Ziergarten: Rosen pflanzen: schöne neue Sorten

Einleitung

November 2025 Mit Rosen ist es wie mit einem guten Wein. Es lohnt sich, auf Besonderheiten zu achten: auf den Charakter, den Wuchs, den Duft und manchmal sogar auf den Jahrgang.

Herrlich: ein Sitzplatz unter Rosen!

Rosenduft, Rosenöl, romantische Rosenlauben – die Blume, die man die „Königliche“ nennt, wird seit Tausenden von Jahren von uns verehrt. Im Namen der Rose wurde sogar Krieg geführt: 1459 bis 1485 zwischen den rivalisierenden Adelshäusern York (weiße Rose) und Lancaster (rote Rose) um den englischen Thron.

Zwar gibt es Wildrosen rund um den Erdball, doch richtig heimisch ist die Rose in Fernost – ihr botanischer Name lautet Rosa sinensis. Von heutigen Züchtungen darf man erwarten, dass sie mehrmals blühen, nicht gegen Pilzkrankheiten verteidigt werden müssen, robust sind im Wuchs und dass sie duften. Letzteres treibt manchen Züchter zur Verzweiflung, doch die Auswahl an Rosen mit sinnlichem „Odeur“ ist inzwischen so groß, dass sich fast jeder Wunsch erfüllen lässt (zum Beispiel mit Englischen Rosen). Äußerst charmant sind auch Kletterrosen mit weichen langen Trieben (sogenannte Rambler), die sich elegant um Bögen winden oder alten Bäumen zu einer zweiten Sommerblüte verhelfen. Rosen passen an Spaliere, auf formale Beete oder ins Staudenbeet, in Balkonkästen, in größere Gefäße, ja sogar als Topfröschen ins Zimmer und natürlich für die Vase. Für alle Zwecke gibt es spezielle Sorten.

Unsere Pflanztipps nach oben

  • Die beste Pflanzzeit ist jetzt im späten Herbst. Dann können die feinen Faserwurzeln weit besser als im Frühjahr stressfrei größere Tiefen erobern und sind rechtzeitig für den kraftvollen Austrieb von Trieben und Blüten gerüstet. Der Unterschied zur Pflanzung im Frühjahr ist erstaunlich, er kann eine ganze Vegetationszeit ausmachen.

  • Stimmen die Grundbedingungen, sind Rosen besonders pflegeleicht. Sie wollen nicht verhätschelt werden. Schon gar nicht vertragen sie tägliche Duschen von oben mit Regner oder Schlauch. Bis auf Zeiten extremer Trockenheit versorgen sie sich dank ihrer tiefen Wurzeln selbst mit Wasser aus dem Erdreich.

  • Geben Sie ihnen einen sonnigen, luftumspülten Standort (an südlichen Hauswänden wird es ihnen leicht zu heiß) und einen durchlässigen Boden mit etwas Lehmanteil und viel Humus. Im Schatten und auf sandigem Boden kränkeln die herrlichen Gehölze leicht.

  • Achten Sie bei der Pflanzung darauf, dass die Wurzeln nicht geknickt in den Boden kommen. Häufig haben sie sich in Containerkultur rund um den Ballen gekringelt. Schneiden Sie die Wurzeln an der Stelle ab, wo dieser Misswuchs beginnt, damit sie sich neu in Richtung Tiefe orientieren können. Unterbleibt dies, werden sie sich nie optimal entwickeln und verhungern imaginär im längst entfernten Phantom-Topf.

Das sollten Sie beachten nach oben

  1. Lassen Sie Rosen mit nackten Wurzeln für einen Tag in einem mit Wasser gefüllten Eimer stehen. So können sie sich gründlich vollsaugen.
  2. Die Wurzeln dann vor dem Pflanzen um ein Drittel schräg einkürzen, dabei Verletztes entfernen.
  3. Heben Sie nun das Pflanzloch 30 bis 40 cm tief und 40 cm im Durchmesser aus.

Wie Sie Schritt für Schritt vorgehen, erfahren Sie hier: So bleiben Ihre Rosen gesund

ADR – ein Zeichen für gesunde Sorten nach oben

Achten Sie auf gesunde Züchtungen, mit denen Sie sich das Spritzen gegen die wichtigsten Rosenkrankheiten wie Sternrußtau und Echten Mehltau sparen können. Die Auswahl ist dank fleißiger Züchterarbeit schon riesengroß. Als besonders wertvoll hat sich die Arbeit der deutschen Rosenneuheitenprüfung ausgewirkt. Unter härtesten Bedingungen werden hierbei neue Sorten über drei Jahre lang in verschiedenen Prüfgärten getestet. Die robustesten und blühfreudigsten unter ihnen werden ausgezeichnet und erhalten das Recht, das Prüfzeichen „ADR“ auf dem Etikett zu tragen. Daran können Sie gesunde und gute Rosen leicht erkennen.

2024 sind folgende Neuheiten mit dem begehrten Siegel ausgezeichnet worden (die Ergebnisse von 2025 waren zum Redaktionsschluss noch nicht veröffentlicht): die rosa blühende Beetrose ‘Europa Donna’ und die aufrecht-buschig wachsende Beetrose ‘Spicy’, deren leicht gefüllte Blüten sich von Orange zu Pink verfärben sowie die rosa-violett blühende Ramblerrose ‘Perfumy Siluetta®’, die zudem einen feinen Duft versprüht (alle drei von Kordes Rosen). Ausgezeichnet wurde unter anderem auch die halbgefüllte, gelblich weiß blühende Kleinstrauchrose ‘Bienenweide® Ivory’ (Rosen Tantau) und die kräftig rot blühende Kleinstrauchrose ‘Scarlet Drift’ (Meilland-Rosen).

ADR-Rose ‘Spicy’
ADR-Rose ‘Perfumy Siluetta®
ADR-Rose ‘Bienenweide® Ivory’

Neue Duftrosen nach oben

Rosen mit Duft sind besonders begehrt. Kein Wunder, denn wer einmal seine Nase in eine Rosenblüte gesteckt und ihren Duft eingesogen hat weiß, wie herrlich dieser die Sinne betört. Auch als Schnittblume im Haus verbreiten sie ihr himmlisches Aroma. Eine schöne und buschig-kompakt wachsende neue Beet- und Schnittrose ist zum Beispiel die Sorte ‘Clivia’. Sie hat laut ihrem Züchter (Kordes Rosen) eine hohe Blattgesundheit und entwickelt elegante, kräftig rosa Blüten in kleinen Dolden, die einen zarten Duft verströmen. Auch die fliederfarbene Sorte ‘Herzogin Dorothea’ ist neu und versprüht mit ihren rundlichen, üppig gefüllten Blüten einen intensiven Duft (ebenfalls Kordes). Mit ihren tief purpur-violett gefärbten Blüten und einem berauschenden Duft besticht laut Züchter Rosen Tantau die neue Nostalgie-Rose ‘Deep Secret®’ „Duftwolke“. Auch die 2025 von Rosenhof Schultheis als Neuheit vorgestellte, rotpink gestreifte Kletterrose ‘Wizberry’ soll gut duftend sein.

Duftrose ‘Herzogin Dorothea’
Duftrose ‘Deep Secret ®‘
Duftrose ‘Clivia’
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