Grüne Tipps: Ihr Garten im Juni: Das steht jetzt an!

Einleitung

Juni 2025 Im Juni zeigt sich der Garten in seiner vollen Pracht – doch damit das so bleibt, ist jetzt Pflege gefragt. Ob Rosen, Stauden, Erdbeeren oder Weinreben: Dieser Überblick hilft Ihnen, die wichtigsten Arbeiten im Zier-, Obst- und Gemüsegarten zur rechten Zeit zu erledigen. So bleibt Ihr grünes Paradies gesund und blühfreudig durch den Sommer.

Schwalbenschwanz auf Katzenminze (Nepeta)

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Das Laub von Zwiebelblumen wie Tulpen und Narzissen sollte erst entfernt werden, wenn es vollständig vergilbt ist. Bis dahin sammelt die Pflanze darin Nährstoffe für die nächste Blüte. Schneiden Sie die welken Blätter dann bodennah ab.

Die Rosen sind in voller Blüte und benötigen regelmäßige Pflege. Schneiden Sie Verblühtes zügig zurück, um die Bildung neuer Knospen anzuregen. Achten Sie auf Schädlinge und Krankheiten wie Blattläuse und Sternrußtau. Eine gezielte Düngung mit organischem Rosendünger unterstützt das weitere Wachstum nach der Hauptblüte. Bei trockenem Wetter und Wärme vermehren sich Blattläuse schlagartig. Vernichten Sie frühzeitig entdeckte Blattlauskolonien durch Wegschneiden, Zerdrücken oder das Fortspülen mit einem harten Wasserstrahl.

Der Neuaustrieb sommergrüner Hecken sollte frühestens Ende Juni geschnitten werden. Überprüfen Sie vorher, ob alle Jungvögel das Nest bereits verlassen haben.

Einige frühblühende Stauden entwickeln einen zweiten Blütenflor, wenn sie gleich nach dem Abblühen etwa eine Handbreit über dem Boden zurückgeschnitten werden. Ein Versuch lohnt bei Katzenminze (Nepeta), Gartenlupine (Lupinus polyphyllus), Brennender Liebe (Lychnis chalcedonica), Feinstrahl (Erigeron × cultorum) und Flockenblumen (Centaurea).

Im Handel finden sich oft blühende Stauden im XXL-Format. Diese im Topf gezogenen Pflanzen eignen sich hervorragend, um Lücken im Blumenbeet schnell zu füllen. Achten Sie beim Kauf auf gesunde und kräftige Exemplare. Heben Sie ein Pflanzloch aus und mischen Sie den Aushub mit selbstgemachter Pflanzerde. Tauchen Sie den Wurzelballen in Wasser, bis er komplett durchfeuchtet ist und gießen Sie, nachdem die Pflanze gesetzt und kräftig angedrückt ist, durchdringend an. Bei trockener Witterung wässern Sie alle paar Tage durchdringend.

Stützhilfen sind bei hoch wachsenden oder üppig blühenden Stauden wichtig, um ein Umkippen oder Abbrechen der Triebe zu verhindern. Verwenden Sie möglichst plastikfreie Stäbe, Ringe oder spezielle Pflanzenstützen aus Naturmaterialien, die diskret im Beet platziert werden können. Achten Sie darauf, die Stützen frühzeitig anzubringen, damit die Pflanzen gut darin einwachsen können, ohne dass die Triebe verletzt werden.

Akeleien (Aquilegia) verzaubern mit ihrer Farbvielfalt.

Akelei (Aquilegia), Frauenmantel (Alchemilla mollis), Polster-Glockenblume (Campanula poscharskyana) und Spornblume (Centranthus ruber) vermehren sich durch Samenproduktion rasant und wandern im Laufe der Zeit durch den gesamten Garten. Ist dies unerwünscht, schieben Sie der Vermehrungsfreudigkeit einen Riegel vor, indem Sie die unreifen Samen vollständig entfernen.

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Der Apfelbaum wirft im Juni überschüssige Äpfel ab.

Nicht erschrecken, wenn unter dem Apfelbaum plötzlich eine Vielzahl kleiner Früchte liegt. Bei übermäßigem Fruchtbehang werfen Obstbäume im Juni einen Teil ihrer Früchte ab. Diese Selbstregulierung der Fruchtmenge wird als Junifall bezeichnet.

Auch Beerensträucher verlieren manchmal massenhaft Früchte. Hier wird vom Verrieseln gesprochen. Eine ungünstige Witterung während der Blüte löst eine unzureichende Befruchtung aus und führt zu einem schwachen Ertrag.

Der Schnitt von Sommerhimbeeren erfolgt direkt nach der Ernte. Dabei werden die abgeernteten Ruten dicht über dem Boden entfernt. Achten Sie darauf, nur die fruchttragenden Ruten zu schneiden, während die jungen Triebe für die nächste Saison stehen bleiben. Von diesen Jungtrieben bleiben meist 12 bis 15 Stück je laufendem Meter stehen, um im nächsten Jahr eine reichhaltige Ernte zu garantieren.

Erdbeeren müssen bei lang anhaltender Trockenheit gegossen werden, um große Früchte zu bilden. Damit das Wasser die Wurzeln in tiefer liegenden Schichten erreicht, sind 20 bis 25 l/m² notwendig. Eine idealerweise bereits im Mai aufgebrachte Schicht aus Stroh hält den Boden länger feucht und die Früchte sauber. Um den Infektionsdruck zu senken ist es ratsam, die Früchte mit den Kelchblättern zu ernten und faule Erdbeeren rasch zu entfernen.

Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) gilt in der Regel als Wildobst. Im Garten ist er als ein- oder mehrstämmiger Großstrauch eine wertvolle Bereicherung für Mensch und Tier.

Im Handel werden verschiedene Kulturformen des Holunders angeboten, darunter Sorten mit besonders großen Beeren. Neben den Früchten sind auch die duftenden Blütenrispen sehr begehrt. Aus diesen können Sie leckeres Gelee und schmackhaftern Holunderblütensirup herstellen. Ernten Sie die frisch aufgeblühten Rispen bei sonnigem Wetter, da das Aroma dann am intensivsten ist.

Besonders kleinwüchsige Obstbäume, Spalierobst und Beerenobst leiden bei anhaltender Trockenheit unter Wassermangel. Eine Mulchschicht aus nicht samentragendem Rasenschnitt spart Wasser, schützt die Wurzeln und unterdrückt Unkraut.

Bei Weinreben sorgen eine gute Durchlüftung und ein schnelles Abtrocknen des Rebstocks bei Nässe vorbeugend dafür, dass ein Befall von Echtem und Falschem Mehltau ausbleibt. Daher ist es an der Zeit, Ordnung in das Dickicht der Weinrebe zu bringen. Brechen Sie Geiztriebe, die sich in den Blattachseln der Tragruten gebildet haben, aus und kürzen Sie diese danach auf sechs bis zehn Laubblätter hinter der letzten Traube ein.

Im Juni erreicht der Befall von Echtem Mehltau an Apfel- und Quittenbäumen häufig seinen Höhepunkt. Ein frühes Anzeichen für Mehltau ist das Auftreten von weißlichem, pulverigem Belag auf den jungen Trieben, Blättern und Blüten. Im weiteren Verlauf können die betroffenen Blätter deformiert und eingerollt sein. Bei einem starken Befall der Blütenknospen kann dies die Fruchtbildung stark einschränken und in schweren Fällen zu einem Ertragsverlust führen. An den betroffenen Früchten erscheint eine typische netzartige und bräunliche Zeichnung. Eine direkte Bekämpfung kann durch den fortlaufenden Schnitt von befallenen Triebspitzen erfolgen.

Was ist die „Schafskälte“? nach oben

Mitte Juni kommt es in Mitteleuropa relativ häufig zu einem Kälterückfall, der durch die Zufuhr von kalter Polarluft ausgelöst wird. Man spricht bei diesem Wetterphänomen von der „Schafskälte“. Halten Sie für alle Fälle zum Schutz kälteempfindlicherer Gemüsearten ein Gartenvlies bereit.

Unser Gemüsegarten nach oben

Das Anhäufeln von Erde ist eine gängige Praxis, die bei vielen Gemüsearten angewendet wird. So profitieren nicht nur Kartoffeln, sondern auch Bohnen, Erbsen, Möhren und Porree davon. Beim Porree fördert das Anhäufeln außerdem die Bildung eines längeren weißen Schafts. Bei den anderen Gemüsesorten wird durch Anhäufeln die Standfestigkeit der Pflanzen erhöht und die Entwicklung von Adventivwurzeln unterstützt. Diese zusätzlichen Wurzeln nehmen mehr Wasser und Nährstoffe auf und fördern somit das Wachstum der Pflanzen.

Es gibt eine große Auswahl an Gemüsesorten, die jetzt noch ausgesät werden können. Dazu zählen unter anderem Kohlrabi, Lauchzwiebeln, Mairüben, Mangold, Möhren, Pastinaken, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Spinat sowie verschiedene Blattsalate. Eine etwas exotischere Variante mit pikantem Aroma sind Asia-Salate. Babyleaf-Salate bestehen aus einer Mischung schnell wachsender Pflücksalate.

Weitere beliebte Varianten sind Batavia-, Eisberg-, Kopf- und Romana-Salat.

Ein wichtiger Arbeitsgang: Lockern Sie den Boden auf den Gemüsebeeten wöchentlich flach, entweder mit einer Hacke, einem Grubber oder einer Schuffel. Durch die regelmäßige Lockerung wächst kaum Unkraut, der Boden verdunstet weniger Wasser und nimmt bei Regen das Wasser schneller auf.

Rhabarber sollte man nach dem 24. Juni nicht mehr ernten.

Die Rhabarberernte sollte spätestens um den 24. Juni, den Johannistag, gestoppt werden, da der Gehalt an Oxalsäure stetig steigt und den Geschmack negativ beeinträchtigt. Nach der Ernte braucht die Pflanze Zeit zur Regeneration, um im nächsten Jahr wieder kräftig zu wachsen.

Damit Grünabfälle schnell zu wertvollem Kompost werden, ist neben Wärme auch eine gleichmäßige Feuchtigkeit wichtig. Wenn in der Nähe des Komposthaufens oder eines offenen Kompostsilos Kürbis wächst, bieten die langen Ranken und großen Blätter Schutz vor starken Regenfällen und spenden bei direkter Sonneneinstrahlung Schatten. Der Kürbis profitiert zudem von den nährstoffreichen Bedingungen rund um den Kompost. Achten Sie darauf, Schnecken rechtzeitig zu bekämpfen, da sie die junge Kürbispflanze sonst vollständig verspeisen.

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