Ziergarten: Ginkgo: Der geheimnisvolle Fächerblattbaum
Einleitung
Oktober 2024 Glück, Kraft und Gesundheit – diese Eigenschaften erbitten sich die Menschen in Asien vom GinkgoBaum. Was ihn auszeichnet und wo er sich in Ihrem Garten wohlfühlt, weiß Dagmar Stein.
Der Ginkgo, auch als Fächerblattbaum bekannt, ist ein faszinierendes Gehölz, das in Asien seit Jahrtausenden verehrt wird. Seine ungewöhnliche, spiegelbildlich gleiche Blattform und sein langes Lebensalter machen ihn zu etwas ganz Besonderem. In China und Japan wird Ginkgo biloba oft in der Nähe von Tempeln und heiligen Stätten gepflanzt, da er Frieden, Hoffnung und Langlebigkeit verkörpert. Die zweiteiligen, fächerförmigen Blätter gelten als Symbol für Yin und Yang, die dualen Kräfte des Universums. Diese Symbolik inspirierte sogar Johann Wolfgang von Goethe zu seinem Gedicht „Ginkgo biloba“ im Jahr 1815 und machte das Ginkgoblatt auch bei uns zu einem Zeichen der Freundschaft und des Friedens.
Dem bis zu 35 Meter hohen Baum wird eine lebensverlängernde Wirkung zugesprochen. Seine Blätter enthalten zahlreiche gesundheitsfördernde Stoffe, die die Gedächtnis- und Konzentrationsfähigkeit verbessern und die Durchblutung fördern sollen.
Lebendes Fossil nach oben
Den Fächerblattbaum gab es schon zu Dinosaurier-Zeiten. Er stammt aus dem Perm (vor 250 Millionen Jahren) und hat sich in all der Zeit kaum verändert. Daher wird er auch als lebendes Fossil bezeichnet. Noch vor 30 Millionen Jahren waren verschiedene Arten auch in Mitteleuropa verbreitet, doch in der Kreidezeit starben alle bis auf Ginkgo biloba aus, der nur im Südwesten Chinas überlebte. Das Besondere: Er steht botanisch zwischen Nadelhölzern und bedecktsamigen Laubbäumen und bildet damit eine ganz eigene Gruppe. Der hohe, langsam wachsende Baum ist nur im Sommer grün, gut winterhart und zweihäusig, das heißt, es gibt rein männliche und rein weibliche, fruchtende Pflanzen. Die interessant geformten, ledrigfesten Blätter sind dekorativ spiralig in Reihen angeordnet und sichelförmig nach innen gebogen. Sie färben sich im Herbst leuchtend goldgelb, was den Baum besonders attraktiv macht.
Anspruchslos und anpassungsfähig nach oben
Ginkgos können in einer Vielzahl von Bodenarten gedeihen. Jeder humose Gartenboden in Sonne oder Halbschatten eignet sich für dieses Gehölz. Gut wächst der Fächerblattbaum auch auf Lehm. Er passt in größere Gärten, ist hitzeverträglich und wird in Europa nicht von Schädlingen befallen. Wegen seiner Toleranz gegenüber Luftverschmutzung und Salzbelastung ist er besonders in städtischen Gebieten beliebt und wird gerne in Parks gepflanzt.
Bevorzugt werden männliche Pflanzen, weil sie keine der mirabellenähnlichen Früchte tragen, die im reifen Zustand einen unangenehmen Geruch nach Buttersäure verbreiten. Ginkgo eignet sich hervorragend für die Einzelstellung.
Kleiner Baum ganz groß nach oben
Den Gingko gibt es mittlerweile auch als kleinwüchsige Sorten, wie ‘Mariken’ und ‘Troll’. Sie wachsen pro Jahr nur 2 bis 5 cm. Blattgröße und Wuchsproportionen sind aber entsprechend, so dass der „Mini“ einem großen Ginkgo ähnelt. Die kleinen Formen passen in Gärten, auf Balkon und Terrasse. Besonders gut macht sich das attraktive Zwerggehölz in Kübeln, Schalen und als Bonsai. Verkaufsfähige Pflanzen sind in der Regel schon mehrere Jahre alt.
Wichtiges zur Pflege nach oben
Bewässerung: Junge Ginkgos benötigen regelmäßig Wasser, besonders in trockenen und heißen Sommern. Vermeiden Sie Staunässe.
Düngung: Ginkgos in Töpfen sollten regelmäßig mit Flüssigdünger versorgt werden, um sicherzustellen, dass sie die notwendigen Nährstoffe erhalten. Im Freiland ist dies weniger notwendig, außer bei sehr nährstoffarmen Böden.
Schnitt: Der beste Zeitpunkt dafür ist im Frühjahr. Schneiden Sie junge Bäume, wenn Sie eine gewünschte Kronenform erreichen möchten. Bei Bonsai-Ginkgos sollten Sie regelmäßig die Schere ansetzen, damit diese ihre Form erhalten.