein gleichmäßig feuchter Standort ohne Trockenheit und Staunässe. Ein hoher Humusanteil ist vorteilhaft. Der Standort sollte vor kalten Ostwinden geschützt liegen und genug Platz für den ausladenden, vasenförmigen Wuchs einer Zaubernuss haben.

Ein anderer Winterblüher ist die japanische Higan-Kirsche (Prunus subhirtella ‘Autumnalis’), als deren schönste Sorte die rosafarbene ‘Fukubana’ gilt. Den Blüten machen Frost und Schnee kaum etwas aus, so dass in milden Wintern ein Durchblühen bis in den März hinein zu erwarten ist.

Christrosen erhellen dunkle Dezembertage mit ihren meist weißen, porzellanartig wirkenden Blüten. Der echte Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) und die Schmuck-Mahonie (Mahonia bealei) erweitern die bereits in der Novemberausgabe genannten Winterblüher.

  • Grüne Tipps: Ihr Garten im November: Vorbereitungen für den Winter