Gartenschätze: Hochbeet anlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung für Ihren Garten
Einleitung
Januar 2025 Gärtnern im Hochbeet macht einfach Spaß! In rückenschonender Haltung kann gepflanzt, gepflegt und geerntet werden. Wir zeigen Ihnen, welche Modelle es gibt, wie Sie ein Hochbeet befüllen und welche Gemüse- und Kräuterarten sich darin gut vertragen und garantiert gedeihen.
Das Hochbeet-Gärtnern hat viele Vorteile. Man braucht für diese Anbauart wahrlich nicht viel Platz. Bereits in kleinsten Hochbeeten lassen sich Gemüse und Kräuter anbauen. Wählen Sie die Größe einfach passend zum Platzangebot Ihres Gartens und entsprechend Ihrer Erntewünsche. Wer sich auf den Anbau einiger ausgewählter Kräuter konzentrieren möchte, dem reicht bereits ein Mini-Hochbeet. Möchten Sie vom Frühjahr bis zum Winter frisches Gemüse ernten, stellen Sie gleich zwei oder drei Hochbeete auf. So kann man zum Beispiel den Kompostplatz oder auch die Terrasse mit ihnen einrahmen und gleichzeitig für attraktiven Sichtschutz sorgen.
Ein weiterer Vorteil des Gemüseanbaus in Hochbeeten ist die Erhöhung des Ernteertrags und die Verlängerung der Erntesaison. Aufgrund der schichtweisen Befüllung eines Beets mit grobem Schnittgut, Kompost und Erde wird die Zersetzung des Biomaterials gefördert. Ein Hochbeet erwärmt sich durch diesen ständigen Kompostierungsvorgang und das wirkt sich positiv aufs Pflanzenwachstum aus.
Außerdem profitieren die nährstoffbedürftigen Gemüsepflanzen natürlich vom permanent vorhandenen Nährstoffnachschub. Alles wächst und gedeiht bestens und weitgehend sicher vor Schädlingen. Werden nämlich viele verschiedene Gemüsearten angebaut, schützen sich die Pflanzen gegenseitig vor Schädlingsbefall. Die gefräßigen Nacktschnecken sind im Hochbeet nicht massenweise anzufinden und können gegebenenfalls leicht abgesammelt werden. Sie können Ihr Hochbeet auch zusätzlich mit einem speziellen Schneckenblech, das an der oberen Kante des Hochbeets befestigt wird, oder mit einem Kupferband ausstatten.
Das große Plus eines Hochbeets ist natürlich ebenfalls die Familienfreude, die Aufbau, Pflege und Ernte bereiten. Gemeinsam wird gepflanzt, gebuddelt und gepflückt. Auch wenn der Ernteertrag in der Regel nicht zur kompletten Selbstversorgung ausreicht, so bereichert das frische Gemüse aus eigenem Bio-Anbau auf jeden Fall den Speiseplan und nicht nur die Kinder werden über das schnelle und üppige Wachstum von Tomaten, Kohlrabi, Erdbeeren & Co. staunen.
Standort, Material und Modell auswählen nach oben
Zunächst gilt es, einen passenden Platz im Garten zu finden. Ein sonniger Standort ist ideal, denn die meisten Gemüsearten brauchen viel Sonne zum Wachsen. Platzieren Sie das Beet möglichst so, dass die schmalen Seiten des Beets nach Osten und Westen ausgerichtet sind, damit sich die Pflanzenreihen im Laufe des Tages möglichst wenig gegenseitig beschatten.
Am besten stellen Sie Ihr Hochbeet auf einem tragfesten, aber wasserdurchlässigen Untergrund auf, etwa Rasen, Kies, Sand oder Mutterboden.
Welches Material und Modell Sie für Ihr Hochbeet wählen, hängt von Ihrem handwerklichem Geschick und Ihrem Geschmack ab. Wer ein Hochbeet selber oder gemeinsam mit der gesamten Familie bauen möchte, der wählt am besten die Holzvariante. Lärchenholz eignet sich aufgrund seiner Langlebigkeit gut, aber auch aus ausgedienten Holzpaletten kann ein Hochbeet gezimmert werden.
Zum Schutz des Holzes sollten Sie den Kasten von innen mit Folie auskleiden. Hochbeete Marke Eigenbau, seien sie aus Holz oder Stein, haben den Vorteil, dass man diese in Höhe und Größe ganz individuell gestalten kann. Als Richtwert für eine rückenschonende Arbeitshaltung dient eine Höhe von 80 cm. Für kleinere Menschen (bis 160 cm Größe) empfiehlt sich eine Beethöhe von 70 cm, größere Menschen (ab 180 cm Größe) freuen sich über eine Arbeitshöhe von 90 cm.
Wer ein fertiges Modell kaufen möchte, hat die Wahl zwischen diversen Materialen. Es gibt leicht zu montierende Bausätze aus Holz, Metall oder Kunststoff. Achten Sie bei Kunststoffmodellen darauf, dass es sich um recycelten und recycelbaren Kunststoff handelt. Einige Betonstein- und Gabionenanbieter haben Hochbeet-Varianten im Programm, die Sie recht einfach selber aufbauen können.
Hochbeete aus Cortenstahl sind langlebig und optisch attraktiv. Sie passen sowohl in einen modernen Hausgarten als auch in einen romantischen Cottagegarten. Da die Metallwände Hitze wie Kälte gut weiterleiten, empfiehlt es sich, das Cortenstahl-Hochbeet von innen mit einer 30 mm starken Dämmplatte auszustatten.
Buch-Tipp nach oben
Das 2011 gegründete Stadtgärtner-Team hat das Gärtnern in Hochbeeten selber ausprobiert und gibt in diesem Buch Tipps vom Bau und Anlage des Hochbeets, bis hin zu Aussaat und Pflege. Es werden fünf Beete zu Themen wie „Grillmeister“, „Salatglück“ oder „Kleiner Italiener“ vorgestellt und als besonderes Extra liegt ein beschriftbares Poster für die eigene Beetplanung bei.
Die Stadtgärtner
Mit dem Hochbeet durchs Jahr
128 Seiten, Hardcover
2020, EMF Verlag
17 Euro
ISBN 978-3-96093-714-2
Die schichtweise Befüllung nach oben
Ein Hochbeet wird schichtweise befüllt. Sie benötigen dafür grobes Schnittgut, kompostierbare Gartenabfälle, verrotteten Kompost und Pflanzerde.
Zunächst sollte das Hochbeet jedoch am Boden mit einem engmaschigen Gitter als Wühlmausschutz ausgestattet werden. Erst danach geht’s an die Befüllung mit den unterschiedlichen Materialien.
Die unterste Schicht bildet grobes Schnittgut von Bäumen und Sträuchern. Diese durchlässige Schicht soll auch Staunässe im Beet verhindern und sollte zirka 30 bis 40 cm hoch sein. Beim Befüllen einfach auch mal ins Hochbeet klettern und mit den Füßen stampfen bzw. verdichten. Dann sackt sie später nicht allzu stark zusammen. Das Schnittgut von Lebensbäumen (Thuja), Efeu oder Rosen bitte nicht verwenden. Es versauert oder durchwuchert das Beet.
Dann folgt die mittlere Schicht aus verrottetem Kompost, Häcksel, Laub und Rasensoden. Auch ein wenig frischer Garten- und Küchenabfall darf beigefügt werden. Achten Sie jedoch darauf, dass keine Wurzelunkräuter wie Giersch ins Hochbeet gelangen. Diese mittlere Schicht ist der „grüne Motor“ Ihres Hochbeets. Durch die kontinuierlich stattfindende Kompostierung – Regenwürmer und kleinste Bodenlebewesen arbeiten hier auf Hochtouren – ist ein Nachschub an Nährstoffen stets gesichert.
Dann folgt die oberste Schicht mit einer Mischung aus verrottetem Kompost und Erde. Diese sollte gut 20 cm dick sein. Als Abdeckung kann dann noch eine 10 cm dünne Schicht Pflanzerde aufgetragen werden.
Im Laufe des Jahres wird die Befüllung des Hochbeets um einige Zentimeter absacken, weil die organischen Abfälle zersetzt und zu Erde umgewandelt werden. Das Beet muss immer mal wieder mit verrottetem Kompost und Erde aufgefüllt werden.
Wer fürs Befüllen nicht ausreichend Grünschnitt und Gartenabfälle vorrätig hat, der fragt einfach mal bei den Nachbarn. Manchmal wurde einfach zu viel Kompost produziert oder der letzte Rückschnitt hat reichlich Schnittgut hervorgebracht – da wird bestimmt gerne etwas abgegeben.
Ferner gibt es im Handel fertige Substrate für die Hochbeetbefüllung zu kaufen. Tipp: Sie können auch einen Bereich des Beetes mit einem Brett abtrennen und diesen erst einmal unbefüllt lassen. Im Laufe des Jahres wird garantiert wieder Grünabfall für die weitere Befüllung anfallen.
Gemüsearten fürs Hochbeet nach oben
Das Platzangebot im Hochbeet ist leider beschränkt, deshalb sollten Sie die Gemüsearten, die Sie anpflanzen wollen, mit Bedacht auswählen und am besten auf kleinbleibende Sorten zurückgreifen. Wer aber nicht auf stark wachsende Arten wie Zucchini oder Kürbis verzichten möchte, setzt diese an den Rand, so dass die Triebe runterhängen können.
Hochbeetgärtner*innen bauen außerdem gerne schnellwachsende Gemüsearten wie Spinat und Radieschen an. Ein dankbarer Hochbeetbewohner ist Pflücksalat, der eine lange Erntezeit verspricht. Auch Gemüse, das in die Höhe gezogen werden kann, wie Erbsen oder nicht allzu groß werdende Tomatensorten, bieten sich an. Achten Sie außerdem darauf, dass die benachbarten Gemüsearten ausreichend Pflanzabstand zueinander haben und sich vertragen. Es gibt nämlich Gemüse- und Kräuterarten, die sich gegenseitig gut tun, aber eben auch welche, die sich nicht vertragen.
Deshalb ist das Hochbeetgärtnern nach den Regeln der Mischkultur empfehlenswert. Sehr gut vertragen sich zum Beispiel Erdbeeren mit Knoblauch oder Kopfsalat. Karotten mögen die Nachbarschaft von Schnittlauch oder Asiasalat. Rote Bete steht gut neben Zwiebeln und Buschbohnen sind befreundet mit Kohl oder Erdbeeren. Gar nicht vertragen sich dagegen zum Beispiel Kopfsalat mit Petersilie und Rucola mit Radieschen.
Werkzeuge & Co. fürs Hochbeet-Gärtnern nach oben
Komplett-Ausstattung
Wenn sich aus dem eigenen Garten oder bei Nachbarn und Freunden kein Füllmaterial besorgen lässt, kann man auf torffreie fertige Hochbeet-Substrate zurückgreifen. Von der Grundfüllung bis obersten Erdschicht ist alles erhältlich (Floragard).
Wirksame Schutzschicht
Wer die Oberfläche der Hochbeetbefüllung zusätzlich mit einer dünnen Mulchschicht bedeckt, verhindert ein zu starkes Austrocknen des Substrats bei sommerlicher Hitze. Außerdem unterdrückt eine Mulchschicht unerwünschten Unkrautbewuchs (Compo).
Extraportion an Kraft
Wenn der Nährstoffnachschub im Hochbeet nicht mehr für eine üppige Ernte ausreicht, sind zusätzliche Nährstoffe nötig. Dieser Spezialdünger enthält Stickstoff, Kalium, Phosphat und wachstumsfördernde Mykorrhiza-Pilze (Neudorff).
Passendes Werkzeug
Fürs Gärtnern im Hochbeet benötigt man keine großen, langstieligen Werkzeuge, sondern handliche Modelle. Ein extralanger Griff, wie bei dieser Schaufel (Burgon & Ball über The Gardenshop) und diesem Handrechen (Krumpholz über Manufactum) erleichtert die Arbeit auch in sehr breiten Hochbeeten.