Grüne Tipps: Das können Sie jetzt im Oktober im Garten säen, ernten und pflanzen

Einleitung

Oktober 2023 Viel Arbeit im Garten oder nicht? Das hängt von der Art der Bewirtschaftung ab. Jetzt ist die Zeit zum Pflanzen von Obstbäumen und Beerenobst. Durch den Klimawandel verschiebt sich die Vegetationszeit, so dass eventuell ein erneutes Bepflanzen des Hochbeets lohnt. Von milden Temperaturen profitieren auch Wildkräuter und können sogar im Winter lästig werden. Apropos lästig, Schmetterlingsraupen finden Kohlgemüse auch lecker.

Der Herbst von seiner farbenfrohen Seite

Unser Ziergarten nach oben

In einem naturnah bewirtschafteten Garten ist im Herbst nicht so viel zu tun: Das Falllaub kann unter den Gehölzen und zwischen den Stauden liegen bleiben. Vom Rasen und den wintergrünen Stauden muss es allerdings entfernt werden, weil diese Pflanzen unter einer Laubschicht krank werden oder gar ersticken. Auch auf gepflasterten Wegen ist glitschiges Laub gefährlich.

Das Zurückschneiden von Stauden können Sie sich in der Regel sparen. Nur, wenn Sie eine Ausbreitung durch Selbstaussaat verhindern wollen, müssen die Fruchtstände vor dem Abreifen entfernt werden. Ansonsten gehören die Samenstände sowie die trocken gewordenen Staudenreste zum Naturgarten. Sie schützen die Vegetation vor Wind und Frost, bieten Insekten und anderen kleinen Tieren ein Winterquartier und dienen den Vögeln als Nahrung.

Auch auf das Umgraben können Sie verzichten, wenn der Boden mit einer Mischung aus Laub und zerkleinerten Pflanzenresten schützend abgedeckt wird. Oft hat sich die Mulchschicht bis zum Frühjahr soweit zersetzt, dass sie ohne umzugraben in den Boden eingearbeitet werden kann.

Oktobermargeriten (Chrysanthemum serotinum) wachsen hoch hinaus – bis zu zwei Meter.

Trotz großer Trockenheit in den letzten Sommern haben die Rosen prächtig geblüht, während andere Zierpflanzen sehr gelitten haben. Ein Argument, um mehr Rosen zu pflanzen, zumal dafür die Zeit optimal ist. Rosen lieben Licht und brauchen einen Standort, den die Sonne mindestens fünf Stunden am Tag erreichen kann. Der Boden sollte unbedingt durchlässig sein, damit die Pfahlwurzeln in die Tiefe gelangen können. Nach dem Einwurzeln versorgen sich die Pflanzen von selbst mit Wasser und bedürfen keiner zusätzlichen Bewässerung.

Die Wahl der „richtigen“ Rose ist schwierig. Es gibt viele Typen (u. a. Kletter-, Strauch-, Beet- oder Bodendeckerrosen) in einer unüberschaubaren Sortenvielfalt. Lassen Sie sich von Ihrem Geschmack leiten und achten Sie auf das ADR-Gütesiegel. Rosensorten mit diesem Symbol zeichnen sich durch gesundes Laub, Blühwilligkeit, Robustheit und Frosthärte aus.

Es wird Zeit, über das Einwintern von frostempfindlichen Kübelpflanzen nachzudenken. Keine Probleme bereiten laubabwerfende Terrassenpflanzen wie Granatapfel, Fuchsie und Wandelröschen, die den Winter frostfrei und im Dunklen überstehen. Leicht zu handhaben sind auch Geranien (Pelargonium). Wenn sie nicht oder fast gar nicht gegossen werden, genügt ein Raum mit wenig Tageslicht und normaler Luftfeuchtigkeit. Ungeeignet ist der Heizungsraum mit seiner trockenen Luft.

Wenn das Winterquartier zu Kompromissen nötigt, lassen Sie die Pflanzen möglichst lange draußen. Dicht an die Hauswand gerückt, halten sie eine Zeitlang durch. Tropische Pflanzen wie Banane (Musa), Engelstrompete (Datura arborea), Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) oder Wunderblume (Bougainvillea glabra) vertragen keine Minusgrade und müssen vor dem ersten Frost ins Winterquartier. Oleander (Nerium oleander), Schmucklilie (Agapanthus africanus), Schönmalve (Abutilon-Hybriden) und Zitrusgewächse haben es nicht so eilig. Sie vertragen eine Zeitlang bis –5 °C. Noch etwas unempfindlicher sind die Fruchtfeige (Ficus carica), Lorbeerbaum (Laurus nobilis), Olive und das Wandelröschen (Lantana camara).

Unser Obstgarten nach oben

Vorsicht Druckstellen: Späte Apfelsorten vertragen leichte Fröste, aber kein Anfassen, wenn sie gefroren sind.

Für Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume, Zwetsche und Beerenobst ist der Oktober und November die ideale Pflanzzeit. Kälteempfindliche Obstarten wie Aprikose, Pfirsich, Quitte, Walnuss, Brombeere und Kiwi pflanzen Sie besser im Frühjahr.

Wählen Sie für Ihren neuen Obstbaum einen sonnenreichen Standort mit dem nötigen Abstand zu anderen Gehölzen und zur Grundstücksgrenze. Bedenken Sie, dass Bäume wachsen und Schatten verursachen. Der Platzbedarf ist u. a. von der Baumform abhängig. Die kleinste Grundfläche beanspruchen säulenförmige Bäume. Der Platzbedarf nimmt bei den folgenden Baumformen wegen ihrer Kronendurchmesser zu: Spindel (2 m), Buschbaum (5 m), Halb- und Hochstamm (8 – 10 m). Die Zahlen sind Anhaltswerte, die je nach Obstart und Veredlungsunterlage variieren.

Mit jeder neuen Obstart erweitern Sie nicht nur den eigenen Nasch- und Speiseplan, sondern erhöhen auch die Artenvielfalt. Der Vorteil, mit zunehmender Vielfalt wächst im Biotop Garten die Widerstandskraft gegenüber Schädlingen.

Die Pflege der Baumscheibe ist bei allen schwachwachsenden Baumformen und bei jungen Obstgehölzen wichtig, denn Beikräuter, die unter dem Baum wachsen, konkurrieren um Wasser und Nährstoffe. Bäume nehmen Wasser und Nährstoffe mit ihren sehr feinen Haarwurzeln auf, die sich in der obersten Bodenschicht unterhalb der Kronentraufe befinden. Bäume versorgen sich nicht in Stammnähe, sondern in dem Bereich unterhalb ihrer äußeren Krone. Die Größe der Baumscheibe muss also der Baumkrone entsprechen. Bei kleinkronigen und jungen Bäumen lässt sich das realisieren, aber nicht mehr bei älteren Exemplaren. Nach dem Entfernen der Unkräuter bedecken Sie die Baumscheibe mit Komposterde. Bei Kälte ist außerdem eine Lage Laub nützlich. Warten Sie aber damit bis zum Winter, damit sich keine Mäuse ansiedeln.

In manchen Jahren ist die Apfelernte größer als der augenblickliche Bedarf. Dann wäre ein passender Lagerraum wünschenswert. Er sollte oft gelüftet werden, dunkel und kühl, aber frostfrei sein. Ersatzweise kann die Gartenlaube oder eine regengeschützte Terrasse als Lager für Äpfel, Birnen und Quitten dienen. Allerdings muss das Obst mäusesicher und vor Frost geschützt, am besten in Obstkisten, aufbewahrt werden. Als Frostschutz genügt, wenn es nicht ungewöhnlich kalt wird, das Einhüllen in Wolldecken. Lagern Sie ausschließlich gesunde Früchte mit Stiel und ohne Druckstellen ein.

Im Gemüsegarten ist noch allerhand los nach oben

Als Folge des Klimawandels stellt sich im Oktober oft eine längere Schönwetterperiode ein. Das eröffnet die Chance einer erneuten Nutzung des Hochbeetes. Einen Versuch wert ist das Aussäen von Asiagemüse, Feldsalat und Winterkresse. Sicherer ist das Setzen von Jungpflanzen. Geeignet sind Pflücksalate wie ‘Lollo rossa’ ‘Lollo bionda’ und ‘Eichblattsalat’ sowie Batavia- und Feldsalat. Problemlos kommen Winterzwiebeln und Knoblauch durch die kalte Jahreszeit. Allerdings sind beide Gemüsearten erst im Sommer erntereif und blockieren bis dahin den Platz. Eine weitere Nutzungsmöglichkeit ist das Einsäen von Gründünger mit dem Vorteil, dass sich dadurch das Substrat im Hochbeet regeneriert. Geeignet sind Roggen und Dinkel. Das Getreide bleibt bis zum Frühjahr stehen. Je nach Größe können die Pflanzen ausgerissen und kompostiert oder das Grün kleingeschnitten und mit den Wurzeln ins Hochbeet eingearbeitet werden.

Eine späte Nutzung des Hochbeets ist auch deshalb erfolgversprechend, weil es sich leicht mit Gartenvlies oder einer ähnlichen Abdeckung vor Kälte schützen lässt. Außerdem wachsen Pflanzen im Hochbeet oft schneller als in der Gartenerde.

Das steht auch noch an nach oben

Küchenkräuter, die sich nach Staudenart in die Erde zurückziehen und im Frühjahr wieder austreiben, können durch Teilung des Wurzelstocks sowohl verjüngt als auch vermehrt werden: Liebstöckel, Majoran, Minze, Oregano, Schnittlauch, Zitronenmelisse und Thymian.

Frostempfindliche Küchenkräuter wie Estragon, Oregano und Rosmarin überstehen die meisten Winter unter einer Abdeckung mit Nadelholzreisig. Es ist nicht so sehr die Kälte, sondern die Nässe, die den Pflanzen zum Verhängnis wird.

Derzeit sind alle Kohlarten durch Raupenfraß gefährdet. Die Kohleule frisst tiefe Löcher in die Kohlköpfe, die Kohlmotte verursacht Fensterfraß an den Blättern und Kohlweißlinge schädigen durch Loch- und Skelettfraß. Sammeln Sie regelmäßig die Raupen und Puppen ab. Den sichersten Schutz bietet ein Kulturschutznetz, das die Schmetterlinge an der Eiablage hindert.

Noch ist Erntezeit. Keinen Frost verträgt Fruchtgemüse wie Gurke, Kürbis, Paprika, Tomate und Zucchini sowie Knollenfenchel und Rote Bete. Die niedrigste Temperatur für Blattsalat, Küchenzwiebel, Mangold, Möhre, Sellerie, China-, Kopf- und Wirsingkohl ist 0 °C. Frostverträglich sind Meerrettich, Pastinake, Porree, Schwarzwurzel, Topinambur, Grün- und Rosenkohl. Bedenken Sie, dass bei einigen Gemüsearten die Sorten unterschiedlich empfindlich sind.

Jäten Sie auch weiterhin unliebsame Beikräuter. Die milden Winter ermöglichen beispielsweise ein ganzjähriges Keimen der Saat vom Einjährigen Rispengras (Poa annua) und Gemeinen Kreuzkraut (Senecio vulgaris). Die Vogelmiere (Stellaria media) profitiert ebenfalls vom Klimawandel und wächst noch im Winter zu großflächigen Pflanzen heran. Für Liebhaberinnen und Freunde von Wildkräutern ist das ein Vorteil, denn aus Vogelmiere lassen sich leckere Salate zubereiten. Als sehr widerstandsfähig bei Trockenheit haben sich die tief wurzelnden Unkräuter wie Acker- und Zaunwinde (Convolvulus), Distelarten und Gemeine Quecke (Elynus repens), aber auch Giersch (Aegopodium podagraria) gezeigt. Besonders anpassungsfähig ist Löwenzahn (Taraxacum), der sich nicht nur im Rasen, sondern in allen Beeten ausdehnt und auch Pflasterfugen besiedelt.

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