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Gartenberatung: Unser Gartenjahr

Einleitung

Dezember 2025 In diesem Jahr ging es klimatisch auf und ab. Auffallend war das Frühjahr, wobei der April zu den trockensten seit Messbeginn gehörte. Später einsetzende und flächendeckende Niederschläge konnten die Böden und Gewässer wieder auffüllen, was sich in einer üppigen Ernte bemerkbar machte. Das berichtet das Team der Gartenberatung im Verband Wohneigentum:

Unser Gartenberater-Team (v. l.): Philippe Dahlmann, Sven Görlitz, Roswitha Koch, Martin Breidbach und Angela Maria Rudolf

Roswitha Koch aus Schleswig-Holstein: „Kern- und Steinobst, aber auch Nüsse und Beeren hingen in solchen Mengen an den Bäumen und Sträuchern, dass leider so mancher Ast gebrochen ist. Abgebrochene Äste müssen aber nicht sein. Ein richtig geschnittener Baum ist in der Lage, seine Früchte selbst zu tragen. Durch regelmäßigen fachgerechten Schnitt kann man Einfluss auf das Wuchs- und Ertragsverhalten der Obstgehölze nehmen. Daher wird der Obstgehölzschnitt bei Seminaren in den einzelnen Gemeinschaften immer sehr gut nachgefragt.“

Der Schädlingsbefall hielt sich in Grenzen, mal abgesehen vom Buchsbaumzünsler. Dieser treibt immer noch sein Unwesen in den Gärten und verändert deren Erscheinungsbild nachhaltig.

Für Angela Maria Rudolf aus Niedersachsen gab es in diesem Gartenjahr Sonne, Regen und Früchte satt. Die ausbleibenden Spätfröste ermöglichten eine reiche Ernte, insbesondere bei Kern- und Steinobst. Viele sprachen von einer regelrechten „Obstschwemme“. „Wir hatten in diesem Jahr zahlreiche Rückfragen zu Schädlings- und Pilzbefall. Häufig meldeten sich Gartenbesitzende wegen Wollläusen an Hortensien, der Apfelgespinstmotte oder geschädigten Rasenflächen. Letztere waren diesmal nicht durch Trockenheit, sondern durch den erheblichen Befallsdruck von Engerlingen verursacht. Auch Falscher Mehltau trat wieder stärker auf: Der kühlere und regnerische Juli begünstigte die Ausbreitung insbesondere bei Gurken und Kürbissen.“

Anfang Oktober überraschten die ersten Nachtfröste viele Gärten in Niedersachsen. Die Saison von empfindlichen Freilandkulturen wie Dahlien, Zucchini oder Tomaten wurde dadurch schlagartig beendet.

Auch Philippe Dahlmann aus Nordrhein-Westfalen berichtet von einer üppigen Obsternte: „Besonders bei Pflaumen und Zwetschgen kam es dadurch zu Astausbrüchen. Das hängt damit zusammen, dass Pflaumen und Zwetschgen ihre Früchte am ein- bis dreijährigen Holz bilden und die Zweige das hohe Gewicht tragen müssen. Durch die enorme Menge an Früchten fiel reichlich Fallobst an. Bei vielen Obstbäumen traten vermehrt Schäden durch die Monilia-Fruchtfäule auf. Dennoch fiel die Ernte insgesamt außergewöhnlich reichhaltig aus.“

Besonders häufig nachgefragte Themen waren Gehölzschnitt, Pflanzenschutz und Gartengestaltung. Bei der Gestaltung stand die naturnahe Ausrichtung im Vordergrund. Auch das Thema Boden war von größerem Interesse.

Martin Breidbach aus Hessen blickt ebenfalls auf eine reiche Ernte, sowohl beim Obst als auch beim Gemüse zurück, und freut sich über einen gut gefüllten Vorratskeller. Wobei dem Gemüse die heftigen Wechsel zwischen hohen Temperaturen und anschließend wieder kühlem, regenreichem Wetter nicht so zusagte. Auffällig waren bei Äpfeln und Beerenobst Schäden durch die intensiven Sonneneinstrahlungen. Dies führte bei vergleichsweise vielen Früchten zu einem Sonnenbrand.

„Wegen der Wetterkapriolen mit vielen Starkregenereignissen und Stürmen und durch die relativ häufig sichtbaren Astausbrüche bei Obstbäumen, gab es viele Nachfragen zur Baumkontrolle bei großen Laub- und Nadelbäumen in den Gärten der Mitglieder. In den meisten Fällen ist die Sorge unbegründet. Die Bäume machen bezüglich der Standsicherheit einen guten Eindruck. Trotzdem ist es wichtig, die Entwicklung der grünen Riesen im Auge zu behalten.“

Sven Görlitz aus Baden-Württemberg konnte sich auch an einem überreichen Obstangebot erfreuen, besonders gut getan hat die Witterung anscheinend den Pfirsichbäumen, die übervoll hingen. Aber über das viele Obst freuten sich natürlich auch Apfelwickler, Kirschessigfliege, Wanzen, Wespen und neuerdings auch die Asiatische Hornisse, die oft an Tafeltrauben zu finden war.

„Der beste Pflanzenschutz ist, die Insekten erst gar nicht an die Früchte zu lassen. Daher haben wir in unserem Garten dieses Jahr versucht, das Obst mit Insektenschutznetzen zu schützen. Diese erhält man inzwischen auch als Säckchen (Organzabeutel) für einzelne Früchte und als Schläuche, die man über Beerensträucher und einzelne Astpartien ziehen kann. Das feine Gewebe hält selbst die kleinen Kirschessigfliegen fern. Absolut empfehlenswert bei Tafeltrauben, aber auch Pfirsiche, Äpfel und Quitten konnten so vor Schädigungen geschützt werden – vorausgesetzt, das Netz wurde früh genug und gut verschlossen angebracht.

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